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DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zu mir kommen, darauf kannst du dich verlassen!«
    Er ging zum Mietstall, der Hund blieb zurück und winselte leise. Er wäre Jones gern gefolgt, aber anscheinend hatte Jones andere Dinge im Kopf als einen großen, liebebedürftigen Hund.
    »Ich will ein Reitpferd mieten«, sagte Jones zu dem Mann vom Mietstall.
    »Drei Dollar«, sagte der Mann vom Mietstall zu Jones. »Das ist der Jammer, ich hab nämlich kein Geld«, sagte Jones. Er zog den Revolver aus der Halfter und hielt ihn dem Mann hin. »Ich gebe Ihnen dafür einen dieser Revolver.«
    Der Mann war bleich geworden und erholte sich nun ein wenig. Er schluckte.
    »Hab ich Sie richtig verstanden?« fragte er. »Sie wollen mir die Kanone geben und dafür ein Pferd mieten?«
    »So ist es«, sagte Jones. »Ich brauche keine zwei Revolver, mit der linken Hand kann ich sowieso nicht schießen.«
     
    Kurz nach Mitternacht brachte Hobo Jones das Pferd in der Nähe des elektrisch geladenen Zauns zum Stehen. Er sprang aus dem Sattel und band das Tier an einen Strauch. Dann überzeugte er sich davon, daß der hinterbliebene Revolver in Ordnung war, und kroch durch die Finsternis. Er hatte die Absicht, sich in den Strohschober zu schleichen und zu kontrollieren, ob der tote braune Mann noch da war.
    Die Stacheln der Kakteen erschienen ihm als noch spitzer, das Dickicht noch undurchdringlicher und die Yuccas noch zahlreicher als am Vorabend. Trockene Blätter raschelten wie Klapperschlangen, in der Ferne heulte ein Kojote, und seitab meldete sich dumpf immer wieder eine menschlich klingende Stimme, die Hobo Jones das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Er versuchte sich einzureden, das seltsame Geräusch werde von einer Eule verursacht, aber er blieb skeptisch. Die Wahrscheinlichkeit sprach dagegen. Schließlich hielt er abrupt an und lauschte. Die Stimme wurde lauter. Jones nahm all seinen Mut zusammen und kroch in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    Er gelangte auf eine kleine Lichtung und entdeckte einen Mann. Der Mann lag auf dem Rücken, hatte die Arme und Beine gespreizt und stöhnte.
    Jones rückte noch näher. Er sah jetzt, daß der Mann mit Riemen an in die Erde gerammten Pflöcken gefesselt war. Abermals stöhnte der Mann. Jones blickte sich um und lauschte wieder. Anscheinend war außer ihm und dem gefesselten Mann niemand da, und bis auf das Stöhnen war alles still.
    »Armer Teufel«, sagte Jones mitleidig.
    Er zog den Revolver und schnellte vor. Dabei ließ er das Gestrüpp ringsum nicht aus den Augen. Aber niemand belästigte ihn. Er richtete sich vor dem Gefesselten auf und starrte auf ihn hinunter.
    Der Mann war nicht sehr groß und drahtig und trug einen eleganten Reitanzug, der eher in den Central Park in New York als nach Arizona gepaßt hätte. Seine Stiefel waren nach Maß angefertigt und funkelten wie Lack, die Breeches hatten einen ausladenen Schwung, und die braune Jacke hatte den gewissen Pfiff, über den nur die kostspieligsten Maßschneider verfügen und der unter zweihundert Dollar pro Sakko nicht zu haben ist.
    Hobo Jones steckte den Revolver ein und beugte sich zu dem Mann hinunter, um ihn zu befreien.
    Der Gefesselte packte Jones am Hals und drückte ihm die Gurgel zu.
     
     

8.
     
    Hobo Jones begriff, daß der Mann im Reitanzug absolut nicht gefesselt war, aber diese Erkenntnis kam zu spät und konnte ihm nicht mehr helfen. Der Mann hatte die Pflöcke, an die seine Arme gebunden waren, ohne Mühe aus dem Sand gezogen und benutzte einen von ihnen jetzt dazu, Jones auf den Kopf zu klopfen. Mit der anderen Hand umklammerte er Jones’ Kehle.
    Jones wälzte sich zur Seite, der Mann zerrte auch die Pflöcke an seinen Füßen aus dem Sand und wälzte sich hinter Jones her. Jones war sehr ergrimmt. Er hämmerte mit den Fäusten auf den Fremden ein, dann packte er den Arm, der ihm die Luft abschnüren wollte, und versuchte ihn zu brechen.
    »Au!« rief der Mann im Reitanzug erschrocken. »Monk! Monk! Komm her!«
    Ein zweiter Mann schälte sich aus dem Dickicht. Der Mann war beinahe so breit wie groß, und seine Arme waren so lang, daß er seine Schuhe hätte zuschnüren können, ohne sich zu bücken. Sein Mund reichte fast bis zu den Ohren, seine Augen waren winzig, und die Haare auf seinem Kopf und auf seinen Handrücken erinnerten an rostige Nägel. Jones verstand, daß dieser Mann Monk sein mußte. Er zweifelte nicht daran, daß Monk dem Kerl im Reitanzug helfen würde, und beeilte sich, diesem den Arm zu knicken, bevor der Ankömmling

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