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DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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noch wütender aufeinander als im allgemeinen.
    Endlich kehrte Doc zurück.
    »In der vorigen Nacht haben mehrere Männer die Pflanzen ausgegraben«, teilte er mit. »Das Feld ist nicht groß, sie können nicht lange dazu gebraucht haben. Dieselben Männer haben Miß Fiesta und Mr. Jones aufgelauert.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß es dieselben waren?« fragte Jones skeptisch.
    »Die Fußspuren. Die Männer haben bei der Verfolgung Spuren hinterlassen, und sie haben sie auch auf dem Acker hinterlassen.«
    Jones verstummte wieder.
    »Im Strohschober ist auch nichts«, erklärte Monk. »Kommt mit, ich werd’s euch zeigen.«
    Abermals gingen Monk und Ham voraus, Jones bildete die Nachhut. An der Tür blieb Monk stehen. Er stieß sie auf.
    »Bitte«, sagte er. »Der Schober ist leer.«
    Aber der Schober war nicht leer.
     
    Der Mann war lang und dürr und heiter. Die Heiterkeit paßte nicht recht zu seinem hageren Knochengestell, sie erinnerte an das Grinsen eines Skeletts. Er saß auf einem Stuhl und trug einen schlotternden grauen Anzug, einen braunen Hut und braune Schuhe.
    »Gott sei Dank!« sagte er fröhlich. »Ich freue mich, daß Sie da sind. Ich freue mich, daß wir alle da sind!«
    »Wer sind Sie?« fragte Doc Savage.
    »Fenter Bain«, sagte der dürre Mann.
    »Mr. Bain«, sagte Fiesta, »wo ist mein Bruder?«
    Fenter Bain kicherte. Er stand auf und schnippte heiter mit den Fingern.
    »Ich freue mich, Sie zu sehen«, sagte er zu allen, und zu Fiesta: »Ich hab von Ihrem Bruder noch nie etwas gehört.«
    »Wissen Sie nicht, wer das Mädchen ist?« fragte Doc.
    »Nein«, sagte Bain.
    »Dann können Sie auch nicht wissen, ob Sie schon mal was über ihren Bruder gehört haben«, sagte Doc. »Richtig?«
    Bain schmunzelte. Er lachte. Er lachte Tränen. Er rieb sich die Hände.
    »Wenn ein Mann in meinem Bekanntenkreis eine Schwester hätte, die so hübsch ist wie diese Süße«, sagte Bain, »dann müßte ich es wissen.«
    »Sie ist für Sie keine Süße!« sagte Jones finster.
    »Ich bin gut gelaunt«, verkündete Bain. »Verzeihen
    Sie mir, ich hab’s nicht schlecht gemeint. Es ist nur, weil ich so gut gelaunt bin.«
    »Ich fürchte, er ist verrückt«, sagte Monk nachdenklich.
    »Dann fürchten wir es beide«, sagte Jones.
    Fenter Bain lachte und lachte. Er setzte sich wieder auf den Stuhl.
    »Ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig.« Unvermittelt wurde er ernst. »Ich bin heiter, weil ich erleichtert bin. Ich hatte eine entsetzliche Angst, bis Sie gekommen sind. Sie scheinen sehr nette Leute zu sein. Ich freue mich, Sie zu sehen. Ich bin wirklich außerordentlich erleichtert.«
    Die Besucher feixten, lediglich Doc Savage bewahrte Haltung. Er hatte sich in langen, bitteren Jahren angewöhnt, seine Gefühle nicht zu zeigen. In diesen Jahren hatte er auch sein Gehirn und seine Muskeln trainiert. Nicht ganz freiwillig, denn sein Vater hatte ihn beinahe aus der Wiege einem Team von Wissenschaftlern überantwortet, die den jungen Clark Savage systematisch auf die Aufgabe vorbereiteten, die er nach dem Wunsch seines Vaters hatte übernehmen sollen. Mitunter hatte der junge Clark gegen die übermenschlichen Leistungen protestiert, die ihm abverlangt wurden und nicht nur seine Kindheit, sondern sein ganzes Leben überschatteten. Schließlich hatte er sich abgefunden und seine ungewöhnliche Karriere angetreten. Er hatte eingesehen, daß die Nachteile durch Wohlstand und Unabhängigkeit mehr als aufgewogen wurden, und zur Umkehr war es ohnehin längst zu spät.
    »Sie hatten Angst«, sagte er zu Bain.
    »Ja«, bekannte Bain, »aber jetzt hab ich keine Angst mehr.«
    »Wovor hatten Sie Angst?«
    »Ich hatte hier ein Feld Moschusmelonen, und sie sind über Nacht auf eine rätselhafte Weise verschwunden.« Hobo Jones räusperte sich laut.
    »Diese Pflanzen waren Moschusmelonen?« fragte er. »Ja.«
    »Sie waren die miserabelsten Melonen, in die ich je gebissen hab!« bemerkte Jones.
    »Das ist möglich«, räumte Bain ein, »aber meine Versuche waren noch nicht abgeschlossen. Mit der Zeit wäre der Geschmack bestimmt besser geworden.«
    »Naja«, sagte Jones skeptisch.
    »Und jetzt sind sämtliche Moschusmelonen weg«, teilte Bain noch einmal mit. »Vor zwei Tagen bin ich nach Flagstaff gefahren, dort war ein Rodeo, das ich sehen wollte, und heute abend bin ich wiedergekommen. Meine armen Moschusmelonen waren unauffindbar. Was, beim Himmel, ist mit ihnen geschehen?«
    »Das möchten wir auch wissen!« knurrte Jones.

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