DS033 - Die Blutfalken
sich einmischen konnte.
»Monk!« jaulte der Mensch im Reitanzug. »Warum hilfst du mir denn nicht ...«
Monk half nicht. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und sah aufmerksam zu. Er nahm sogar Partei für Hobo Jones.
»Sie müssen ihm die Hose zerreißen«, sagte er mit einer dünnen Kinderstimme. »Ham schätzt es gar nicht, wenn man ihm die Hose zerreißt.«
Jones bemühte sich nicht länger um den störrischen Arm, der offenbar kräftiger war, als er, Jones, zunächst vermutet hatte. Er trachtete, sich an die Empfehlung des Ankömmlings zu halten, und hatte prompt Erfolg.
Monk klatschte fröhlich in die Hände. Er genoß die Balgerei.
Der Mann im Reitanzug, den Monk als Ham angeredet hatte, suchte verzweifelt den Boden ab, als hätte er etwas verloren. Er stieß einen Entzückungsruf aus und schwenkte einen Gegenstand, der aussah wie ein schwarzer Spazierstock. Ham schraubte daran herum, und Jones stellte verblüfft fest, daß der Gegenstand in Wahrheit ein Stockdegen war. Er hämmerte Ham hastig unters Kinn, eher dieser die Waffe gegen ihn richten konnte. Ham fiel wieder auf den Rücken. Er rührte sich nicht mehr.
Jones richtete sich auf und blickte zu Monk.
»Danke für den Rat«, sagte er. »Als ich ihm die Hose zerrissen hab, war der Kampf praktisch schon entschieden. Er mag so was wirklich nicht.«
»Nicht der Rede wert«, sagte Monk jovial. »Sie haben gut gearbeitet, ich möchte Ihnen dafür die Hand drücken.«
Arglos ging Jones zu ihm hin und reichte ihm die Hand. Monk holte aus und streckte Jones mit einem Faustschlag neben Ham im Sand aus.
Nach einer Weile hörten die Vögel in Jones’ Kopf auf zu singen. Jones setzte sich auf und musterte verständnislos Monk und Ham. Ham war bereits ins Bewußtsein zurückgekehrt.
»Ihr Clowns!« sagte Jones erbost. »Ihr gehört also zusammen!«
»Gewiß«, sagte Monk.
»Ihr habt eine ungewöhnliche Art, es zu zeigen«, nörgelte Jones. »Ich hab gedacht, ihr seid Feinde.«
Monk besichtigte Ham wie einen Regenwurm, Ham erwiderte den Blick, als wäre Monk ein Insekt, das nur durch einen glücklichen Zufall den Kammerjägern entronnen war.
»Wir haben manchmal Meinungsverschiedenheiten«, sagte Monk leichthin, »aber die sind natürlich privat.« Ham fletschte die Zähne.
»Du hast mich überredet, mich zwischen den Pfählen auf den Boden zu legen«, sagte er bissig. »Drei geschlagene Stunden!«
»Du warst der Köder in einer Falle«, sagte Monk, »und wir haben was gefangen. Worüber beschwerst du dich?«
»Du hast dagestanden und zugeguckt, wie ich verhauen worden bin«, schimpfte Ham. »Du hast dem Kerl sogar Ratschläge erteilt!«
Monk schmunzelte.
»Ja«, sagte er versonnen, »es war sehr lustig.«
»He, ihr beiden Verrückten!« schrie Jones. »Was habt ihr mit mir vor?«
»Wenn Sie Ihr Maul nicht halten«, sagte Monk liebenswürdig, »boxen wir Ihnen abwechselnd auf die Augen.«
Er schlenderte ins Dickicht und kam mit einem Kasten wieder, in dem Jones ein kleines Funkgerät erkannte. Monk drehte an einem Knopf und sprach in ein Mikrophon.
»Hallo, Doc«, sagte er, »du solltest herkommen. Wir haben jemand gefangen.«
Er gab seine Position durch, schaltete das Gerät wieder aus und setzte sich zu Jones. Ham setzte sich neben ihn. Weder Ham noch Monk sagte etwas, und Jones wagte nicht, sich noch einmal zu Wort zu melden. Er nahm Monks Drohung ernst.
Nach einer halben Stunde trat Doc Savage auf die Lichtung, Fiesta war bei ihm. Jones meldete sich nun doch zu Wort.
»He!« sagte er und gaffte. »Was – was – ich begreife nichts!«
»Ich sehe, daß Sie meine Assistenten bereits kennengelernt haben«, sagte Doc freundlich. Er wandte sich an Fiesta und stellte vor: »Oberstleutnant Andrew Blodgett Mayfair, genannt Monk, und Brigadegeneral Theodore Marley Brooks, genannt Ham. Das ist Fiesta Robertson.«
»Angenehm«, murmelte Fiesta.
Hobo Jones musterte Doc Savage.
»Ihre Assistenten«, wiederholte er. »Diese beiden Clowns?«
»Ich werde allmählich allergisch gegen das Wort Clowns«, sagte Monk.
Ham deutete auf Jones. »Wer ist der Mensch? Er hat meine Hose zerrissen!«
Doc erläuterte, wer Jones war und welche Rolle er in dem Geheimnis um die Blutfalken und den falschen Strohschober spielte. Monk machte ein schafsmäßiges Gesicht, Ham stöhnte wieder, aber diesmal war das Stöhnen echt.
»Wir haben uns eine Menge Mühe gemacht, um ihn zu fangen«, sagte Monk, »und jetzt ist er gar nichts wert.«
»Ich muß doch
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