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DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Straße zum Zentrum der Geisterstadt. Er zwängte sich zwischen Steinbrocken hindurch, überwand Schlingpflanzenbarrikaden und kletterte über umgestürzte Säulen. Er gelangte auf einen freien Platz, der offenbar einmal Mittelpunkt der Siedlung gewesen war, seitab hinter einem Teich war ein ausladender Palast, zwischen dem Teich und dem Palast waren Terrassen, auf denen früher mutmaßlich hängende Gärten angelegt waren. Auf dem Teich schwammen zwei Flugzeuge: die Maschine, die Fenter Bain benutzt und in die Doc das Sendegerät geschmuggelt hatte, und das kleine schwarze Flugzeug, von dem Doc und seine Begleiter auf so wenig liebenswürdige Weise empfangen worden waren. Weit und breit war kein Mensch in Sicht.
    Doc Savage legte sich flach hinter einen der Steinbrocken. Die Stille war unnatürlich und gespenstisch, denn wenigstens die Vögel und die allgegenwärtigen Affen hätten zu hören sein müssen. Daß sie verstummt waren, legte den Verdacht nahe, daß sie vor Menschen geflohen waren, und diese Menschen lauerten wahrscheinlich in einem Hinterhalt auf Doc und seine Freunde.
    Er spähte zu den Flugzeugen. Anscheinend waren sie nicht bewacht, und auch das war mindestens ungewöhnlich, nicht weniger als die Tatsache, daß niemand der kleinen Expedition entgegen gezogen war, um sie unterwegs abzufangen. Schließlich wußte Bain von seiner, Docs, Anwesenheit, und konnte mühelos erraten, daß der Besuch ihm und seinen Kumpanen galt. Ob Bain darauf wartete, daß Doc die Flugzeuge untersuchte, um dann über ihn herzufallen?
    Doc kam zu dem Resultat, daß die scheinbar unbehüteten Flugzeuge Köder waren, die ihn anlocken sollten; er gedachte nicht, den Köder zu schlucken. Behutsam schob er sich nach rechts zu den Terrassen; sie waren von einem kleinen Bauwerk gekrönt, das von unten nicht zu definieren war.
    Die einzelnen Stufen der Terrassen erwiesen sich aus der Nähe als größer und höher als es zunächst ausgesehen hatte. Sie waren mindestens dreißig Fuß hoch, von einer Mauer gestützt und mit Erde bedeckt. Doc krallte die Finger- und Zehenspitzen in die Furchen zwischen den einzelnen Quadern und kam auf die untere Terrasse. Er wälzte sich über die Kante und blieb verblüfft liegen.
    Die Terrasse war mit gelblichen Gewächsen bepflanzt, die eine oberflächliche Ähnlichkeit mit Kakteen hatten.
    Doc kroch zu den Pflanzen und untersuchte sie. Sie entsprachen nicht ganz der Beschreibung, die Hobo Jones von den Pflanzen auf jenem Feld in Arizona gegeben hatte, vor allem waren sie größer. Sie trugen Früchte, die an Melonen erinnerten.
    Doc riß eine der Früchte ab und verbrachte die nächsten Minuten damit, den klebrigen Saft von den Händen zu reiben, der an der Bruchstelle herausfloß wie warmer Pudding.
    Die Terrasse war nicht bewässert, die Erde staubtrocken. Sie war sandig wie die in Arizona. Die Gluthitze schien den Pflanzen nicht zu schaden. Doc begriff, daß die Terrassen Experimentierfelder waren, nicht anders als das Feld bei dem Strohschober auf der anderen Seite des Pazifik.
    Behutsam zog sich Doc zurück. Im selben Augenblick bemerkte er den Vogel, der mit trägem Flügelschlag über der Terrasse kreiste. Offenbar spähte der Vogel nach unten. Er hatte den Hals vorgereckt, die roten Augen waren deutlich zu erkennen. Der Vogel sah aus wie ein Zwillingsbruder des Tiers, das auf dem Schiff den Engländer Tottingham getötet hatte.
    Doc blieb reglos liegen. Er wußte, daß viele Raubvögel nur bewegliche Ziele erkennen können. Deswegen sitzen Hühner wie erstarrt, wenn sie den Schatten eines Falken sehen.
    Aber der Vogel entdeckte ihn. Plötzlich stieß er herunter, und Doc wälzte sich hastig über die Kante der Terrasse und zwischen zwei Felsen, die nah beieinander lagen. Unter den Felsen war es dämmerig, ringsum war es gleißend hell – der Vogel verlor Doc aus dem Blickfeld. Trotzdem gab er die Jagd nicht auf. Er kreiste weiter und suchte den Boden ab, und Doc bedauerte, daß er Monk die Maschinenpistole wiedergegeben hatte.
    Abermals stieß der Vogel herunter, aber in die verkehrte Richtung. Ein Strauch hatte sich im Wind bewegt und die Aufmerksamkeit des Vogels erregt.
    Doc sprang auf. Er rannte in die Richtung, aus der er gekommen war. Er wußte, daß seine Begleiter auf ihn warteten, außerdem war er im Dschungel in Sicherheit.
    Der Vogel begriff seinen Irrtum, stieg wieder auf und sah Doc. Er flog jetzt nicht mehr träge, sondern beängstigend schnell. Doc blickte nach rückwärts.

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