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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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lief von einem zum anderen und untersuchte sie; Doc sah, wie Rennys Knie allmählich weich wurden.
    »Geht wieder raus«, sagte er. »Das Gas ist noch nicht abgezogen, wir müssen warten.«
    Wieder liefen sie ins Vestibül und machten die Tür hinter sich zu. Das Mädchen musterte Doc mit erschrockenen Augen. Mittlerweile war er ihr beinahe so unheimlich wie der schwarze Stein nebst den Dolchen, an die sie nicht glauben wollte.
    »Gas?« sagte Long Tom. »Welches Gas? Wie kommt es da rein?«
    »Ich war unten am Wagen«, erläuterte Doc. »In einem Kasten war ein starkes Betäubungsgas, ich hab eine Flasche herausgenommen und unverkorkt in meine Jackentasche gesteckt. Die Jacke hab ich im Zimmer gelassen. Das Gas strömt schnell aus und verliert nach etwa fünf Minuten seine Wirkung.«
    »Man muß eben immer an alles denken.« Johnny amüsierte sich. »Die Magnaten werden sich nicht schlecht über ihre jähe Müdigkeit gewundert haben. Aber weshalb haben wir sie eingeschläfert?«
    Wieder einmal antwortete Doc nicht. Er blickte aus dem Fenster, bis es an der Zeit war, abermals ins Zimmer zurückzukehren, dann untersuchte er selber die schlummernden Gentlemen. Er wandte sich an Renny.
    »Fahr bitte mit Johnny zur Sixth Avenue«, sagte er. »Dort sind ein paar Lederläden, die bis mitten in die Nacht geöffnet sind. Kauft sieben Schrankkoffer, sie müssen groß genug sein, um einen Menschen zu verpacken.«
    »Ich begreife nichts!« bekannte Renny.
    »Die sieben Gentlemen haben uns um Hilfe gebeten«, sagte Doc in einem Anflug von Ironie. »Diese Hilfe soll ihnen zuteil werden.«
    »Und deswegen sperren wir sie in Koffer?«
    »Sie bleiben nur im Koffer, bis wir mit ihnen an Bord sind.«
    »Bis wir an Bord sind?«
    »Wir fahren nach Südamerika.« Doc lächelte. »Der Dampfer legt um Mitternacht ab. Johnny bleibt vorläufig noch in New York, für ihn habe ich einen besonderen Auftrag.«
    »Aber ich brauche etwas anzuziehen!« Sanda mischte sich ein. Wieder fühlte sie sich wie ein überflüssiges Möbelstück. »Ich bin so hastig aus dem Hotel weggelaufen, ich hab nichts mitgenommen ...«
    »Hams Mantel paßt Ihnen ganz ausgezeichnet.« Monk feixte. »Ham hatte schon immer eine Vorliebe für weibische Garderobe. Wenn Sie ihn höflich bitten, schenkt er Ihnen vielleicht das gute Stück.«
    Ham ärgerte sich. Um ihn zu trösten, schickte Doc ihn mit dem Mädchen in die Stadt, um das Nötigste einzukaufen; Ham bestellte telefonisch ein Taxi. Doc, Monk und Long Tom fuhren mit Long Toms Wagen zu dem Hochhaus, in dem Doc residierte, um alles für die Reise vorzubereiten. Um die Magnaten mußte sich einstweilen niemand kümmern. Doc wußte, daß ihre Schläfrigkeit sie bestimmt für Stunden außer Gefecht setzen würde.
     
    Die
Rocket
war ein amerikanisches Schiff unter liberianischer Flagge und transportierte Kriegsgerät für Hispaniola. Doc hätte lieber ein anderes Schiff benutzt, er fürchtete Verwicklungen, aber er hatte es eilig. Mit den sieben Schrankkoffern mochte er nicht fliegen, und das nächste Schiff nach Südamerika ging erst zwei Tage später.
    Sanda MacNamara besah sich flüchtig die Luxuskabine, die Doc für sie gebucht hatte, dann ließ sie sich von einem Mitglied der Mannschaft Doc Savages Kabine zeigen und drang ohne anzuklopfen ein.
    »Mir geht es nicht anders als Renny!« sagte sie energisch. »Ich begreife nichts!«
    »Setzen Sie sich«, sagte Doc. »Erzählen Sie mir was über den Krieg zwischen Cristobal und Hispaniola.«
    Das Mädchen ließ sich in einen Sessel fallen und faltete die Hände. Sie sah plötzlich sehr müde aus, die Strapazen der letzten Tage machten sich bemerkbar.
    »Ein Krieg wie alle Kriege«, sagte sie. »Häßlich und schrecklich ...«
    »Das genügt mir nicht.« Doc setzte sich ihr gegenüber. »Mich interessieren die Hintergründe. Weshalb ist dieser Krieg ausgebrochen?« Sie dachte nach.
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen keine vernünftige Erklärung liefern«, sagte sie schließlich.
    »Warum nicht?«
    »Es gibt keinen Grund für diesen Krieg, nicht einmal einen Anlaß. Der letzte Krieg zwischen Hispaniola und Cristobal war vor sechzig Jahren, wir haben ihn verloren, aber wir sind keine Revanchisten. Wir hatten uns mit der Niederlage abgefunden, wir hatten sie mehr oder weniger vergessen. Sechzig Jahre sind immerhin eine lange Zeit. Einmal hat es Grenzstreitigkeiten gegeben, das ist zwei Jahre her, sie sind aus der Welt geräumt worden; jedenfalls hatten wir es angenommen. Wir

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