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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatten nichts getan, das uns die Feindschaft Hispaniolas hätte zuziehen können.« Sie blickte Doc ernst an. »Ich bin davon überzeugt, Ihnen die Wahrheit zu sagen. Ich versuche nicht, Hispaniola die Schuld zuzuschieben, aber Politik ist ein verwickeltes Geschäft, es ist möglich, daß ich nicht über alles informiert bin.«
    »Das ist möglich« Doc nickte. »Wie hat der Krieg angefangen?«
    »Wie die meisten Kriege – mit Propaganda. Plötzlich und ohne erkennbare Ursache wurde Hispaniola mit Hetzschriften buchstäblich überschwemmt. Mein Vater und seine Regierung wurden als Bedrohung für den Frieden verleumdet. Die Zeitungen in Hispaniola ließen keine Gelegenheit ungenutzt, den sogenannten Volkszorn gegen uns zu schüren.« Sie schnitt eine Grimasse. »Ich möchte wetten, daß es in den letzten zwei Jahren keinen Mord und kein anderes Kapitalverbrechen in Hispaniola gegeben hat, für das man nicht die Hintermänner in Cristobal gesucht und gefunden hat. Lügen, gedruckte Lügen!«
    »Und die Kriegserklärung? Was wurde als Vorwand angeführt?«
    »Es gibt keine Kriegserklärung. Sie müssen wissen, daß die Staaten von solch altmodischen Schnörkeln längst abgerückt sind.«
    »Ich weiß es.« Doc lächelte verkniffen. »Aber jeder Staat, der auf sich hält, braucht einen Vorwand für einen Krieg – einen Vorwand oder eine Entschuldigung.«
    »Eine Entschuldigung!« Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und lachte unangenehm. »Angeblich wurden Bürger von Hispaniola in Cristobal mißhandelt, und Hispaniola hat für sich das Recht beansprucht, diese Bürger zu schützen. Tatsächlich war die sogenannte Mißhandlung nicht viel mehr als eine Schlägerei in einer Bar in der Nähe der Grenze.«
    »Derartige Entschuldigungen sind schon oft herangezogen worden«, sagte Doc mißvergnügt. »Unter anderem von europäischen Staaten und leider auch von den USA ...«
    Sanda schüttelte den Kopf.
    »Mein Vater sieht die Notwendigkeit dieses Krieges immer noch nicht ein«, sagte sie niedergeschlagen. »Ich habe oft mit ihm darüber gesprochen, und ich hoffe, daß Sie mir glauben.«
    Monk und Ham traten in die Kabine.
    »Wir sind an Bord«, teilte Monk fröhlich mit, »wir und die Koffer. Johnny hat uns zum Hafen begleitet.«
    »Wie geht es unseren sieben Gästen?« fragte Doc.
    »Nun«, sagte Monk, »ich würde meinen, ihre Lage ist ein bißchen beklemmend.«
     
     

9.
     
    Vier Tage und vier Nächte vergingen ohne Zwischenfall. Die sieben Magnaten machten keine Schwierigkeiten, was nicht heißen soll, daß sie nicht gern Schwierigkeiten gemacht hätten. Gewiß hätten sie es mit Vergnügen getan, weswegen Doc Savage sie so freigebig unter Drogen setzte, daß sie sich ständig am Rand einer tiefen Schlafsucht befanden. Die Drogen waren so dosiert, daß sie vierundzwanzig Stunden wirkten. Fand einer der Magnaten in die Wirklichkeit zurück, wurde er gefüttert und ein wenig bewegt.
    Am Morgen des fünften Tages stoppten die Maschinen der
Rocket
, und der Anker wurde mit erheblichem Getöse heruntergelassen. Monk stürmte an Deck und zur Reling, Long Tom tappte hinter ihm her.
    »Trinidad«, teilte Monk mit. »Hier war ich schon mal. Dieser alte Kasten hat gute Fahrt gemacht.«
    Das Schiff lag auf der Reede, wo die großen Linienschiffe im allgemeinen Anker warfen. Vom Land her waren Leichter unterwegs. Sie legten sich längsseits. Sie waren mit Kisten beladen, die an Bord der
Rocket
gebracht werden sollten.
    Monk und Long Tom gingen wieder unter Deck, um Doc Savage zu informieren, aber er wußte schon Bescheid. Er hatte mit dem Kapitän gesprochen. Er bat Monk, auch seine übrigen Helfer und Sanda MacNamara in seine Kabine zu rufen.
    Einer nach dem anderen trudelten sie ein; notgedrungen blieben die Magnaten vorübergehend ohne Aufsicht. Sanda kam zuletzt. Sie trug Bordschuhe und eine lange weiße Hose und eine weiße Bluse.
    »Der Kapitän meint, das Schiff bleibt den ganzen Tag hier liegen«, erklärte Doc. »Ich habe die Absicht, einen Abstecher an Land zu unternehmen. Miß MacNamara, können Sie mir die Stelle zeigen, an der Ihr Bruder abgestürzt ist?«
    »Er ist eigentlich nicht abgestürzt, das Flugzeug hat sich gefangen ...« Sie überlegte. »Ich kann Ihnen die Stelle zeigen, aber wir müßten fliegen.«
    »Gut.« Doc nickte. »Wir werden vor Sonnenuntergang zurück sein.«
    Während seine Männer zu den Gefangenen gingen, kramte Doc eine Schachtel brauner Schminke aus seinem Gepäck und färbte Sandas

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