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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sind wir? Anscheinend macht das Schiff keine Fahrt ...«
    »Trinidad«, sagte Ham.
    »Trinidad.« Dusterman dachte nach, offenbar hatten die Drogen sein Gedächtnis getrübt. »Das ist doch eine Insel an der Nordostküste von Südamerika. Gibt’s da nicht einen Asphaltsee?«
    »Stimmt«, sagte Ham.
    »Warum, zum Teufel«, wetterte Dusterman, »halten Sie uns gefangen?!«
    Er hatte die Frage schon oft gestellt, und Ham hatte sie ebenso oft beantwortet.
    »Peter van Jelk hat uns um Schutz gebeten«, sagte Ham. »Wir beschützen Sie.«
    »Unfug!« maulte Dusterman.
    »Ihnen wird nicht entgangen sein«, sagte Ham mit Genuß, »daß keiner von Ihnen ermordet worden ist, seit wir Sie in Obhut genommen haben. Keine Morddrohungen mehr, keine schwarzen Dolche ...«
    Dusterman holte blitzschnell aus und zielte mit der Faust nach Hams Kinnspitze. Der Schlag ging vorbei.
    »Wissen Sie, was mich das kostet?!« jammerte Dusterman. »Millionen – aber nicht Dollar, sondern Pfund!«
    »Mir ist aufgefallen, daß Leute wie Sie sich für unentbehrlich halten«, sagte Ham hämisch. »Sind Sie nie auf den Gedanken gekommen, daß die Welt ganz gut auch ohne Sie existiert?«
    Lord Dusterman brach die unerquickliche Unterhaltung ab. Er ließ sich zur Toilette begleiten, absolvierte gehorsam seine Gymnastik und machte sich stumm über sein Essen her. Verstohlen versteckte er die Serviette im Hemd und suchte noch einmal die Toilette auf. Ham erlaubte ihm, hinter sich abzuschließen. Sobald er allein war, wickelte Dusterman die Serviette über dem Ellbogen um den Arm und zog sie so straff an, daß sie das Blut abschnürte. Er zog den Ärmel wieder darüber und kehrte zu Ham zurück.
    »Geben Sie mir die Spritze«, sagte er. »Damit wir’s hinter uns bringen ...«
    Ham verpaßte ihm die Injektion in den Unterarm; die Serviette entging seiner Aufmerksamkeit. Dusterman warf sich auf’s Bett und zog ein Laken über den Kopf.
    »Gute Nacht.« Ham lachte. »Schlafen Sie schön.«
     
    Dusterman grinste unter dem Laken vor sich hin, dann schlug er die Zähne in seinen Arm, wo die Nadel ihn gepiekt hatte, und sog das Gift heraus wie bei einem Schlangenbiß. Er streckte sich aus und atmete regelmäßig, als wäre er eingeschlafen. Ham wartete noch einen Augenblick, bis er sicher sein zu dürfen glaubte, daß der Lord die Wirkung der Droge spürte, dann ging er hinaus und an Deck, um weiter bei den Verladearbeiten zuzusehen.
    Dusterman wälzte sich von der Matratze und ging in die Knie. Ein Teil des Gifts war trotz seiner Vorsicht in die Blutbahn gedrungen. Er taumelte zum Bad, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und riß die lästige Serviette herunter. Er schleppte sich zurück in die Kabine und machte sich mit einer Gabel, die er schon vor zwei Tagen geistesgegenwärtig hatte verschwinden lassen, über das Türschloß her. Ham hatte hinter sich abgeschlossen. Dusterman war handwerklich nicht ungeschickt, zu seinen Hobbys gehörte es, kostspielige Uhren auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen, das Schloß bereitete ihm also keine Schwierigkeiten.
    Er drückte die Tür auf und spähte hinaus. Der lange Korridor war verödet. Dusterman verließ die Kabine.
    Er ging nicht zum Kapitän, weil er nicht wußte, ob der Kapitän ihm gegen Doc Savage helfen würde; er brauchte jemand, dem mit Geld mehr zu imponieren war und der sich leichter kaufen ließ als ein gut verdienender Schiffsoffizier. Er fand den Steward, der für die Kabinen zuständig war; Stewards, soviel wußte Dusterman, waren für Trinkgelder empfänglich. Er beglückwünschte sich dazu, daß Doc und seine Begleiter ihm, Dusterman, sein Geld nicht abgenommen hatten.
    Er zog den Steward in einen halbdunklen Winkel und hielt ihm ein dickes Bündel Dollars vor die Augen. Der Steward starrte auf das Geld und schluckte.
    »Können Sie zehn gute Männer beschaffen?« wollte Dusterman wissen.
    Der Steward tastete behutsam nach dem Geld und drehte es zu sich um, daß er die Ziffern auf dem Papier erkennen konnte. Gegen die Ziffern war nichts einzuwenden.
    »Wie gut müssen die Männer sein?« fragte er heiser.
    »Ich will Ihnen nichts vormachen«, sagte Dusterman. »Was ich vorhabe, ist gefährlich, und es ist möglich, daß einige der Männer diesen Job nicht überleben.«
    »Das ist mißlich«, sagte der Steward.
    »Ich zahle pro Mann und pro Tag fünfhundert Dollar«, sagte Dusterman. »Sie kriegen doppelt soviel.«
    Der Steward öffnete die Hände und schloß sie wieder, als wollte

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