Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Empfang.
    »Sie befinden sich in militärischem Gewahrsam«, sagte ein Offizier zu Doc und dem Mädchen. »Sie kommen vor Gericht. Man wird Sie als Spione verurteilen und erschießen!«
     
     

13.
     
    Das Gefängnis war aus quadratischen Quadern zusammengefügt. Die Türen waren eng und mit dicken Eisenstangen vergittert, die Zellen waren vier Fuß breit und acht Fuß lang und so niedrig, daß Doc darin eben noch aufrecht stehen konnte. Nach seiner Schätzung war der Kerker mindestens vierhundert Jahre alt, und die Zeit hatte ihm nicht viel anhaben können.
    »Respekt«, sagte Sanda. Sie befand sich in einer Zelle neben der Docs, »Ich hab noch nie ein so stabiles Haus gesehen.«
    »Seien Sie vorsichtig«, sagte Doc. »Wenn einer der Posten Sie hört, weiß er, daß Sie nicht den Verstand verloren hatten.«
    »Hab ich meine Rolle gut gespielt?«
    »Sehr gut, aber ich hatte Zweifel. Sie gehören nicht zu den Menschen, die kreischen und toben.«
    »Ich hatte gehofft, daß man Ihnen die Fesseln abnimmt, damit Sie sich um mich kümmern«, erläuterte Sanda. »Wir hätten vielleicht fliehen können.«
    »Danke für den Versuch«, sagte Doc in einem Anflug von Ironie.
    Sanda dachte nach.
    »Was halten Sie jetzt von dem schwarzen Dolch?« wollte sie wissen. »Haben Sie inzwischen eine Theorie?«
    »Die Erscheinung ist ungewöhnlich«, sagte Doc zurückhaltend.
    Sanda fluchte wie ein Vollmatrose. Sekundenlang hatte sie vergessen, daß Doc seine Theorien nur ungern und am liebsten gar nicht preisgab.
    »Wenn ich nur wüßte, was aus meinem Bruder geworden ist«, sagte sie nach einer Weile. »Es war gespenstisch, wie er von einem Augenblick zum anderen nicht mehr in der Maschine war. Und dann dieses gräßliche Ding am Himmel ...«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Doc milde. »Wir werden diesen Fall bestimmt aufklären.«
    »Sie sind ein schlechter Schauspieler«, sagte das Mädchen. »Sie wollen mich nur beruhigen, aber Sie haben selbst nicht mehr viel Hoffnung. Sie sollten so was nicht machen. Ich bin kein schwaches Mädchen. Ich kann mich auch mit unangenehmen Tatsachen abfinden!«
    Doc überlegte eine Antwort, die nach Möglichkeit überzeugender war als seine erste Entgegnung, aber er kam nicht mehr dazu. Stiefel trappten einen langen Korridor entlang, dann rückten Soldaten ins Blickfeld. Die Riegel wurden zurückgeschoben, Schlüssel knirschten in Schlössern, die Zellentüren wurden auf gewuchtet.
    »Offenbar werden wir nicht erst im Morgengrauen erschossen«, sagte Sanda bitter.
    »Kommen Sie raus!« schnarrte einer der Soldaten. »Kommen Sie mit!«
    Doch und das Mädchen folgten den Soldaten zu einer steilen, scheinbar endlosen Steintreppe und treppauf zu einem großen Zimmer, in dem mehrere Offiziere an einem langen Tisch saßen.
    Einer der Offiziere erhob sich und musterte Doc und Sanda.
    »Sie befinden sich vor einem Kriegsgericht!« teilte er markig mit. »Sie sind in unser Land eingedrungen, und Sie stehen im Verdacht, für eine fremde Macht spioniert zu haben.«
    Der Offizier sprach ein vorzügliches Englisch. Er wollte seinen Vortrag fortsetzen, Doc unterbrach.
    »Was ist mit meinen vier Freunden?« wollte er wissen.
    »Freunde?«
    »Monk Mayfair, Renny Renwick, Ham Brooks und Long Tom Roberts.«
    Der Offizier musterte ihn befremdet; Doc war davon überzeugt, daß der Offizier bis zu diesem Augenblick nichts von der Existenz der vier Männer geahnt hatte.
    »Wo ist Peter van Jelk?« fragte Doc. »Wo sind Achmed Ben Khali, Lord Dusterman, B. A. Arthur, Mark Costervelt, Josh Sneed und Jacques Coquine?«
    Der Offizier kniff die Augen zusammen, ging um den Tisch herum zu Doc und schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht.
    »Erwähnen Sie diese Namen nie wieder!« warnte er. Er runzelte die Stirn und fügte hinzu: »Leider kennen wir sie nicht.«
    Er marschierte wieder hinter den Tisch und setzte sich. Er langte nach einem Stapel Papier und begann, daraus vorzulesen. Doc wunderte sich. Seit seiner Gefangennahme waren alles in allem höchstens acht Stunden vergangen, und jemand mußte mit einem wahren Feuereifer gearbeitet haben, um die Anklagepunkte zusammenzustellen.
    Sanda und Doc wurden gemeinsam bezichtigt, illegal die Grenze Hispaniolas überschritten zu haben; darauf stand unter Kriegsrecht die Todesstrafe. Doc allein wurde beschuldigt, mit einer Jacht, die auf seinen Namen registriert war, ein neutrales Schiff auf hoher See angehalten und mehrere Passagiere entführt zu haben; ein solcher Akt der

Weitere Kostenlose Bücher