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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Rumpf des Wracks entlang nach rückwärts. Die Gefahr, entdeckt zu werden, war gering; am Ufer befand sich niemand, und der Rumpf war bauchig, daß niemand Doc hier unten im toten Winkel vom Deck aus sehen konnte. Er schwamm bis zum Heck und unter Wasser zur Jacht. Er tauchte auf und klammerte sich an’s Ruder. Abermals war er von oben nicht auszumachen.
    Er hörte, daß die Männer auf der Jacht sich unterhielten.
    »Wenn mich nicht alles täuscht«, sagte einer von ihnen, »haben wir eine schöne lange Zeit der Erholung vor uns.«
    »Was ist daran schön?« fragte ein anderer brummig. »Ich kann mir einen angenehmeren Ort der Erholung vorstellen.«
    Die Männer sprachen spanisch, aber einige von ihnen hatten einen ausländischen Akzent. Doc vermutete, daß sie Amerikaner oder Engländer waren, aber er war sich dessen nicht sicher.
    »Es gibt schlimmere Plätze«, sagte einer der Männer oben; er hatte keinen Akzent. »Zum Beispiel Schlachtfelder und Schützengräben.«
    »Bisher gibt’s hier keine Schützengräben«, gab einer der Ausländer zu bedenken.
    »Ich hoffe, daß es sie auch in Zukunft nicht gibt«, meinte der Mensch, der keinen Akzent hatte. »Mein Bruder bedient ein Maschinengewehr, und die Leute an den Maschinengewehren sind in den Schützengräben am meisten gefährdet. Sie müssen immer für die anderen die Kastanien aus dem Feuer holen und werden dabei erschossen.«
    »Bei diesem Krieg kann nicht viel passieren.« Einer der Ausländer, der sich bisher nicht zu Wort gemeldet hatte, schaltete sich ein. »Außerdem ist er bald zu Ende.«
    »Das weiß man nicht«, sagte der Mann ohne Akzent. »Wenn der Krieg bald zu Ende wäre, müßte diese Jacht nicht Tag und Nacht seeklar sein.«
    »Das ist richtig«, sagte eine fremde Stimme. »Ich möchte auch wissen, warum es so ist. Wir alle wissen, was es mit diesem Schiff auf sich hat. Der alte Miguel Lenares hat es geschenkt gekriegt, damit er flüchten kann, wenn was schiefgeht. Andere Regierungschefs flüchten mit einem Flugzeug, aber da hätte Lenares den Staatsschatz nicht mitnehmen können, den er für einen gesicherten Lebensabend braucht. Wenn Lenares so sicher ist, den Krieg zu gewinnen, wozu braucht er dann ein Schiff?«
    »Der alte Lenares ist eben sehr vorsichtig«, sagte der Mann ohne Akzent. »Wenn man viel Geld hat – zum Beispiel einen Staatsschatz –, kann man gar nicht vorsichtig genug sein.«
    Die Männer lachten.
    »Er ist nicht nur vorsichtig, er ist auch verlogen«, sagte einer von ihnen. »Habt ihr gehört, was er geantwortet hat, als über Funk angefragt wurde, ob die Jacht zu seiner Marine gehört? Er hat behauptet, er hätte von der Jacht noch nie was gehört!«
    Wieder brach oben Heiterkeit aus. Doc lauschte aufmerksam, gleichzeitig ärgerte er sich über die Moskitos, die seinen Kopf umschwirrten und aus Leibeskräften stachen.
    »Trotzdem können wir uns nicht beklagen«, erklärte einer der Männer, nachdem sich alle wieder beruhigt hatten. »Immerhin haben wir kein Gefängnis zu bewachen.«
    »Kein Gefängnis«, erwiderte ein anderer. »Soll das heißen, daß du froh bist, weil wir Savages vier Kumpane nicht zu bewachen brauchen?«
    »Stimmt«, sagte der Mann, der sich gefreut hatte, daß die Jacht kein Gefängnis war. »Das hätte mir nicht gefallen.«
    »Mir auch nicht«, sagte der Kollege. »Aber was hätten wir dagegen machen sollen?«
    »Wir hätten nichts machen können, aber darüber müssen wir uns keine Sorgen mehr machen. Sie sind weg. Alle sind sie weg.«
    »Alle außer den verdammten Moskitos«, sagte einer mit Akzent. »Warum hat die bloß keiner mitgenommen ...«
    Die anderen lachten wieder, und ausnahmsweise gab Doc den Männern recht. Die Moskitos waren wirklich lästig, und die Männer oben konnten das Viehzeug wenigstens erschlagen, wenn sie seiner habhaft wurden. Er konnte nur die Zähne zusammenbeißen und von Zeit zu Zeit untertauchen, aber dann hörte er nichts.
     
    Nach einer Weile löste sich Doc vom Heck der Jacht und schwamm vorsichtig weiter ins Bootshaus. Am Bug baumelte ein Tau. Doc zog sich daran empor und kletterte an Deck. Lautlos huschte er von einem Aufbau zum nächsten, aber er begegnete niemandem. Offenbar stellten die Männer, die so angeregt plauderten, die ganze Besatzung dar.
    Er fand die Kajüte des Kapitäns und schlüpfte hinein. Ihn interessierte, auf wessen Namen die Jacht eingetragen war. Er fand die Schiffspapiere und blätterte sie hastig durch: Die Jacht gehörte einem gewissen

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