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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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den Rückweg abzusperren. Er spähte zu den Dornen und stellte fest, daß die Spitzen schwarz waren.
    »Sehr klug«, sagte die joviale Stimme. »Natürlich können Sie durch das Dickicht entkommen, das haben wir vorher gewußt, deswegen haben wir die Stacheln ein bißchen vergiftet. Wahrscheinlich haben wir den einen oder anderen vergessen, Sie können’s daher gern versuchen. Vielleicht schaffen Sie es – vorausgesetzt, Sie werden nicht von uns erschossen.«
    »Verdammt!« sagte das Mädchen. »Und wir sind mitten in diese Falle getappt!«
    Die Stimme lachte fröhlich.
    »Sie haben sich geirrt«, sagte die Stimme, »aber dieser Irrtum ist verzeihlich. Sie konnten nicht wissen, daß wir hinter das Geheimnis von Monks Schuhsohlen gekommen waren, Sie konnten auch nicht wissen, daß wir diese Falle aufgebaut hatten, obwohl die Chance nicht groß war, daß Sie den Pfad finden und ihm folgen würden.«
    »Sie lassen so leicht keine Chance aus«, sagte Doc trocken. »Ist das richtig?«
    »Nicht viele.« Der Mann, dem die Stimme gehörte, amüsierte sich. »Um die Wahrheit zu sagen – wir dachten zunächst, es wäre ziemlich albern, uns hier auf Ihren Empfang vorzubereiten.«
    Doc sagte nichts mehr. Er war im Augenblick von seiner eigenen Intelligenz nicht sonderlich angetan. Er war blindlings in die Misere getappt, er hatte den Dschungel zu beiden Seiten des Pfades kaum beachtet und konnte nun niemanden verantwortlich machen als sich selber.
    »Falls Sie Waffen haben und mit dem Gedanken spielen sollten, sie zu benutzen«, sagte der Mann, »dann vergessen Sie lieber diesen Gedanken. Schmeißen Sie die Waffen weg.«
    Endlich ließ der Mann sich sehen: Er stand auf einem Ast zwanzig Fuß über der Erde. Doc zog sein Klappmesser aus der Tasche und ließ es fallen, Sanda legte ihre kleine Pistole dazu. Der Mann auf dem Ast sagte etwas im Dialekt der Indios von Hispaniola, rechts und links von ihm tauchten dunkle, halbnackte Gestalten auf. An Stricken ließen sie sich vorsichtig auf den Pfad hinunter, während mehrere Weiße sich zu dem ersten Mann gesellten. Sie balancierten freihändig wie Seiltänzer und waren mit
    Schnellfeuergewehren bewaffnet. Sanda wandte sich zu Doc.
    »Sollten wir nicht etwas unternehmen?« fragte sie leise. »Wenn Ihnen was einfällt ...«
    »Es ist besser, wenn ihr nichts einfällt!« sagte einer der Männer auf dem Baum.
     
    Die Indios räumten das dornige Gatter vom Pfad und fesselten Doc und das Mädchen an Händen und Füßen. Die Weißen kamen nun ebenfalls herunter. Die Indios packten ihre Gefangenen und schleppten sie zurück, beinahe gleichzeitig erschien über einer Lücke zwischen den Bäumen der schwarze Dolch.
    Wieder war er annähernd zweihundert Fuß lang, und die Spitze zeigte in die Richtung zu dem rostigen Wrack. Die Männer blieben abrupt stehen und starrten, Sanda kreischte gellend, sie bäumte sich, sie war wie von Sinnen.
    »Ein hysterischer Anfall«, bemerkte einer der Weißen sachlich. »Weiber gehören nicht in den Wald.«
    »Und wohin gehören sie?« fragte einer seiner Kollegen. Der Mann antwortete nicht. Er beobachtete den Dolch am Himmel, der allmählich verblaßte, bis er nicht mehr zu sehen war. Der Anführer winkte, die Indios schleppten die Gefangenen weiter. Sanda kreischte, sie hörte nicht mehr auf.
    »Lassen Sie mich ihr helfen«, sagte Doc zu dem Anführer. »Ich bin Arzt.«
    »Sie sind kein Arzt, Sie sind eine Ladung Dynamit«, sagte der Anführer. »Sie bleiben gefesselt.«
    »Aber sie hat einen Nervenzusammenbruch!«
    »Wenn Sie fliehen, kriege ich auch einen Nervenzusammenbruch, und das möchte ich nicht riskieren.«
    Die Männer und die Gefangenen erreichten wieder das verrottete Schiff. Die Crew begrüßte die Expedition hocherfreut; auf Befragen bestritt sie energisch, daß Doc in der Nähe gewesen wäre, man hätte ihn entdecken müssen. Doc informierte die Crew über das Gespräch, das er belauscht hatte, und amüsierte sich über die verblüfften Gesichter. Wenigstens diese kleine Genugtuung war er sich schuldig; sie versöhnte ihn mit seiner Nachlässigkeit, die ihn in die Finger dieser Indios und ihrer weißen Spießgesellen geführt hatte.
    Doc und das Mädchen wurden in eines der Rettungsboote der Jacht geladen, die Weißen, die sie gefangen hatten, fuhren mit ihnen durch das Mangrovengestrüpp zum Meer und an der Küste entlang zu dem Hafen, den Doc einige Stunden zuvor aus der Luft besichtigt hatte. Am Kai nahmen Soldaten Doc und Sanda in

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