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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Piraterie wurde mit dem Tode bestraft. Sanda war inzwischen als Tochter des Präsidenten von Cristobal identifiziert worden. Sie galt als Kriegsverbrecher und hatte auch dafür die Todesstrafe zu erwarten.
    Der Offizier legte die Papiere aus der Hand und fixierte Doc und das Mädchen. Er räusperte sich und sprach weiter, Doc hatte den Eindruck, daß er sich diesen zusätzlichen Anklagepunkt eben erst ausdachte.
    »Und schließlich«, sagte der Offizier, »wird Ihnen der Erwerb eines heiligen schwarzen Steins zur Last gelegt, der traditionsgemäß Eigentum der Nachkommen der Inkas ist, die innerhalb der Grenzen von Hispaniola leben. Auch auf dieses Verbrechen steht die Todesstrafe.«
    »Sind Sie ganz sicher, daß dieser Paragraph in Ihrem Gesetzbuch steht?« fragte Doc ironisch. »Sie haben ihn erfunden, wie diese ganze Anklage erfunden und erlogen ist.«
    Sanda nickte heftig.
    »Das ist keine Gerichtsverhandlung«, sagte sie, »das ist eine Farce!«
    »Sie haben das Wort«, sagte der Offizier mit einiger Verspätung. »Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
    »Ich glaube, diese Mühe können wir uns sparen«, sagte Sanda kalt. »Wie soll’s jetzt weitergehen?«
     
    Die Zellenwände sahen plötzlich noch undurchdringlicher aus als vor der Verhandlung. Die tiefe Stille ringsum war unheimlich, weder die Posten noch andere Gefangene waren zu hören oder zu sehen. Doc und das Mädchen lehnten sich an die Gittertüren ihrer Zellen, um sich weiter unterhalten zu können.
    »Hatten Sie etwas anderes erwartet?« fragte das Mädchen.
    »Sie meinen, daß man uns auch sofort hätte erschießen können?«
    »Zum Beispiel.«
    »In Anbetracht der Umstände haben die Offiziere sich durchaus logisch verhalten.«
    »Wenn sie bloß ein bißchen origineller gewesen wären ...«
    In den Zellen und auf dem Korridor war es beinahe dunkel. Irgendwo tropfte Wasser, in einiger Entfernung war plötzlich die Stimme eines der Wächter zu hören. Was er sagte, war nicht zu verstehen.
    »Sind Sie noch da?« fragte Sanda.
    »Ja«, sagte Doc.
    »Ich begreife nicht, daß man Sie auch zum Tode verurteilt hat«, sagte das Mädchen. »Wenn man Sie erschießt – müßte das nicht internationale Verwicklungen auslösen? Sie sind ein berühmter Mann, man kann Sie nicht behandeln wie einen Landstreicher
    »Wenn niemand erfährt, daß ich erschossen worden bin, wird nichts geschehen«, sagte Doc. »Ich bin dann eben ganz einfach verschollen.«
    »Das ist möglich, aber warum will man Sie überhaupt erschießen? Bei mir kann ich es verstehen, mein Vater ist immerhin Präsident, und die Regierungen von Hispaniola und Cristobal haben einander ja tatsächlich zu Kriegsverbrechern erklärt. Aber was will man von Ihnen? Diese Leute wissen, wer Sie sind, sie wissen auch, daß es diplomatischen Ärger gibt, wenn etwas davon durchsickert, was Ihnen hier geschehen ist. Trotzdem haben diese Kerle Sie verurteilt.«
    »Still!« sagte Doc. »Da kommt jemand!«
    Das Mädchen lauschte. Wer immer da kam, schlich auf den Zehenspitzen und blieb vor Docs Zelle stehen.
    »Hier ist van Jelk«, flüsterte er. »Machen Sie keinen Lärm!«
    Sanda hatte nichts verstanden.
    »Wer ist da?« fragte sie leise.
    »Halten Sie den Mund!« zischelte van Jelk scharf.
    »Es ist van Jelk«, sagte Doc.
    »Wer?« Sie war alarmiert. »Das glaube ich nicht.«
    »Wollen Sie bitte den Mund halten!« sagte van Jelk erschrocken. »Ich bin in großer Gefahr. Diese Leute wollen mich erschießen, sie haben mich zum Tode verurteilt!«
    »Sie auch?« fragte Doc. »Wofür?«
    »Ich soll am Erwerb eines heiligen schwarzen Steins beteiligt gewesen sein, der den Nachfahren der Inkas gehört, die in Hispaniola leben. So ungefähr, glaube ich, hat der Offizier sich ausgedrückt. Ich hatte keine Chance, über meine Erwiderungen hat dieses sogenannte Gericht nur gelacht. Man ...«, er zögerte, »... man hat mich gefoltert ...«
    »Ich habe eine Menge Fragen«, sagte Doc, »aber das hat Zeit. Wie haben Sie sich befreien können?«
    »Ich war in eine Zelle gesperrt«, erklärte van Jelk. »Die Kerle haben gedacht, sie haben mir mein ganzes Geld abgenommen, aber sie hatten nicht. Ich hatte noch eine Hundert-Dollar-Note, ich hatte sie zusammengefaltet im Hemdkragen. Ich hab den Posten damit bestochen, und er hat mir den Schlüssel zu meiner Zelle gegeben.«
    »Vielleicht paßt der Schlüssel auch für unsere Zellen ...«
    »Ich will es versuchen.«
    Abermals knirschte ein Schlüssel im Schloß, die

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