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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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die Instrumente her. Er gab Gas und jagte die Maschine über die dunkle Piste. Aus den Hangars und Nebengebäuden quollen Soldaten, Scheinwerfer flammten, am Rand des Flugfelds fielen unschuldig aussehende Schuppen zusammen wie Kartenhäuser und gaben den Blick auf moderne Flak frei. Doc zog die Maschine niedrig über die ersten Dächer, um nicht ins Schußfeld der Flak zu geraten, und flog in die Richtung zum Meer.
    »Eine ungewöhnlich moderne Maschine!« schrie Sanda, um das Getöse des Motors zu übertönen.
    »Sehr modern!« rief Doc.
    Sie verfrachtete van Jelk weiter nach rückwärts und neigte sich zu Doc, um ihre Stimmbänder nicht unnötig zu strapazieren.
    »In Cristobal haben wir nicht so schöne Flugzeuge«, sagte sie.
    Doc betrachtete sie von der Seite; sie schien etwas auf dem Herzen zu haben. Der Flugplatz blieb hinter ihnen zurück, Doc steuerte die Maschine wieder landeinwärts und schlug den Kurs nach Cristobal ein.
    »Vor einem Jahr hatte Hispaniola auch noch nicht solche Maschinen«, sagte das Mädchen nach einer Weile. »Der Staat war bankrott. Hispaniola konnte nicht einmal Obligationen verkaufen! Haben Sie die Flak gesehen?«
    Doc nickte. Ihm war gar nichts anderes übriggeblieben, als die Flak zu sehen, so bedenklich nah war sie. Er hätte auf diesen Anblick lieber verzichtet.
    »Woher hat Hispaniola diese Flugzeuge und diese Flak ...?« fragte das Mädchen rhetorisch. »Woher hat die Regierung das Geld ...«
    »Gibt es in Cristobal keine Spione?« Doc lächelte. »Sie sollten diese Fragen beantworten können.«
    »Natürlich haben wir Spione.« Sanda zuckte mit den Schultern. »Sie haben uns mitgeteilt, daß gewaltige Mengen Kriegsmaterial nach Hispaniola gebracht worden sind, mehr nicht. Aber wie die Regierung die Waffen bezahlt hat ...«
    Peter van Jelk regte sich. Er klappte den Mund auf – wahrscheinlich stöhnte er, aber das war bei dem Getöse nicht zu hören – schob sich zwischen Doc und das Mädchen und starrte nach vorn.
    »Was ist passiert?!« schrie er.
    »Jemand hat Sie in der Dunkelheit niedergeschlagen«, rief Doc wahrheitsgemäß. »Wir haben Sie mit viel Glück aus dem Gefängnis gebracht und auf dem Flugplatz eine Maschine gestohlen!«
    »Wohin fliegen wir?«
    »Wir bringen Miß MacNamara nach Cristobal«, erwiderte Doc. »Dort ist sie in Sicherheit.«
    »Bestimmt!« Sanda schaltete sich ein. »Aber lieber möchte ich wissen, ob mein Bruder in Sicherheit ist!«
     
    Cristobal lag zu einem erheblichen Teil höher über dem Meeresspiegel als Hispaniola, hatte eine oberflächliche Ähnlichkeit mit der Schweiz und galt als ein Land des ewigen Frühlings. Nur seine relative Unbekanntheit verhinderte, daß es von Touristen überlaufen war. Die Grenze zwischen den beiden Staaten verlief ungefähr in der Mitte eines Hochplateaus, dahinter erhoben sich zerklüftete Berge; auf den Spitzen lag ewiger Schnee.
    Die meisten Einwohner waren kleine Bauern, die im Tiefland ein Stück Urwald gerodet hatten und dort Mais oder Bohnen anbauten. Sie lebten in primitiven Hütten und wurden von den wenigen Yankees, die sich in Cristobal niedergelassen hatten, ihrer Faulheit wegen beschimpft. Die Yankees hätten es lieber gesehen, wenn die übrigen Einwohner zu ihnen auf ihre Plantagen gekommen wären, um dort zu arbeiten. Da die Einwohner es nicht taten, arbeiteten auch die Amerikaner nicht, und einige von ihnen waren mittlerweile ebenso faul geworden wie die Autochtonen.
    Doc steuerte die Maschine über das Hochplateau, wo die Truppen von Hispaniola aufmarschiert waren. Die Sonne war auf gegangen, Sanda spähte nach unten.
    »Entsetzlich!« klagte sie. »Wir verlieren diesen Krieg!« Doc hatte bereits die Lastwagen bemerkt, die mit Nachschub in die Richtung zur Front unterwegs waren, die Tanks auf der Ebene und die motorisierte Artillerie. Die Front, so stellte er nun fest, war bis zum Fuß der Berge vorgerückt,
    »Ist das Gebirge befestigt?« wollte er wissen.
    »Nein.« Sanda schüttelte den Kopf. »Wir hatten kein Geld, und wir haben auch nicht mit diesem Krieg gerechnet. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür!«
    »Vernünftige Gründe für Kriege sind außerordentlich selten«, belehrte Doc das Mädchen. »Im allgemeinen muß man heftig an der Oberfläche kratzen, um dahinterzukommen, worum es wirklich geht.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht.« Sanda dachte nach. »Ich will mir nichts vormachen; wenn nicht noch ein Wunder geschieht, ist Cristobal erledigt. Die Verbindung zum Meer ist

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