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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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So ähnlich hatte er sich als Kind immer das Paradies vorgestellt.
    Dem Offizier dauerte es zu lang. Er folgte Sanda in das Gebäude und kam nach wenigen Minuten wieder.
    »Tut mir leid«, sagte er in holprigem Englisch. »Mr. Savage, ich muß Sie beide festnehmen. Sie stehen unter militärischem Arrest.«
    Peter van Jelk schielte zu Doc.
    »Na also!« schnauzte er. »Merken Sie jetzt, in welche Misere Sie uns geflogen haben?«
     
     

15.
     
    Gatun MacNamara hatte die Angewohnheit, mit beiden Fäusten auf den Tisch zu schlagen, seine eigenen Argumente mit äußerster Stimmkraft vorzutragen und die anderen nicht zu beachten. Er maß mehr als sechs Fuß, bevor das Alter und die Sorgen ihn gebeugt hatten, und seine Haare, früher eine störrische schwarze Mähne, war mittlerweile eine weiße störrische Mähne. Seine buschigen Brauen waren noch schwarz, und ihre jeweilige Position deutete die Laune des Präsidenten an.
    Gegenwärtig befanden sie sich nah unter dem Haaransatz und verrieten so, daß ihr Besitzer seinen Gesprächspartner für einen Einfaltspinsel hielt. Der Gesprächspartner war Doc Savage.
    »Hat man mich also verkehrt informiert?!« brüllte er. Er konnte besser Englisch als die meisten Amerikaner. »Was ich über Sie gelesen und was ich gehört habe – war das alles Krampf?! Oder wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Ich will Sie nicht auf den Arm nehmen«, sagte Doc. »Trotzdem bin ich dagegen.«
    »Hah!« schrie der Präsident. »Hah!«
    Er hatte eine Art, ›hah‹ zu sagen, daß seine jeweilige Umgebung im allgemeinen zusammenzuckte. Doc bemühte sich, nicht zusammenzuzucken.
    Er, der Präsident, van Jelk und ein Schwarm Lakaien befanden sich im Arbeitszimmer des Präsidenten, dem eindrucksvollsten Raum, mit dem der Palast aufzuwarten hatte. Er war dem Spiegelsaal von Versailles nachempfunden, aber die Rahmen der Spiegel bestanden nicht aus Double, sondern waren wirklich vergoldet, und der Schreibtisch des Präsidenten war in einem Stück aus einem besonders dicken Mahagonistamm heraus gemeißelt und geschnitzt. Er stand ganz am Ende des riesigen Raums: Gatun MacNamara hatte von europäischen Diktatoren die Sitte übernommen, etwaigen Besuchern einen langen Anmarschweg zu verordnen, bis sie endlich vor dem Präsidenten ankamen, weil sie mit jedem Schritt, den sie zurücklegten, ein wenig schüchterner wurden.
    »Ich hab gedacht, Sie sind ein Mann, der den Unterdrückten hilft und das Unrecht bestraft«, sagte MacNamara. »Ich hab gedacht, Sie reisen überallhin, wo man Sie braucht »So ähnlich«, sagte Doc.
    »Und?«
    »Ich lasse mich nicht anwerben, um Krieg zu führen«, sagte Doc, »und darauf läuft Ihr Angebot hinaus. Sie möchten, daß ich meine wissenschaftlichen Kenntnisse dazu mißbrauche, Ihrem Gegner zu schaden.«
    MacNamara nickte fröhlich. Er war von seinem Einfall immer noch sehr angetan, obwohl er offenbar zu nichts führte.
    »Ich hatte tatsächlich gehofft, daß Sie vielleicht ein paar Bakterien im Ärmel haben«, bekannte er. »Wenn wir den Schuften in Hispaniola eine hübsche Seuche anhängen könnten, würde ihnen die Lust zu diesem Krieg vergehen. Wenn wir Hispaniola erobert haben, können wir selbstverständlich die Überlebenden kurieren.«
    »Nein.«
    »Verstößt so was gegen Ihre Prinzipien, oder was ist sonst mit Ihnen los?«
    »Prinzipien«, sagte Doc.
    MacNamara hämmerte mit beiden Fäusten auf die Schreibtischplatte und musterte Doc tückisch.
    »Sie werden es sich überlegen!« brüllte er. »Es gibt Methoden, Sie zu zwingen!«
    »Wenn Sie mich deswegen verhaftet haben«, sagte Doc, »vergeuden Sie nur Ihre und meine Zeit.«
    MacNamara wandte sich zu einem der Lakaien, die sich hinter ihm auf gebaut hatten.
    »Er hat doch fünf Assistenten!« schnauzte er. »Oder nicht? Jemand soll nach New York fliegen und sie kidnappen! Wir werden sie als Geiseln benutzen, um ihren Chef zur Vernunft zu bringen.«
    »Ich muß Sie enttäuschen«, sagte Doc. »Vor Ihnen ist jemand anders auf diesen Gedanken gekommen.«
    »Heh?!«
    »Vier meiner Assistenten sind entführt worden.«
    »Von wem?!«
    »Das ist die Frage ...«
    »Sperrt ihn ein.« MacNamara verlor die Geduld. »Wir werden ihm Gelegenheit geben, über meinen Vorschlag nachzudenken.«
    Peter van Jelk hatte dreimal versucht, sich einzumischen. Jedesmal hatte der Präsident ihn niedergeschrien, schließlich hatte er beleidigt geschwiegen. Peter van Jelk hielt viel von guten Umgangsformen und hatte eine dünne

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