DS035 - Die gelbe Wolke

Titel: DS035 - Die gelbe Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

Vom Netzwerk:

groß und gut gewachsen.
    »Pat, das war ein schmutziger Trick«, sagte Monk.
    »So, findest du?« sagte Pat. »Und wie war das damals, als du mir das Päckchen gabst, ich sollte nach Hause gehen und es sorgfältig bewachen, eine volle Woche lang, und dann stellte sich heraus, daß in dem Päckchen überhaupt nichts drin war? War das vielleicht kein mieser Trick?«
    »Das war nur, um dich aus Gefahren herauszuhalten«, sagte Monk.
    »Ha!« machte Pat verächtlich. Dann begannen ihre Augen unternehmungslustig zu glitzern. »Und wo geht es jetzt hin? Was habt ihr vor?«
    Sie machten das große Wasserflugzeug mit den vier Turbopropmotoren fertig, das auch eine Ozeanlandung bei bewegter See aushalten konnte, und nachdem die Motoren sich warmgelaufen hatten, jagte Doc die schwere Maschine den Hudson hinunter.
    Über der Küste und einige Kilometer auf See hinaus hing eine niedrige geschlossene Wolkendecke, aber dann wurde der Himmel klar.
    Monk hatte Pat inzwischen berichtet, was sich bisher ereignet hatte.
    »Aber das ergibt doch alles keinen Sinn«, sagte Pat.
    »Es hat mich auch fast um den Verstand gebracht«, gab Monk zu.
    »Als ob es bei dir da viel zu verlieren gäbe!« lachte Ham.
    Monk warf ihm einen bösen Blick zu. »Irgendwann werde ich die Zunft der Anwälte doch noch mal um ein Mitglied verkleinern«, sagte er giftig.
    Sie stritten noch eine ganze Weile weiter, während sich Long Tom hinten in der Kabine unentwegt die Haare raufte, wieso sein Televisor-Gerät ein Bild von einem Ort hatte empfangen können, an dem sich angeblich gar keine Aufnahmekamera mit Sender befunden hatte.
    Mit Vollgas jagte Doc Savage indessen auf die letzte angegebene Position der
Bermuda Wind
zu und nahm auf Grund von Peilfunkortungen laufend leichte Kurskorrekturen vor. Monk und Ham bewaffneten sich mit Ferngläsern und suchten das Meer ab. Als sie sich der fraglichen Position näherten, verringerte Doc Savage die Flughöhe.
    »Da, seht!« rief Ham.
    »Mitten im Ziel«, murmelte Monk.
    Das Schlauchboot war schwarzgelb gestreift – die beiden auffälligsten Farben für eine Ortung aus der Luft. Nur ein einzelner Mann saß darin; mit bloßem Auge als schwarzes Pünktchen zu erkennen.
    »Ist es der Kerl, den wir im Televisor gesehen haben?« fragte Ham.
    »Ich kann seine abstehenden Ohren ausmachen«, sagte Monk. »Also muß er es sein.«
    Der Mann im Schlauchboot hatte aus Paddel und Fallschirm ein Notsegel errichtet.
    »So wie der Wind steht«, murmelte Monk, »segelt er doch nach Europa.«
    Die Männer schnallten sich an, weil eine Wasserung auf See immer eine holprige Sache war, bei der man durchgerüttelt wurde wie auf einer Achterbahn in Coney Island, auch wenn das Meer von oben nur mäßig bewegt erschien.
    Diesmal ging die Wasserung jedoch ungewöhnlich sanft vonstatten, und in Schwimmfahrt hielten sie auf das Schlauchboot zu.
    Dessen einziger Passagier grinste ihnen entgegen. »Nehmen Sie Anhalter mit?« rief er schon von weitem.
    Sie holten ihn an Bord. Er hatte eine wettergegerbte Haut, als ob er in seinem Leben allzu vielen Stürmen ausgesetzt gewesen war, und seine leicht vorquellenden Augen und die abstehenden Ohren verliehen ihm einen ganz merkwürdigen, beinahe komischen Gesichtsausdruck. Er war kein Weißer, aber auch kein typischer Asiate, und er sprach gutes, wenn auch nicht akzentfreies Englisch.
    »Sind Sie irgendwie verletzt?« erkundigte sich Monk.
    »Nein, aber gesundheitsfördernd war das, was ich da mitgemacht habe, sicher nicht«, sagte der Mann.
    Monk, der sich immer noch nicht über die Nationalität des Mannes im klaren war, fragte: »Sind Sie Chinese?«
    »Nicht, wenn ich von meinem Vater richtig informiert worden bin.«
    »Was dann?«
    »Eskimo.«
    »Eskimo?«
    »Klar. Wir leben in Iglus und ernähren uns von Fischtran.«
    Monk blinzelte. Der Mann schien ein Witzbold zu sein, selbst noch in dieser Situation. Trotzdem streckte Monk ihm die Hand hin. »Mein Name ist Monk Mayfair«, sagte er.
    »Mein Name ist Noe«, sagte der Mann. »Heck Noe. Ein typischer Eskimoname, wie Sie vielleicht wissen.«
    Monk heulte auf. Für einen Begrüßungshandschlag hatte der Eskimo Noe unverschämt hart zugedrückt und hielt offenbar auch das für einen Witz.
    Doc Savage schaltete sich ein. »Was ist mit der
Bermuda Wind
passiert, Mr. Noe?«
    Der Eskimo ließ sich auf einen der Sitze sinken und rieb sich das Kinn. »Ich frage mich, ob ich Sie nicht lieber anschwindeln soll«, sagte er. »Glauben wird es mir nämlich