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DS035 - Die gelbe Wolke

DS035 - Die gelbe Wolke

Titel: DS035 - Die gelbe Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Notsituation herausgeholfen hatte.
    Ham war inzwischen aus der Maschine gestiegen und fuchtelte mit dem Degenstock drohend vor Monks Gesicht herum.
    »Wenn du frech werden willst«, rief er, »amputiere ich dir die beiden komischen Dinger, die du deine Ohren nennst.«
    Monk stemmte beide Fäuste in die Hüften und kniff ein Auge zu.
    »Du wirst dich noch wundern, wie frech ich dir komme!« erklärte er mit piepsig hoher Stimme. »Um zehn Uhr heute abend breche ich dir das linke Bein. Um elf das rechte. Und so alle Stunden weiter, bis du keinen heilen Knochen mehr im Leibe hast.«
    »Ich war’s aber nicht«, sagte Ham.
    »Doch!«
    »Nein.«
    »Natürlich warst du’s!« Monk schob sein Gesicht vor und schnaubte: »Die Boshaftigkeit steht dir doch klar im Gesicht geschrieben.«
    »Du bist der erste, der mir sagt, daß meinem Gesicht etwas abzulesen sei«, konterte Ham.
    Einer der herumstehenden Offiziere fragte Renny: »Was haben die beiden?«
    »Jemand hat einer Illustrierte ein Foto von Monk eingeschickt, das ihn mit nacktem, behaartem Oberkörper zeigt«, klärte Renny ihn auf. »Und die Illustrierte hat das Foto auch gebracht – mit anzüglichem Kommentar. Monk meint, nur Ham könnte das Foto eingeschickt haben.«
    »Ah, ich sehe klar«, sagte der Offizier.
    »Monk hat auch etwas gesehen«, fiel Renny ihm ins Wort. »Und zwar rot.«
    Renny Renwick hatte ein langes Kinn und einen schmalen Mund, den er ständig griesgrämig verzog, was jedoch täuschte. In Rennys Gesicht spiegelten sich alle Gefühle umgekehrt wider.
    Er kletterte mit der Fliegerkombination, die er bereits trug, in die Testmaschine.
    »Wird wohl nicht lange dauern. Tretet zurück, Jungs!« rief er aus dem Cockpit. »Sonst peitscht euch mein Propellerwind den ganzen Sand ins Gesicht.«
    Die Army-Leute gingen nach beiden Seiten auseinander. Tatsächlich wurde eine große Sandfontäne hochgewirbelt, als die Testmaschine den Strand entlangjagte und nach knapp hundert Metern Rollstrecke abhob.
    In einem jedoch sollte sich Colonel Renny Renwick täuschen. Es sollte der längste Flug seines Lebens werden.
    Aber zunächst gewann die Maschine rauschend und zischend an Höhe. Von dem charakteristischen Jaulen und Pfeifen der Turbopropmotoren war bei ihr jedoch fast nichts zu hören.
    »Eine tolle Maschine«, bemerkte ein Army-Offizier.
    Monk und Ham ließen jetzt voneinander ab und gingen zu dem Zelt hinüber, in dem das Funksprechgerät aufgebaut war. Es arbeitete mit Lautsprecherverstärkung, so daß alle mithören konnten.
    »Ist die Sache für Renny gefährlich?« fragte Monk.
    »Nicht besonders«, entgegnete ein Army-Mann.
    »Fallen bei dem ersten Testflug nicht manchmal die Flügel ab?«
    »Also manchmal schon«, gab der Army-Offizier zu.
    »Eben, das hatte ich mir gedacht«, sagte Monk. Er setzte sich in der Nähe des Funkgeräts auf einen Klappstuhl, wohlweislich in einiger Entfernung von Ham.
    Es war eine stille, für einen Testflug beinahe ideale Nacht – bis auf die Wolken. Und ein wenig kühl. Außerdem strich über die dem Festland vorgelagerte Insel eine ständige Brise, die den Sand rascheln und flüstern ließ.
    Rennys Polterstimme tönte aus dem Lautsprecher. »Höhe zwölftausend Fuß«, meldete er. »Ich komme jetzt in die Wolken.«
    »Heiliger Moses!« japste einer der herumstehenden Army-Offiziere. »Kaum gestartet, und schon auf solcher Höhe.«
    Der Sand flüsterte, die Brandungswellen schlugen monoton gegen den Strand, und ebenso monoton setzte die Lautsprecherstimme ihre Durchsagen fort. Sie meldete eine weitere Höhenzunahme, Luftgeschwindigkeit, Motortemperaturen und andere technische Dinge.
    Doch plötzlich wechselte die Stimme den Tonfall.
    »Heiliges Donnerwetter!« dröhnte sie aus dem Lautsprecher.
    Monk und Ham fuhren auf und starrten das Funkgerät an.
    Fast drei Minuten vergingen, ehe sich die Stimme erneut meldete, mit: »Bodenstation, hört zu! Ich hab keinen Sturzflug gemacht, bin keine scharfen Kurven geflogen, hab’ mich keiner besonderen G-Belastung ausgesetzt, also kann ich doch nicht benommen sein und Gespenster sehen!«
    Monk hatte sich vor gebeugt und dem Funker das Mikrofon aus der Hand gerissen. »Was, zum Teufel, siehst du? Was stimmt da nicht?«
    »Bist du das, Monk?« tönte es aus dem Lautsprecher.
    »Ja, hier Monk!«
    »Hör zu, Monk. Ich werde dir diese Wolke genau beschreiben – ich weiß nicht, wie ich das Ding sonst nennen soll. Sie ist etwa eine Viertelmeile lang, halb so breit und an die hundert

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