Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
gesehen?« rief er im Laufen.
    »Nicht sehr deutlich!« rief der andere zurück. »Er war gleich wieder hinter Büschen und Schilf verschwunden. Aber keine Angst, der entkommt uns nicht mehr.«
    Weitere Schüsse waren indessen gefallen. Einem davon folgte ein lautes Platschen.
    »Ich hab’ ihn erwischt!« schrie einer der Schützen gellend.
    Alle rannten auf die Stelle am Flußufer zu, wo er stand. Es waren dort ganz deutliche Spuren zu erkennen, als sei jemand von dem leicht erhöhten Ufer abgeglitten und ins Wasser gerutscht.
    »Er ist sofort untergegangen und nicht mehr hochgekommen«, erklärte eifrig der Mann, der den letzten Schuß abgegeben hatte.
    »Los, jemand soll hinterher springen«, schlug einer vor. »Holen wir ihn raus.«
    »Mann, in den schweren Rüstungen! Der würde doch selber absaufen!«
    Zwei Männer machten sich daran, aus ihren Kettenhemden zu schlüpfen, aber es war abzusehen, daß dies viel zu lange dauern würde.
    »Ich weiß etwas Besseres«, schlug der Sprecher von vorher vor. Er nahm eine Art Rucksack, den er über der Schulter getragen hatte, zerrte dessen Verschnürung auf und nahm einen Packen Dynamitstangen heraus, die zum Schutz gegen die Nässe wasserdicht in Ölhaut verpackt waren. »Los, verkrümelt euch«, warnte er seine Gefährten. »Wenigstens hundert Schritt weit.«
    Mit einem modernen Patentfeuerzeug brannte er die Zündschnur an, die an der einen Ecke aus dem Sprengstoffpaket herausragte. Es mußte sich dabei um eine jener Zündschnüre handeln, die selbst unter Wasser brennen, denn sonst hätte er sein Vorhaben nicht verwirklichen können.
    Er rannte selber wie von tausend Teufeln gehetzt los, nachdem er die Dynamitstangen an jener Stelle ins Wasser geschleudert hatte, an der immer noch ein paar Luftblasen aufstiegen, als sei dort vorher jemand untergegangen. Durch seine Schwere war auch das Dynamitstangenbündel sofort untergegangen.
    Aus dem Fluß schoß eine gewaltige Wassersäule hoch, und die Druckwelle erfaßte den Mann, der das Dynamitbündel geworfen hatte, und schleuderte ihn der Länge nach in den Morast. Fluchend rappelte er sich auf und eilte mit den anderen zum Flußufer zurück. Dort standen alle und warteten.
    »Wenigstens ’n paar Leichenteile müßten doch hochkommen«, murmelte einer.
    »Vielleicht ist er durch den Druck auch in den Schlamm am Flußgrund gepreßt worden«, meinte der Dynamitwerfer.
    »Da, seht!« rief plötzlich ein anderer.
    Ganz deutlich waren in dem ansonsten schmutzig-grauen Wasser rötliche Schwaden zu erkennen, die von der schwachen Strömung langsam abgetrieben wurden.
    »Blut!« sagte einer und erschauerte.
    »Wer der Kerl auch war«, erklärte der Dynamitwerfer ungerührt. »Er dürfte für immer ausgeschnüffelt haben.«
     
     

11.
     
     
    Die Büsche im Wash-Marschland waren im allgemeinen nicht höher als anderthalb Meter. Nur auf den leichten Erhebungen wuchsen sie über diese Höhe hinaus. Diese Stellen waren zahlreich genug, daß eine unmittelbar am Flußufer nicht weiter auffiel. Der Flußlauf war hier breiter und flacher und bildete dadurch eine Art See.
    Die Büsche hier waren zumeist auch nicht natürlich gewachsen, aber es hätte schon eines scharfen Beobachters bedurft, um das zu erkennen. Schilfrohr und Büsche waren nachträglich angepflanzt worden, und wo das nicht reichte, waren geschickt bemalte Tarnwände aufgestellt oder Tarnnetze auf gehängt worden. Hinter diesen verbarg sich eine Anzahl niedriger Hütten, manche aus Wellblech, andere in gemischter Bauweise aus Blech und Holz.
    Eine größere Hütte unmittelbar am Ufer beherbergte ein Wasserflugzeug. Es sah kräftig und solide gebaut aus; offensichtlich war es nicht für hohe Geschwindigkeit und nicht auf schnittiges Aussehen hin konstruiert worden, sondern für harten, schweren Flugdienst.
    Wozu die anderen Hütten dienten, war äußerlich nicht ersichtlich, aber aus einer kam ein tiefes Brummen wie von einer schweren, weitgehend schallgedämpften Maschine.
    Die Männer in den Ritterrüstungen schleppten sich müden Schrittes auf den freien Platz zwischen den Hütten; sie fluchten und schwitzten.
    Aus der abseits stehenden Hütte, aus der der gedämpfte Motorenlärm drang, trat Paquis. Er war sommerlich und elegant gekleidet – in Tweedjackett, Knickerbocker und Gummistiefel.
    Auch Smith erschien, angelockt von dem leisen Klirren der Kettenpanzer und Waffen. Er war dreckverschmiert, und in einer Hand hielt er einen großen Lappen, mit dem er sich das

Weitere Kostenlose Bücher