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DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Nervenknotenpunkts am Hinterkopf wieder löste; von selbst verging sie sonst erst nach mehr als zwölf Stunden.
    Doc hatte den starren Wächter inzwischen auf dem Boden abgelegt und packte nun die Handschellen, mit denen Johnnys Handgelenke zusammengeschlossen waren. Johnny wußte, welche Kraft dazu gehörte, sie mit bloßen Händen aufzubringen, aber in knapp zwei Minuten hatte Doc beide Handschellen geöffnet.
    »Sag, was geht hier im Lager eigentlich vor?« raunte Doc.
    »Wenn ich das wüßte!« raunte Johnny. »In meiner Gegenwart ist kein Wort gefallen, das mir den geringsten Anhalt hätte geben können.«
    Doc hob plötzlich warnend die Hand. »Horch!«
    Johnny strengte seine Ohren an. »Ja, da kommt jemand.«
     
     

12.
     
    Es war Smith, der auf die Hütte zukam. Er hatte sich hochschaftige Stiefel angezogen, aber einer davon schien ein Loch zu haben, weil bei jedem zweiten Schritt ein saugendes Geräusch zu hören war. Er trug kein Jackett, und in einer doppelten Schulterhalfter steckte unter jeder Achsel eine Automatik.
    Er kam zum Eingang der Hütte, in der sich der Gefangene befand, und spähte herein.
    Johnny hockte am Boden, die Handgelenke nebeneinander, als ob sie noch gefesselt waren, und die Handschellen blitzten, die er lose darumgelegt hatte.
    Dann entdeckte Smith die hingestreckte Gestalt des Wächters. »Was, zur blutigen Hölle, ist mit ihm?« schnauzte er.
    »Mein Kustode scheint einer unproperen Eventualität begegnet zu sein«, sagte Johnny.
    »Sie mit Ihren verrückten Fremdwörtern!« zischte Smith. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Ich habe ihn nicht molestiert«, erwiderte Johnny wahrheitsgemäß.
    Wütend, daß der Wächter offenbar eingeschlafen war, eilte Smith ahnungslos in die Hütte, die Hand an der Automatik unter seiner linken Achsel. Auf der Schwelle geriet er jedoch ins Stolpern, wurde halb herumgedreht und sah sich dadurch jäh mit Doc Savage konfrontiert, der unmittelbar neben der Türöffnung stand.
    Da sich Doc links von ihm befand und Smith die Hand am Kolben seiner linken Automatik hatte, wollte er gleich durch’s Halfter hindurch auf ihn abdrücken. Mit einem Revolver hätte er das vielleicht sogar geschafft, aber so drückte der zurückgleitende Schlitten gegen die Innenlasche des Halfters, die Patrone klemmte; Smith hatte Ladehemmung und konnte überhaupt nicht feuern.
    Zurück durch die Tür konnte er auch nicht, weil Doc ihm den Weg blockierte. Daraufhin tat er etwas, das den Bronzemann völlig überraschte: Smith senkte den Kopf, hob schützend beide Arme über die fast kahle Schädelplatte, rannte geradewegs gegen die dünne Wellblechwand an – und war draußen. Er hatte richtig berechnet, daß die wenig solide gebauten Hüttenwände einem solchen Anprall nicht standhalten würden.
    Johnny war vom Boden hochgefahren. »So ein vermaledeites Pech!«
    Draußen gebärdete Smith sich indessen, als habe ein Tiger ihn attackiert, und im Handumdrehen hatte er das ganze Lager zusammengeschrien.
    »Wie viele sind im Lager?« fragte Doc.
    »Wenn im Moment alle da sind, mehrere Dutzend.« Es war eine Eigenart von Johnny, daß ihm, wenn die Situation kritisch wurde, die Fremdwörter ausgingen.
    »Komm, dann verschwinden wir lieber.« Mit zwei weitausgreifenden Schritten war Doc an der Rückwand der Hütte und versetzte ihr einen Fußtritt, daß sie wegflog, als wäre sie aus Pappe, und sprang ins Freie.
    Der Alarm, der von Smith gegeben worden war, hatte einen der Wächter, wie es der Zufall wollte, hinter die Hütte geführt. Als er die Wellblechwand nach draußen brechen sah, riß er das Gewehr hoch und feuerte, sobald er der Bronzegestalt ansichtig wurde.
    Ein kleines Wunder geschah. Mitten im Lauf vollführte Doc eine Art Pirouette, und die Kugel verfehlte ihn. Noch aus der Drehung heraus schnellte er vor und erwischte den Schützen, ehe dieser Zeit hatte, einen zweiten Schuß anzubringen. Bronzefinger legten sich ihm wie metallene Klammern um Hals und Nacken, drückten an seinem Hinterkopf zu, und der Mann wurde plötzlich starr und steif, Doc ließ ihn zu Boden gleiten.
    Auch Johnny war inzwischen heran. Doc griff, nachdem er sich wieder auf gerichtet hatte, unter sein Jackett und zog aus einer Tasche seiner Patentweste eine etwa taubeneigroße Metallkapsel. Er schleuderte sie im hohen Bogen über die Hütte auf die Seite, wo Paquis, Smith und die anderen noch unschlüssig standen.
    Eine riesige Qualmwolke wallte auf, nachdem die kleine Metallkapsel mit leisem

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