Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
spürte, wie ihn plötzlich ein Gefühl unendlicher Müdigkeit überkam. Er seufzte tief, das Kinn sank ihm auf die Brust, und an die Hüttenwand gelehnt, rutschte er in sich zusammen.
    Aus den Büschen, die die alleinstehende Hütte umgaben, glitt lautlos die Gestalt des Bronzemannes. Er fühlte kurz den Puls des Bewußtlosen; der war kräftig und regelmäßig und der Mann hatte leise zu schnarchen begonnen.
    Was neben dem Wächter leise klirrend zerborsten war und den rasch verdunstenden nassen Fleck hinterlassen hatte, war eine dünnwandige Glaskapsel mit einem Anästhesiegas, das zu sofortiger Bewußtlosigkeit führte, wenn man es einatmete.
    Unter seinem Jackett trug Doc Savage eine Spezialweste, die nicht nur kugelsicher war, sondern in ihren geschickt eingearbeiteten Taschen, die kaum auftrugen, eine Vielzahl von raffinierten kleinen Werkzeugen und Glasampullen mit unterschiedlichsten Chemikalien enthielt.
    Zwei solche Glasampullen hatten es dem Bronzemann auch ermöglicht, im Fluß seinen Tod vorzutäuschen. Eine Ampulle hatte bewirkt, daß an der Stelle im Fluß noch längere Zeit Blasen aufstiegen; die andere hatte einen roten Farbstoff enthalten, der, in Wasser aufgelöst, wie Blut aussah.
    Als die Dynamitladung im Fluß detonierte, hatte Doc Savage, unter Wasser weggetaucht, den Fluß längst an anderer Stelle verlassen.
    Der Bronzemann schlich jetzt um die Hütte herum und legte an ihrer Rückseite ein Ohr an die Wellblechwand; das andere hielt er zu, um störende Geräusche abzuhalten, die aus dem Lager herüberdrangen, das Klopfen und Hämmern und das Brummen des Motors.
    Auf die Hütte war er aufmerksam geworden, weil sie einen eigenen Wächter hatte.
    Nachdem er eine Weile gehorcht hatte, hörte er drinnen eine Stimme sagen: »Diese forcierte Inaktivität geht mir langsam auf die Ganglien und Synapsen.«
    Ein kurzer trillerartiger Laut war flüchtig zu hören, so unbestimmt und vage, daß man ihn für das Säuseln des Winds in den Büschen hätte halten können.
    Doc Savage pflegte diesen Laut unwillkürlich von sich zu geben, wenn ihn etwas zutiefst überraschte, oder um angestaute Spannungen loszuwerden. Diesmal hatte er den Laut fast unterdrücken können, aber in der Hütte schien er dennoch gehört worden zu sein, zumindest von einem Mann. Die Stimme, die eben gesprochen hatte, begann nämlich plötzlich in einer merkwürdigen Singsangsprache zu reden. Es war Mayanisch, die Sprache der untergegangenen Mayakultur. Doc und seine Männer benutzten diese tote Sprache, die sonst kaum jemand beherrschte, um sich insgeheim zu verständigen.
    »Hier ist nur ein Wächter«, hatte die Stimme auf mayanisch gesagt. Der sonstigen Stimmlage nach konnte es nur Johnny sein.
    Er war es tatsächlich, und der Wächter in der Hütte drinnen fuhr ihn barsch an: »Was, zum Teufel, brabbelst du da für ein unverständliches Zeug, du hagere Bohnenstange?«
    »Das war Hindu«, entgegnete Johnny schlagfertig, »und ich habe nur zu Shiva gefleht, mich aus dieser kalamitären Lage zu befreien. Englisch dürfte der nämlich nicht verstehen.«
    »Der kann dir jetzt auch nicht helfen!« fauchte der Wächter. »Und hör mit dem Gebrabbel auf, sag ich dir.«
    Aber Johnny hörte nicht auf, denn er wußte, Doc war draußen, und der Wächter hörte wider Willen sogar fasziniert hin, was Johnny ihm da in vielsilbigen Fremdwörtern erklärte.
    »Die Kunst der expliziten Rede ist, die jeweilige Nomenklatur so extensiv wie nur möglich ...«
    Ein bronzener Schatten füllte den offenen Hütteneingang, und die Lichtveränderung, die sich dadurch im Inneren ergab, ließ den Wächter herumfahren. Er riß verblüfft die Augen auf, das Kinn fiel ihm herab, und er wollte die Waffe hochreißen. Aber im Vergleich zu der Schnelligkeit, mit der Doc Savage agierte, erschienen seine Bewegungen unendlich langsam.
    Eine Bronzehand schloß sich um die Kehle des Wächters; die andere entwand ihm die Maschinenpistole. Doc warf die Waffe beiseite und griff an den Hinterkopf des Wächters. Der wurde plötzlich steif, als sei er von einer rätselhaften Körperstarre befallen, durchaus noch bei Bewußtsein, aber unfähig, sich zu rühren.
    Johnny sah fasziniert zu. Er hatte den Bronzemann schon oft dieses scheinbare Wunder vollbringen sehen, das ihm seine einmaligen Kenntnisse der menschlichen Anatomie ermöglichten, aber es erstaunte Johnny trotzdem immer von neuem. Die Starre würde anhalten, bis Doc sie durch eine leichte Berührung des

Weitere Kostenlose Bücher