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DS040 - Der Todeszwerg

DS040 - Der Todeszwerg

Titel: DS040 - Der Todeszwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Natürlich hatte man inzwischen auch festgestellt, daß genauso viele echte Gefangene fehlten, wie falsche hinzugekommen waren. Immer noch heulte die Alarmsirene, und Suchmannschaften rasten zum Tor hinaus, um die Flüchtigen wieder einzufangen.
    Die bewußtlosen Wächter kamen langsam zu sich und murmelten noch halb benommen, eine bucklige Zwergengestalt sei plötzlich auf sie zugekommen und hätte sie mit irgend etwas bewußtlos gemacht. Sie hatten die Gestalt aber nur so kurz und flüchtig gesehen, daß sie nicht einmal sagen konnten, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war.
    In diesem Augenblick geschah wieder etwas Merkwürdiges. Wächter, die zufällig in der Nähe des Güterwagens standen, behaupteten, aus dem Waggon sei ein musikalisches Geräusch gekommen, das sich wie das zarte Klimpern einer Spieldose angehört hätte.
    »In dem Waggon da ist eine Orgel«, sagte einer der Männer, »’n Kerl namens Hoppel hat sie gestiftet.«
    »Dann kommt das Geklimper wohl von der Orgel«, meinte ein anderer.
    »Mann, Orgeln klimpern doch nicht, und schon gar nicht von allein«, wurde eingewendet.
    »Nun, vielleicht ist ’ne Maus über die Saiten gerannt.«
    Diese Bemerkung löste allgemeine Heiterkeit aus.
    »Orgeln haben gar keine Saiten«, wurde der Mann aufgeklärt.
    Auch im Zeitalter der elektronischen Überwachung wurden im Zuchthaus noch Suchhunde gehalten. Bei entwichenen Häftlingen hatte sich dies immer noch als die wirksamste Verfolgungsmethode erwiesen.
    Die Suchhunde stimmten ein wildes Gekläff an, stürmten geradewegs auf den Güterwaggon zu und bellten ihn an. Wächter, die mit Maschinenpistolen bewaffnet waren, richteten sie auf den Güterwagen. Andere nahmen Tränengasbomben zur Hand. Inzwischen waren die Suchhunde rings um den Waggon geführt worden und hatten keine Spur aufgenommen, die von dort wegführte. Die entwichenen Gefangenen mußten also alle noch in dem Waggon stecken.
    Der stellvertretende Direktor hämmerte mit der Faust an die Waggontür und forderte die Entflohenen auf, herauszukommen. Er erhielt weder eine Antwort, noch sonst eine Reaktion. Eine Axt wurde gebracht. Er riß sie dem Mann aus der Hand und schlug eigenhändig die Waggontür ein, bis er ein genügend großes Loch geschaffen hatte, um geduckt in den Waggon steigen zu können. Er tat dies.
    Sofort schrie er gellend auf, als ob ihm beide Beine abgehackt worden wären. Wie sich ergab, war das auch fast der Fall. Denn er kippte rücklings aus dem Loch in der Waggontür, ein Schrei nach dem anderen kam über seine Lippen, und mit wilden Bewegungen deutete er immer wieder auf seine Beine.
    Seine Schuhe waren verschwunden und ebenso ein Teil des Fleisches von seinen Füßen. Die nackten Fußknochen staken ihm aus den Beinstümpfen, und als er mit diesen kickte, flogen sie fort. Zuchthauswächter sind hartgesottene Burschen, aber zwei wurden nun doch ohnmächtig.
    Natürlich herrschte daraufhin minutenlang ein heilloses Durcheinander. Dann gaben Zuchthausbeamte, die die entwichenen Gefangenen in dem Waggon glaubten und das Ganze für ihr Werk hielten, den Befehl, sich auf sichere Entfernung zurückzuziehen und in den Waggon hineinzufeuern. Anschließend wurden Tränengasgranaten geworfen.
    Nachdem sich das Tränengas verzogen hatte, setzten die Wächter zum Sturm auf den Waggon an. Aber der erste Wächter stieß ein Geschrei aus, mit dem er seinen Vorgänger noch in den Schatten stellte, und fiel irgendwie hin. Rücklings taumelte er dann aus dem Waggon.
    Irgendeine gespenstische Substanz hatte ihm nicht nur die Schuhe und einen Teil seiner Füße weggefressen, sondern diese Substanz verzehrte auch die Innenflächen seiner Hände.
    Während er hastig fortgeschafft wurde, brachten andere Wächter Spiegel, die an Stangen befestigt wurden. Dann hielt man die Spiegel so, daß niemand mehr gefährdet werden konnte, in den Waggon und leuchtete gleichzeitig mit starken Stablampen hinein.
    Was man fand, versetzte jedem einen Schock. Es waren überhaupt keine Gefangenen in dem Waggon! Es war auch kein Buckliger zu sehen und ebenso wenig eine Orgel.
    Zur Verblüffung der Gefängnis beamten wie der Eisenbahnbeamten, die man inzwischen geholt hatte, war der gesamte Boden des Waggons mit dickem Tafelglas ausgelegt, das offenbar vorher von Bodenplanken verdeckt gewesen war, die inzwischen aber verschwunden waren. Und auf diesem Glasboden stand jetzt etwa zwei Zoll hoch eine flüssige gelbliche Substanz. Wenn man einen Stock hineinwarf, wurde

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