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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wir hinter der Fabrik gelauert und sie bis zu der Raffinerie verfolgt haben. Übrigens sind wir heute unentwegt mit stillgelegten Manufakturen befaßt, ob das eine Bedeutung hat?«
    »Das hat Doc auch schon gemeint«, verkündete Long Tom. »Das heißt, über eine etwaige Bedeutung dieses Umstands hat er sich nicht geäußert. Ich wüßte auch nicht, welche Bedeutung darin liegen könnte ...«
    »Bedeutung oder nicht!« brüllte Renny. »Ich glaube nicht, daß die Verbrecher etwas gemerkt haben.«
    »Habt ihr auch den König und das Mädchen beobachtet?« erkundigte sich Doc. »Sie sind aus der Limousine ausgestiegen, vielleicht hat man sie entführt ...«
    »König?« Renny runzelte die Stirn.
    »Der Mann trägt das heilige Siegel von Tanan auf der Stirn«, erläuterte Doc. »Das heißt, er darf den Titel Sohn des Himmels, Auserwählter der Zehntausend Lanzen und Besitzer von Tanan führen.«
    »Das hört sich aber gewaltig an.« Renny staunte.
    »Er ist absoluter Herrscher von Tanan«, erwiderte Doc. »Das Land gehört zu den rückständigsten in ganz Asien, und das will etwas heißen. Was ist nun mit dem König und dem Mädchen?«
    »Ein paar braune Kerle haben sie aus der Limousine gezerrt«, erklärte Renny. »Ich habe den Wagen beobachtet, während Johnny und Long Tom bei der Fabrik waren. Ich habe Geschrei und Gewimmer gehört, und als ich zur Stelle war, fand ich einen knochigen Mann, dem anscheinend jemand das Genick gebrochen hatte.«
    »Der Mullah ...«, sagte Doc nachdenklich.
    »Wer ist der Mullah?« wollte Long Tom wissen.
    Doc trug vor, was er erfahren und was sich inzwischen ereignet hatte. Renny blinzelte.
    »Das hab’ ich nicht mitgekriegt«, bekannte er. »Liegt das an meiner Einfalt, oder bist du ein miserabler Berichterstatter?«
    »Wahrscheinlich weder noch.« Doc lächelte. »Die Zeit hat nicht ausgereicht, um den Khan und das Mädchen gründlich zu verhören.«
    Die Männer gingen weiter. Die Raffinerie war von einem hohen Zaun umschlossen, Petroleumgestank wurde vom Wind herübergeweht. In der Nähe jagte mit Getöse eine Hochbahn vorbei, dann war es wieder so still, daß die Männer das Wasser der Bucht rauschen hörten. »Bleibt hier«, sagte Doc. »Ich komme bald zurück.«
    Er kletterte über den Zaun und verschwand in der Nacht.
     
    Das Gelände war holprig und mit tiefen Pfützen übersät, Doc blieb nichts anderes übrig, als vorsichtig weiterzupirschen. Nach wie vor löschten der Nebel und die Regenwolken den Mond und die Sterne aus, und nirgends gab es Lampen. Er wagte nicht, seine Stablaterne zu benutzen.
    Endlich entdeckte er in einiger Entfernung Licht. Behutsam glitt er näher. Einige Männer waren damit beschäftigt, einen schweren Deckel vom Boden hochzuwuchten. Einer stand dabei und leuchtete. Er grinste breit.
    »Ich kenne mich aus«, sagte er auf Tananesisch. »Diese Röhren geben einen vorzüglichen Kerker ab, außerdem sind sie schalldicht. Man kann da drin schreien, so laut man will, und nichts dringt an die Außenwelt.«
    Die anderen Männer schwiegen. Sie brauchten ihren Atem für die Arbeit. Sie stemmten den Deckel vom Boden hoch und schleppten ihn zur Seite, ein stählerner Zylinder kam darunter zum Vorschein. Der Mann mit der Lampe trat an den Rand des Zylinders und spähte hinein. Offenbar fiel die Untersuchung zu seiner Zufriedenheit aus.
    »Stahl«, sagte er. »Wunderbar! Bringt jetzt die Gefangenen.«
    Einer der Tananesen bahnte sich beim Licht einer Taschenlampe einen Weg durch ein Labyrinth aus Leitungen, Wellblechbuden und Tanks zu einem Backsteingebäude. Doc eilte hinter ihm her. Er holte den Mann kurz vor dem Gebäude ein, hielt ihm den Mund zu und setzte ihn mit einem Hieb in den Nacken außer Gefecht. Er legte den Tananesen behutsam auf den Boden und eilte zur Tür.
    Trotz der Dunkelheit stellte er fest, daß das Schloß herausgebrochen oder herausgeschossen worden war. Er glitt zur Seite und spähte durch ein Fenster in einen schäbigen Raum, der vermutlich früher als Büro gedient hatte. Der Boden war mit Tapetenresten und alten Zeitungen bedeckt, an den Wänden ringsum hockten Asiaten in amerikanischen Straßenanzügen, und in der Mitte stand ein Mann, der anscheinend Amerikaner war. Er trug einen grauen Overall und eine Mütze mit der Aufschrift NIGHT WATCHMAN.
    »Ich bin ein bißchen nervös«, sagte der Nachtwächter zu den Asiaten. »Ich gehe ein großes Risiko ein!«
    »Dafür werden Sie auch nicht schlecht bezahlt«, erwiderte einer der

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