Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
gestohlen. Wir haben es hingenommen und uns dadurch mit Schmach beladen.«
    »Ihr seid Hunde«, sagte der Mullah sanft, »aber ich will nicht mit euch hadern. Hunde können sehr weise sein, wenn sie begreifen, wann man kämpfen und wann man fliehen muß.«
    »Wir danken dir für dieses Lob«, erklärte der Sprecher. »Es ist wie Parfüm für unsere Nasen, Nektar für unsere Gaumen und Wein für unsere Magen. Gib uns deine weiteren Befehle, o Mullah.«
    »Ich habe nur einen Befehl«, sagte der Mullah. »Tötet den Bronzemann.«
    Die Tananesen senkten die Fäuste und blickten abwartend zu dem Mullah. Offenbar erwarteten sie nähere Instruktionen. Einem der Männer fiel das Messer aus dem Ärmel. Der Mann sah sich schuldbewußt um und hob es wieder auf. Monk setzte sich auf den Boden, als könnte er sich vor Erschöpfung nicht mehr auf den Beinen halten. Der Tananese hinter ihm trat ihm verstohlen in die Rippen, Monk reagierte nicht. Der Tananese seufzte, setzte sich hinter Monk und preßte ihm die Spitze seines Messers in den Nacken. Offenbar war er auf eine Hinterlist des Gefangenen vorbereitet.
    Der Mullah sprach weiter.
    »Der weiße Teufel, der nicht weiß ist, soll sich nicht die Ohren mit den Geschichten der Frau füllen, die Joan Lyndell heißt, er soll auch nicht mit dem milchherzigen Kamel sprechen, das sich Khan Nadir Shar zu nennen beliebt«, sagte er feierlich. »Bis jetzt haben wir klug gehandelt. Hadim und der Schauspieler sind tot, und Joan Lyndell und der Khan sind in unserer Hand.«
    »So ist es, o Mullah«, sagte der Sprecher. »Aber der dritte Gefangene, der nicht mehr gefangen ist?«
    »Er ist nicht mehr als eine Motte, die vom Licht angelockt wird und verbrennt«, antwortete der Mullah.
    »Deine Worte sind zu scharfsinnig für uns«, klagte der Sprecher. »Kannst du uns nicht ein wenig helfen, sie zu verstehen?«
    »Vergeßt den dritten Gefangenen«, empfahl der Mullah. »Sorgt euch nicht um ihn, fügt ihm keinen Schmerz zu, denn er ist uns nützlich.«
    »Deine Worte haben uns erleuchtet.« Der Sprecher lachte beflissen. »Der dritte Gefangene ist in Wahrheit einer deiner Diener!«
    »Das habe ich nicht gesagt«, betonte der Mullah. »Du gibst meiner Rede einen Sinn, der nicht in ihr enthalten war. Zerbrich dir nicht den Kopf über Dinge, die nur dem bekannt sind, der seit tausendmal tausend Jahren nicht mehr lebt.«
    Monk rückte ein wenig von dem spitzen Messer ab. Sein Bewacher hatte ihm die Haut geritzt; er spürte, wie ihm Blut in den Hemdkragen rann. Er knurrte grimmig; jedenfalls hatte der Bewacher den Eindruck, daß Monk knurrte. Tatsächlich übermittelte er Ham eine Nachricht, und zwar in der Sprache der Mayas, die nur sehr wenige Menschen in der sogenannten zivilisierten Welt verstanden und die Doc und seine Männer immer dann benutzten, wenn sie nicht belauscht zu werden wünschten. Scheinbar zufällig rückte Ham einen Schritt näher.
    »Wir wissen viel über den Bronzemann«, behauptete der Mullah, »wir kennen auch diese Stadt. Der Bronzemann ist hier sehr angesehen, die Beamten hören auf seinen Rat, zugleich ist ihm das Leben seiner fünf Helfer teuer. Er wird nichts gegen uns unternehmen, wenn wir ihm drohen, seine beiden Freunde zu töten, die sich in unserer Gewalt befinden. Er wird sich an die Beamten wenden, und sie werden auch nichts unternehmen. Wir haben also Zeit, auf eine Gelegenheit zu warten, die es uns erlaubt, ihn zu seinen Ahnen zu schicken, ohne uns selbst in Gefahr zu bringen.«
    Monk knurrte noch einmal; im gleichen Augenblick trat Ham dem Tananesen, der auf Monk aufpaßte, kräftig gegen die Schläfe.
    Der Tananese zuckte zusammen und kippte nach vorn, das Messer glitt quer über Monks Rücken, drang durch den Stoff und ritzte ihm abermals die Haut. Monk jaulte und sprang auf.
    »Du Scheusal!« schimpfte er. »Kannst du nicht so zutreten, daß man dabei nicht in Lebensgefahr gerät!«
    Er schnellte zu dem grünen Gesicht und trat dorthin, wo er den Körper des Mullah vermutete. Er traf nur Luft, wurde vom eigenen Schwung nach vorn gerissen und fiel auf den Bauch, trotzdem ließ er das Gesicht des Mullah nicht aus den Augen.
    Das Gesicht verblaßte, löste sich auf und war nicht mehr zu sehen. Wo es sich eben noch befunden hatte, war nur noch undurchdringliche Dunkelheit.
    »Licht!« befahl eine scharfe Stimme.
    »Nein!« brüllte einer der Tananesen erschrocken. »Wer Licht macht, wenn der Mullah anwesend ist, stirbt eines qualvollen Todes, weil die grünen

Weitere Kostenlose Bücher