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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Autofahrer. Der Mann lebte schon so lange in New York, daß ein Überfall auf offener Straße keine Sensation mehr für ihn war. Routiniert hob er die Hände über den Kopf und ließ sich aus seinem Fahrzeug zerren. Er war lediglich überrascht, als die Räuber kein Geld von ihm wollten, sondern ihn stumm bewußtlos schlugen.
    Die Tananesen warfen den Mann über eine Mauer und warteten weiter. Zehn Minuten später erlitt ein zweiter Autofahrer das gleiche Schicksal. Die Asiaten stiegen in die beiden neuen Fahrzeuge, nicht ohne die Gefangenen mitzunehmen. Gemächlich setzten sie die Reise fort, um nicht die Neugier eines anderen Polizisten zu provozieren.
    Abermals verwandelte der Nebel sich in Regen, und diesmal schüttete es wie aus Kübeln. Die wenigen Verkehrspolizisten kümmerten sich mehr um das Wetter als um den Verkehr. Sie wickelten sich in ihre Mäntel und zogen die Hälse ein.
    Die Asiaten fuhren durch die ganze Stadt, und ihre Ortskenntnis war erstaunlich. Monk und Ham hockten jetzt auf dem Boden im Fond. Die Asiaten hatten ihnen die Tüten vorübergehend abgenommen und sie geknebelt, damit sie keinen Lärm schlagen konnten.
    Am Hudson ließen die Tananesen die beiden gestohlenen Fahrzeuge stehen. Sie nötigten Ham und Monk, ebenfalls auszusteigen, stülpten ihnen die Tüten über und trieben sie vor sich her über den Riverside Drive zwischen Bäumen hindurch zu einem großen, dunklen Gebäude. Einer der Männer benutzte eine Taschenlampe. An einem Pfahl, der in den weichen Boden gespießt war, hing ein Schild mit der Aufschrift:
     
    AUF ANORDNUNG DER PARKVERWALTUNG GESCHLOSSEN
     
    Über der Tür des Gebäudes befand sich eine verwitterte Inschrift:
     
    COASTAL YACHT CLUB
     
    Einer der Tananesen rief etwas, und vom Haus kam Antwort. Die Männer traten ein und nahmen Ham und Monk die Tüten und die Fesseln ab. Sie befanden sich in einem kahlen Saal. Wortlos stellten sich die Männer in einigem Abstand von einer weißen Wand auf. Wieder erlosch die Taschenlampe. Der lange, schlanke Mann, der auch in der Raffinerie die Befehle gegeben hatte, trat einen Schritt vor. Beim grauen Licht, das durch ein Fenster sickerte, waren seine Umrisse nur vage zu erkennen.
    »O Mullah!« sagte er feierlich. »Wir haben uns hier versammelt, um dir zu dienen. Wir erwarten dich.«
    »Meine Seele ist bei euch«, erwiderte die hohle Stimme, die Ham und Monk am Hafen vor dem Lagerhaus gehört hatten. »Ich werde euch mein Gesicht zeigen.«
    Monk rollte mit den Augen. Er blickte dorthin, woher die Stimme gekommen war. In fünf Metern Entfernung schälte sich allmählich ein Gesicht aus der Dunkelheit. Das Gesicht war grünlich und phosphoreszierte nicht anders als am Hafen, der Ausdruck war unverändert.
    Monk spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Er schielte zu Ham, der wie versteinert dastand. Ham erwiderte den Blick und zwang sich zu einem schiefen Grinsen.
    »Wenn man wenigstens etwas verstehen würde ...«, flüsterte er.
    Einer der Asiaten hämmerte ihm mit der Faust in den Rücken. Ham ächzte und hielt den Mund. Der schlanke Mann kniete vor dem grünen Gesicht nieder und preßte die Stirn gegen den Boden.
    »Der zu dir spricht ist wie ein Wurm und nicht wert, daß du ihn zertrittst«, sagte er furchtsam. »Meine Worte sind nichtswürdig, denn sie enthalten schlechte Nachricht. Ich bin mit Sorge erfüllt.«
    Monk spähte wieder zu dem Gesicht. Er strengte seine Augen an, aber er konnte die Gestalt, die zu dem Gesicht gehören mußte, nicht erkennen. Das Gesicht schwebte buchstäblich im Nichts.
    Die Tananesen rührten sich nicht, die meisten wagten kaum zu atmen. Wie auf Kommando ballte jeder die rechte Faust und legte sie an die Stirn. Monk vermutete, daß sie auf diese Weise dem Gesicht ihren Respekt ausdrücken wollten.
    »Meine Seele ist voller Trauer, mein Leib zittert wie ein Hirsch im Gebirge, der den Jäger wittert, und meine Ahnen verhüllen vor Scham ihr Antlitz, denn ich habe es versäumt, die Wünsche des Mullah zu erfüllen«, erklärte der Sprecher. »Ich will dir berichten, wie alles geschehen und die Schande über mich gekommen ist.«
    Der Mullah nickte. Der Sprecher erzählte umständlich von seinen Abenteuern, und Monk und Ham bedauerten wieder einmal, daß sie von der langen Rede nichts mitbekamen.
    »Wir waren Hunde und sind geflüchtet«, sagte der Sprecher abschließend. »Der Bronzemann, der ein weißer Teufel ist, ohne weiß zu sein, hat uns unseren dritten Gefangenen

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