Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Reisen war er auch zu den Pygmäen in Afrika gekommen, und diese Männer hatten ungefähr die Statur der Pygmäen, aber sie waren fleischiger, und die jüngeren hatten Mondgesichter. Er war davon überzeugt, daß sie zu den Ureinwohnern Amerikas gehörten und durch Inzucht oder mangelhafte Ernährung ein wenig zurückgeblieben waren.
    »Wer seid ihr?« fragte er auf Normannisch.
    »Die Medizinmänner von Qui«, antwortete der runzligste Zwerg giftig. »Warum bist du in unseren heiligen Platz eingebrochen, wo nur Medizinmänner Zutritt haben?«
    Doc fand es unpassend, seine Neugier zu bekennen. Er antwortete mit einer Gegenfrage.
    »Ist dies die richtige Art, einen friedlichen Besucher zu behandeln?«
    »Wir werden dir zeigen, wie wir Besucher behandeln.«
    Der zerknitterte Knirps gab seinen Gefährten ein Zeichen. Sie drangen auf Doc ein und legten ihm Lederriemen um die Handgelenke. Er wehrte sich nicht, denn er wußte, daß er sich notfalls jederzeit befreien konnte, und seine Neugier bewog ihn, dieses Spiel einstweilen mitzumachen. Außerdem hielt er es mittlerweile für wahrscheinlich, daß auch Johnny von diesen Qui gefangen worden war.
    Die kleinen Männer führten ihn durch einen Zugang im Hintergrund der Höhle und einen Weg entlang, der in den Schnee gegraben war. Doc war tief in Gedanken. Er zweifelte nicht mehr daran, daß das Wikingerschiff im Long Island Sund aus dieser Höhle stammte; also kamen die bärtigen Männer, die die Jacht gekapert hatten, auch von hier. Sie hatten die Jacht benötigt, um ihre Reise fortzusetzen. Sie hatten die Bärte abrasiert, sich der Hilfe von Carleth und Peabody versichert und waren mit einem Flugzeug zurückgekehrt.
    Warum?
    Auf diese Frage gab es noch immer keine Antwort, und er hatte auch keine Gelegenheit mehr, weiter darüber nachzudenken, denn vorn tauchte jetzt eine der ungewöhnlichsten Siedlungen auf, die Doc je gesehen hatte. Sie war einem der typischen nordeuropäischen Dörfer des Zehnten Jahrhunderts nachempfunden, aber der Architekt schien nur eine vage Vorstellung gehabt zu haben, wie diese Dörfer konstruiert waren: Es war von einem Wall umgeben, der nicht besonders hoch, aber sehr stabil war; die Häuser bestanden aus Feldsteinen und waren in engen Gassen zusammengedrängt. In der Mitte ragte ein kirchturmähnliches Gebilde in den schwarzen Himmel. Seitab war eine Art Palisade, längs der Mauer wuchsen Iglus aus dem Schnee, dazwischen duckten sich Indianerzelte und Lehmhütten.
    Auf den Straßen wimmelten pygmäenhafte Männer und Frauen durcheinander. Sie waren wie Eskimos in Pelze gehüllt. Als sie Doc und die Medizinmenschen erblickten, schwärmten sie aus und umzingelten ihn und sie. Sie schrien nicht und lärmten nicht. Sie benahmen sich, als wären sie auf diesen Besuch vorbereitet, und wunderten sich offenbar nicht, daß es Sterbliche gab, die größer waren als sie.
    Wenige Minuten später begriff Doc, daß die Zwerge in der Tat keinen Grund hatten, sich zu wundern. In der Siedlung lebten auch Individuen von Normalgröße. Sie lungerten vor dem ausladendsten Gebäude herum, das mutmaßlich den Sitz der Stadtverwaltung darstellte, und trugen ebenfalls Pelzkleidung. Die meisten waren Männer. Sie hatten schwere Ankerketten in den Händen; die Enden der Ketten waren an Ihren Fußgelenken befestigt.
    »Sie wollten uns auch besuchen«, sagte der zerknitterte Medizinmann und deutete auf die Gruppe vor dem Gebäude. »Wie du! Wir haben sie davon überzeugt, daß es für uns und für sie besser ist, wenn sie bei uns bleiben.«
    Doc fühlte sich ein wenig unbehaglich. Aus der Nähe stellte er fest, daß die Gefangenen Eskimos waren; nur einer der Männer war weiß.
    Die Medizinmänner führten Doc zu einem Steinhaus, das weder Fenster noch Türen hatte. An einer der Mauern lehnte ein Pfahl.Der Medizinmann forderte Doc auf hinaufzuklettern, und Doc tat ihm diesen Gefallen.
    Das Dach war flach und hatte zwei Löcher; aus einem quoll Rauch, das zweite Loch war größer. Die beiden stämmigsten Medizinmänner waren Doc gefolgt und stießen ihn zu dem größeren Loch. Er kletterte hinunter in einen Raum, der dunkel und kalt war und unangenehm roch.
    »Ich bin befremdet«, sagte eine gepflegte Stimme, »aber ich könnte nicht behaupten, nicht erfreut zu sein.«
    Unter dem kleineren Loch blakte eine große Tranlampe, die offenbar die landesübliche Version eines Heizofens darstellte. Die Lampe gab ein wenig Licht und Wärme und sehr viel Rauch ab, der nur langsam

Weitere Kostenlose Bücher