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DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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allmählich leiser wurde. Er war zu der Stelle zurückgekehrt, wo Monk, Ham, Renny, Carleth und der Butler auf ihn warten sollten, und hatte sie nicht mehr vorgefunden, ebenso wenig wie das Flugzeug. Er war losmarschiert und erreichte nach drei Stunden den Platz, an dem die Flugzeuge aufgestiegen waren.
    Er durchsuchte die nähere Umgebung nach etwaigen Toten. Er fand keine Toten, aber rund hundert Yards weiter entdeckte er die Spuren, die Johnny und das Mädchen bei ihrer Flucht hinterlassen hatten. Er folgte der Fährte bis zu der Stelle, wo die Spuren sich trennten. Da er wußte, was aus dem Mädchen geworden war, blieb er auf Johnnys Fährte. Sie hörte am Rand eines Felsplateaus auf. Doc überquerte das Plateau. Er bemühte sich, den Kurs zu halten, weil es keine vernünftige Erklärung dafür gab, weshalb Johnny den Kurs geändert haben sollte, und kam zu dem engen Canyon.
    Mittlerweile war es dämmerig geworden. Doc schaltete seine Taschenlampe ein. Er untersuchte den Boden vor dem Spalt, zog die Seidenschnur mit dem Klapphaken aus der Tasche, rammte ihn ins Eis und ließ sich hinunter.
    Er fand die zerschossene Parka. Johnny war nicht da. Doc begriff, daß Johnny die Parka zurückgelassen hatte, um die Verfolger zu täuschen. Der Schnee war so tief, daß Johnny den Sturz gewiß ohne Verletzungen überstanden hatte.
    Er legte beide Hände als Schalltrichter an den Mund und rief: »Johnny!«
    Niemand antwortete.
    Wieder suchte Doc den Boden ab, wieder entdeckte er Fußspuren im Schnee. Er blieb auf der Fährte. Der Canyon verbreitete sich und wurde schmaler; es war ein ständiger Wechsel. An den schmalen Stellen hatte der Schnee Brücken entstehen lassen, und es war verständlich, daß Johnny sich getäuscht hatte. Einige Male verlor Doc die Fährte, aber die Wände des Canyons waren steil. Johnny konnte unmöglich hinaufgestiegen sein.
    Nach einer Weile wurde der Canyon nicht mehr schmaler. Er hatte jetzt die Breite eines Bachbetts, und Doc gelangte zu der Überzeugung, daß er sich tatsächlich in einem Bachbett befand, das allerdings nur zur Zeit der Schneeschmelze Wasser führte.
    Dann hörte der Canyon abrupt auf; vor Doc fiel der Boden rund dreißig Fuß senkrecht ab. Offenbar hatte Johnny einen Stein hinuntergeworfen, um die Härte des Aufschlags festzustellen, und hatte sich in die Tiefe gestürzt. Soviel ging aus den Spuren hervor. Doc sprang ebenfalls und landete im weichen Schnee.
    Vor ihm breitete sich eine weite Ebene aus, auf der einige verkrüppelte Bäume standen. Doc blickte nach rechts und nach links. Dort waren nahezu unüberwindliche Felswände, die das Wasser im Verlauf von Jahrhunderten an der Stelle, durch die er gekommen war, ausgehöhlt hatte. Das Rauschen des Meeres wurde lauter, Doc vermutete, daß er sich ungefähr eine Meile vor der Küste befand.
    Die Spuren zeigten, daß Johnny hier wieder in Trab gefallen war. Er war nach Westen gerannt, wo höhere Bäume wuchsen; dahinter ragten gezackte, schroffe Hügel inmitten einer Geröllhalde auf. Möglicherweise hatte Johnny zwischen den Hügeln Zuflucht vor der schneidenden Kälte gesucht.
    Doc ging schneller. Er arbeitete sich durch ein Dickicht aus halbhohen Sträuchern, kam am Südhang eines Hügels heraus und stand vor einem kultivierten Feld, auf dem jetzt zwar nichts wuchs, das aber unverkennbar Anzeichen menschlicher Bearbeitung aufwies. Auch die Bäume waren hier im Norden nicht alltäglich. Doc erkannte Ahornbäume, wie sie in den Vereinigten Staaten als Siruplieferanten verwendet wurden, Pflaumen-, Apfel- und Birnbäume, alle ein wenig mickrig, aber nicht ungepflegt.
    Doc erinnerte sich, daß die kanadischen Indianer nicht im Ruf standen, an Obstbäumen interessiert zu sein, und auch über die Eskimos war dergleichen nicht bekannt. Er spürte, wie seine ohnehin ausgeprägte Neugier wuchs.
    Doc überquerte den Hügel und kam zu einer kleinen Bucht. Er bemerkte, daß die Einfahrt ungewöhnlich eng und mit Felsen wie von einer Blende verstellt war, so daß sie vom Meer aus nicht eingesehen werden konnte. Hinter diesen Felsen drifteten Eisberge, in der Bucht schwammen kleinere Eisbrocken. Auf der westlichen Seite der Bucht war wieder eine Steilwand; dicht an der Wasserlinie hatte das Wasser den Stein unterspült, so daß eine Mulde entstanden war, und vor der Mulde erhob sich eine Mauer von Menschenhand.
    Doc lief zu der Mulde. Er hielt Ausschau nach einer Lücke in der Mauer, doch da war keine Lücke. Am Ende der Mauer schien das

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