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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Tobias den kleinen Teddy auch schnurstracks in den Wagen gepackt und sind mit ihm davongefahren. Ich glaube, sie wollten sich mit dem nächsten Schiff, das gestern um Mitternacht ging, nach Europa einschiffen. Eine Flugreise, fürchteten sie, würde der arme kranke Junge wohl noch weniger vertragen.« Diese Erklärung der exquisiten Lo Lar klang recht plausibel. In der Tat hätte Doc Savage in einer solchen Situation genau das getan.
    Lo Lar war auch sonst überraschend nett zu den beiden. Sie führte sie ins Innere des kleinen schmucken Bungalows und dort ins Wohnzimmer, während sie sich angeregt weiter mit ihnen unterhielt.
    Im Wohnzimmer beging der von soviel Schönheit immer noch verwirrte Monk prompt einen Fauxpas. Als er auf dem Flügel das Foto eines verhutzelten älteren Herrn stehen sah, bemerkte er gedankenlos: »Wer ist denn der häßliche alte Knabe?«
    »Das«, entgegnete Lo Lar trocken, »ist mein Vater.«
    »Mann!« konterte Monk galant. »Daß die unscheinbarsten Väter doch häufig die hübschesten Töchter haben!« Sich aus Klemmen herauszuwinden, war seit jeher eine von Monks Stärken.
    Die Stunde, die sie in dem Bungalow verbrachten, verging den Besuchern angesichts soviel exotischer Schönheit wie im Fluge, und als sie, von Lo Lar hinausbegleitet, auf der kleinen Veranda des Bungalows standen, schwebten sie förmlich im siebenten Himmel.
    Erst als sie neben dem eisernen Hirsch im Vorgarten angelangt waren, hatte Monk sich wieder soweit gefaßt, daß er empört verkündete: »Wenn du mich noch mal als Schweinehirten bezeichnest, breche ich dir sämtliche Knochen.«
    Ham ging sofort auf Distanz und fuchtelte mit seinem unschuldigen schwarzen Stöckchen herum, wodurch er Monk daran erinnern wollte, daß der Stock in seinem Inneren eine scharf geschliffene Degenklinge enthielt. »Na, dann versuch das doch mal, du anthropoider Affe«, meinte er. »Muskeln hast du zwar, aber dafür keinen Funken Verstand. Ist dir denn an der Geschichte, die uns diese Lo Lar aufgetischt hat, gar nichts merkwürdig vorgekommen?«
    »Wieso?« gab Monk zurück. »Die klang doch ganz plausibel.«
    »Auch daß man einen todkranken Jungen eher einer langen Seereise aussetzt, als einer viel kürzeren Flugreise?« fragte Ham.
    Monk kratzte sich seinen borstigen Kopf. »Da hast du allerdings recht.«
    Inzwischen hatte sich Ham nach seinem Hut gebückt, der ihm entfallen war, als er mit seinem Degenstock herumgefuchtelt hatte. Er konnte ihn, da es draußen inzwischen dunkel geworden war, nicht gleich finden und riß ein Zündholz an. Und als er dann nach seinem Hut griff, sah er etwas Interessantes.
    »Monk!« hauchte er.
    »Du Stinktier im Hermelinpelz«, knirschte Monk, »komm jetzt endlich und ...«
    »Pst!« machte Ham. »Da, sieh einmal.«
    Als Monk ihn erreichte, war Hams Zündholz ausgebrannt. »Ich seh’ nichts«, bemerkte der gorillahafte Chemiker.
    »Warte, bis ich ein neues Zündholz angerissen habe«, sagte Ham. »Nein, wir sollten lieber machen, daß wir hier wegkommen.«
    »Was, zum Teufel, hast du gefunden, Winkeladvokat?«
    »Sag’ ich dir später«, erwiderte Ham. »Die Frau soll nicht sehen, daß wir uns hier neben dem Hirsch verdächtig benehmen, sonst weiß sie, daß wir Lunte gerochen haben.«
    Monk wußte, die Sache war ernst, und nahm erst gar nicht an, daß Ham etwa einen schlechten Scherz mit ihm trieb, sondern schickte sich an, in die Richtung zu gehen, in der ihre Wagen standen. Er war erst zwei Schritte gegangen, als ein leises
Plopp
zu hören war, verbunden mit einem feinen Klirren.
    »Uff!« sagte Monk und blieb stehen.
    »Was hast du?« flüsterte Ham.
    »Mann, das riecht, als hätte jemand ein faules Ei nach uns geworfen«, murmelte Monk. »Das stinkt wie ...«
    »Monk! Was ist?« wisperte Ham.
    Keine Antwort.
    »Monk? He, Monk?«
    Statt einer Antwort kam das Geräusch eines dumpfen Falls, und etwas Weiches, Schweres rollte Ham vor die Füße. Als er sich danach bückte, ertasteten seine Hände Monks Körper, der schlaff und leblos war.
    Im selben Moment spürte er ein Brennen in den Lungen. Er wollte den Atem anhalten, denn er war sich klar, daß er ein Gas eingeatmet haben mußte, aber es war bereits zu spät. Ein Gefühl unendlicher Müdigkeit überkam ihn, die Knie knickten ihm ein, und Ham legte sich quer über Monk. Ehe die Bewußtlosigkeit ihn umfing, spürte er noch, daß Glassplitter einer dünnwandigen Flasche an Monks Kleidung hingen. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    Ham irrte sich,

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