DS044 - Das Höhlenreich
und was er gesehen hatte, schien ihn ziemlich zu beunruhigen.
»Das war Ool, der da gerade angerannt kam!« rief er. »Er war wie diese Höhlenmenschen gekleidet.«
Die Höhlenmänner, die sie umringten, hatten plötzlich: drohende Haltung angenommen und schienen angreifen zu wollen.
»Was haben die Kerle plötzlich, nachdem sie bisher so friedlich waren?« murmelte Monk.
»Es muß an dem liegen, was Ool ihnen zugerufen hat« sagte Ham.
»Ich wette, er hat ihnen weisgemacht, wir gehörten zu Bowens Gangstern«, knurrte Renny und schlug seine Fäuste zusammen, daß die Knöchel knackten.
Inzwischen hatte sich der drohende Ring der Männer immer näher herangeschoben. »Und was jetzt?« murmelte Long Tom voll wachsendem Unbehagen. Er erhielt alsbald die Antwort darauf. Die Höhlenmänner hoben die rechten Hände hoch und begannen sie auf jene merkwürdige Art zu bewegen, wie Ool es seinerzeit getan hatte.
»Verflixt!« japste Renny. »Ich wünschte, wir hätten Doc hier, damit er uns aus dieser Klemme hilft.«
Doc Savage war inzwischen dabei, die Außenwand des Wohnhochhauses zu erklettern, auf dessen Dach sich Bowen und seine Gangster eingenistet hatten. Da es wabenartig konstruiert war, fand er mit seinen sehnigen Bronzefingern genügend Halt und schaffte die ersten dreißig Meter in weniger als zwei Minuten.
Die Fenster waren einfache Öffnungen und nicht verglast, da man hier ja weder Regen noch Kälte aus den Räumen herauszuhalten brauchte. Doc hätte leicht in ein Zimmer hineinklettern und im Inneren des Hauses zum Dach vordringen können, zumindest bis zum Stockwerk unter dem Dach. Aber der Bronzemann wollte es vermeiden, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wie sich dann aber ergab, hätte er doch besser durch eines der Fenster klettern sollen.
In einem der höheren Stockwerke schaute nämlich das, was bei den Höhlenmenschen das Pendant einer Hausfrau zu sein schien, zufällig zum Fenster und sah Doc dicht unter sich an der Hauswand kleben. Sie verlor die Nerven, packte ihre beiden Kinder und zog sich, gellende Angstschreie ausstoßend, in das Zimmer zurück.
Auf die Schreie hin beugte sich einer von Bowens Gangstern über die Dachbrüstung, sichtete Doc mit Hilfe seiner schwarzen Brille und rief den anderen eine Warnung zu.
Hamhock Piney, der ihm am nächsten stand, rannte hinüber, starrte ebenfalls hinunter und deutete aufgeregt mit der Hand: »Old Man Unglück persönlich!« krächzte er.
Der dicke Neger war vor Schreck außerstande, seine Waffe nach unten zu richten. Aber der andere Gangster trat in Aktion, zog mit grimmig entschlossenem Gesicht den Abzug durch und jagte ein ganzes Magazin ratternd die Hauswand hinunter.
In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames. Das goldene Lumineszieren der Luft setzte plötzlich aus. Es wurde stockdunkel in der Höhlenmetropole.
»Meine Brille funktioniert nicht mehr!« schrie Hamhock.
»Verdammt, meine auch nicht!« fluchte der Gangster, der geschossen hatte. »Aber ich hab’ den Bronzekerl noch erwischt.«
»Bist du sicher?« fragte Hamhock aus dem Dunkel. »Ich meine – kann er nicht auch schnell durch eines der Fenster gekrochen sein?«
»Da, wo er an der Wand hing, war in der Nähe gar kein Fenster.«
»Gute Arbeit!« rief Bowen herüber. »Damit ist mir wirklich ein Stein vom Herzen genommen.«
»Dann hast du jetzt gar keine Verwendung mehr für deine goldene Spezialuhr, Boß«, lachte Hamhock.
Die goldene Spezialuhr, auf die Hamhock anspielte, war ein neues Stück in der Kollektion des Gangsterchefs. Er hatte sie sich speziell für die Erledigung des Bronzemanns angeschafft und auf ihr Docs Namen eingravieren lassen. Wie diese Uhr ihren tödlichen Zweck erfüllen sollte, hatte er jedoch für sich behalten.
»Die Dunkelheit stand nicht im Programm«, begann Bowen jetzt wütend vor sich hinzufluchen. »Ool muß da irgendwas vermasselt haben, wahrscheinlich in der Zentralanlage, wo das kalte Licht herkommt.«
»Ich wünscht’, wir wären nie hierhergekommen«, murmelte Hamhock. »Richtig kalt über den Rücken läuft es einem.«
Aus dem Dunkel ganz in der Nähe war ein leises Klappern zu hören.
»Verdammt, Eichhörnchen«, schnappte Bowen, »halt deine schnatternden Zähne still, oder ich ramm’ sie dir in den Hals!«
»Ich – ich hab’ keinen Schiß!« verteidigte sich Eichhörnchen Dorgan mit zittriger Stimme. »Das – das ist nur so ’ne Angewohnheit von mir.«
»Dann brich mit dieser Gewohnheit, oder ich brech’ dir
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