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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba
Autoren: Kenneth Robeson
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werde Ihnen beweisen, wie leicht es für mich ist, diese Menschen zum Long Juju zu bekehren.«
    Er wandte sich abrupt um und schrie den Männern an dem erlöschenden Feuer etwas zu. Müde kamen sie wieder auf die Beine.
    »Ein Gottesurteil!« flüsterte Mapanda entsetzt. »Wer nicht an den Long Juju glaubt, wird in rotem Wasser sterben!«
    Wieder zerrte Renny an der Sklavenkette, mit der seine Arme gefesselt waren, und wieder hörte er, wie das rostige Eisen knackte. Er war nun ganz sicher, sich jederzeit befreien zu können; er wartete nur einen günstigen Augenblick ab.
    Die Neger, die getanzt hatten, näherten sich den Bäumen mit den Gefangenen und holten die beiden Krieger und das Mädchen. Der Priester auf der Insel hatte sich aufgerichtet. Er spähte zuerst zum Himmel, dann zu den drei Gefangenen, die von den Negern zum Ufer gezerrt wurden, und winkte ihnen einladend zu.
    Renny blickte zum Wasser. Es sah so harmlos aus, wie Wasser nur aussehen konnte. Anscheinend war der Fluß ziemlich seicht, so daß man ohne Mühe zur Insel waten konnte.
    Die Neger wollten das Mädchen in den Fluß stoßen. Sie ließ sich fallen und schlug verzweifelt um sich und kreischte und wand sich wie eine Schlange. Auch die beiden männlichen Gefangenen waren aschfahl geworden. Die Neger nahmen ihnen die Ketten ab.
    »Ich begreife gar nichts!« verkündete Renny. »Wovor haben diese Leute Angst?«
    »Sie müssen zum Altar des Long Juju hinübergehen«, erklärte Mapanda. »Der Altar – das ist der kleine Kasten. Wenn sie den Altar erreichen, hat der Long Juju sie lieb, und sie dürfen weiterleben.«
    »Na und?« meinte Renny. »Ich sehe weit und breit keine Krokodile, und das Wasser ist nicht tief.«
    Papa Loi winkte wieder. Die Neger stellten das Mädchen auf die Füße und trieben sie mit den Lanzenspitzen vor sich her, die beiden männlichen Gefangenen folgten freiwillig. Sie benahmen sich, als wären sie hypnotisiert. Renny schätzte die Entfernung zu der Insel ab, sie betrug höchstens zehn Meter, und die allgemeine Aufregung blieb ihm trotz der Ausführungen Mapandas unverständlich.
    Die Neger stießen das Mädchen ins Wasser; es reichte ihr bis zu den Hüften. Die männlichen Gefangenen sprangen in den Fluß, die Gefangenenwärter an Land hielten ihre Speere wurfbereit. Das Mädchen und die beiden Männer wateten schnell bis zur Mitte des Flusses. Das Mädchen schrie nicht mehr. Anscheinend hatte sie ihre Furcht überwunden, weil sie eingesehen hatte, daß ihr nichts anderes übrig blieb, als sich diesem sogenannten Gottesurteil zu stellen. Sie wirkte nun entschlossener als die beiden Männer.
    Renny beobachtete scharf, was dort draußen vorging, aber er konnte nichts Verdächtiges erkennen. Der Wasserspiegel blieb glatt, Krokodile konnten also nach wie vor nicht vorhanden sein.
    »Verdammt!« sagte Renny heiser. »Seht euch das an!« Souho stöhnte und ließ den Kopf auf die Brust sinken, Mapanda atmete hörbar ein. Die Männer im Wasser schrien entsetzlich auf, das Mädchen ging stumm unter, ringsum färbte der Fluß sich rot.
    »Sie haben versagt«, erklärte Shimba triumphierend und wandte sich zu Renny. »Der Long Juju kann diese drei nicht leiden.«
    Die beiden gefangenen Männer strampelten und ruderten mit den Händen, sie kreischten und rutschten aus und versanken und kamen wieder hoch, in ihren Gesichtern stand ein Entsetzen, wie Renny es noch nie erlebt hatte, und noch immer waren keine Krokodile in Sicht. Das Wasser schäumte, abermals wurden die zwei Neger nach unten gezogen, Luftblasen stiegen auf, und Papa Loi auf der Insel lächelte und winkte. Sein Totenschädel sah so gräßlich aus, daß Renny eine Gänsehaut über den Rücken lief. Die Maman Loi hatte sich neben ihrem Kollegen aufgebaut und atmete heftig. Ihre großen Augen glänzten, ihre Brüste hoben und senkten sich; anscheinend genoß sie das Schauspiel.
    Allmählich wurde das Wasser wieder klar. Die Männer und das Mädchen tauchten nicht mehr auf. Die Neger am Ufer redeten aufgeregt durcheinander und, schüttelten ihre Speere.
    »Verrückt ...«, murmelte Renny. »Die drei sind an ihrer Einbildung gestorben!«
    Shimba schnarrte ein Kommando, und zwei Neger ließen ihre Lanzen fallen und eilten zu Mapanda. Sie nahmen ihm die Ketten ab.
    »Laßt ihn in Ruhe!« brüllte Renny. »Wenn ihm was passiert, reiße ich euch in Stücke!«
    Shimba trat zu ihm und schielte unter dem Löwenschädel hervor. Renny konnte nur wenig von seinem Gesicht erkennen;
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