Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
dazu einen Taschenkompaß, den er stets bei sich hatte.
    »Nein, einen solchen Kompaß hatte er nicht«, erklärte das Mädchen bestimmt.
    Da es nur zwei Arten von Kompassen gibt, mußte David Hutton die andere Art Kompaß im Cockpit der alten Maschine gehabt haben, bei dem zur Angabe der Himmelsrichtung ein kleiner Ausschnitt der Windrose zu sehen ist.
    Doc führte das Mädchen ins Cockpit des alten Bombers, zeigte ihr dort einen solchen Kompaß und gab Renny Anweisung, einen vollen Kreis zu fliegen. Renny gehorchte, und im Kompaßausschnitt glitten die Bezeichnungen der Windrose vorbei.
    Das Mädchen, das die Kompaßbezeichnungen beobachtete, sagte an einem bestimmten Punkt: »So ist er geflogen.«
    »Hutton flog also Nordnordwest«, konstatierte Doc. »Wir müssen demnach Kurs Südsüdost halten.«
    »Heiliges Donnerwetter!« platzte Renny heraus. »Aber auf tausendfünfhundert Meilen haben wir doch höchstens eine Chance von eins zu einer Million, auf einen bestimmten Punkt zu treffen, und wir haben doch nicht die mindeste Ahnung, wie an jenem Tag die Windrichtung war und wie stark Hutton ihr entgegenhalten mußte.«
    Doc Savage sagte: »Es wird uns eben nichts anderes übrigbleiben, als das in Frage kommende Gebiet in einem Zickzacksuchkurs abzufliegen.«
    Nach zwei weiteren Flugstunden kamen sie in das betreffende Gebiet, und tatsächlich behauptete das Mädchen daraufhin, verschiedene Dschungelformationen von der Luft aus wiederzuerkennen. Es mußte wirklich so sein, denn sie gab einzelne unmißverständliche Landmarken an, noch bevor diese am Horizont erschienen.
    Sie befanden sich hier in der Nähe des Äquators. In New York war jetzt kalter Winter, aber hier in der Äquatorialzone herrschte eine solche Hitze, daß die Flüsse zu dampfen schienen. Und da Renny aus Orientierungsgründen in nur knapp hundert Metern Höhe über den Dschungelwipfeln flog, drang die feuchte Hitze bis zu ihnen herauf. Am meisten schien Monks Schwein, Habeas Corpus, zu leiden. Japsend lag es, alle Viere von sich gestreckt, vor der hinteren Kabinentür. Chemistry, Hams Schimpansenaffe, dem als einzigem die Hitze nichts auszumachen schien, hüpfte um das Schwein herum und versuchte vergeblich, es zum Herumtollen zu animieren. Gewöhnlich kamen die beiden Maskottiere etwa ebenso friedlich miteinander aus wie ihre Besitzer, was man allerdings nicht immer als den reinsten Frieden bezeichnen konnte.
    Außer Ham, der niemals ein Stück seiner eleganten Kleidung ablegte, wenn es sich irgend vermeiden ließ, hatten alle anderen die Jacketts ausgezogen und die Hemdärmel hochgekrempelt. Die Kabine des alten Bombers war natürlich nicht klimatisiert, und daß sie eines der Kabinenfenster geöffnet hatten, brachte allerhand Luftzug, aber weil der ebenfalls feuchtheiß war, nur wenig Abkühlung.
    Die Sonne stieg höher, brannte noch heißer, und nach wie vor flog Renny dicht über dem Dschungel, damit das Mädchen leichter nach bekannten Landmarken Ausschau halten konnte.
    Johnny, neben Renny im Cockpit, hatte ein Fernglas vor den Augen, mit dem er den Dschungel absuchte. Er setzte es plötzlich ab, ließ sich in seinen Sitz zurücksinken und krümmte sich dort zusammen. Er war ganz bleich im Gesicht geworden.
    »Was ist mit dir?« fragte Renny. »Hast du Magenkrämpfe?«
    Johnny war offenbar so erschüttert, daß er vergaß, in komplizierten Fremdwörtern zu reden.
    »Ich habe da unten gerade ein Eingeborenendorf gesehen«, sagte er. »Vor einer Hütte brannte ein großes Feuer, um das sie alle versammelt waren, und sie trockneten und räucherten etwas darüber.«
    »Was war das?« fragte Renny leichthin.
    »Menschenköpfe.«
    Doc Savage beobachtete nach wie vor aufmerksam das Mädchen. Ihrem Mienenspiel war zu entnehmen, daß sie genau wußte, wo sie sich befanden. Als Beweis dafür kündigte sie immer wieder charakteristische Stellen an, die sie kurz darauf dann auch tatsächlich überflogen.
    Doc war inzwischen nicht müde geworden, dem Mädchen Fragen zu stellen. Er hatte sie gefragt, wie es in dem Land aussähe, aus dem sie kam. Er hatte sie gefragt, was Klantic wäre. Was das Geheimnis von Klantic wäre, das sie angedeutet hatte. Und ebenso hatte er ihr allgemeine Fragen nach ihrem bisherigen Leben zu stellen versucht.
    Auf alle diese Fragen hatte das Mädchen mit einem Mona-Lisa-Lächeln geantwortet.
    Auch Doc war reserviert geblieben, und seinem Bronzegesicht war kaum etwas anzumerken. Es wirkte so undurchdringlich wie eh und je. Aber

Weitere Kostenlose Bücher