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DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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legte die Fingerspitzen auf seinen sehnigen Unterarm.
    »Sagen Sie«, verlangte sie zu wissen, »bin ich nach Ihren Maßstäben tatsächlich so ein abartiges Geschöpf?«
    »Nun«, gab Doc vorsichtig zu, »Sie sind jedenfalls nicht jemand, der einem alle Tage begegnet.«
    »Das meine ich nicht. Aber bin ich wirklich so abstoßend? Durch meine ...«
    »Psychischen Kräfte«, ergänzte Doc.
    »Ja. Nach Ihren Begriffen mag ich ein überentwickeltes Gehirn haben. Ich kann zum Beispiel durch Gedankenkonzentration andere Leute sehen lassen, was ich will und was in Wirklichkeit gar nicht da ist – innerhalb gewisser Grenzen, versteht sich. Aber macht mich diese Fähigkeit wirklich so abstoßend?«
    »Mit Ihren psychischen Fähigkeiten steht es doch in Ihrer Macht, andere zu zwingen, daß sie Sie mögen«, entgegnete Doc ausweichend.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich meine, würden Sie und Ihre Leute mich mögen, auch wenn ich sie nicht bewußt dazu bringe?«
    Doc sah ihr in das ebenmäßig schöne Gesicht. »Wahrscheinlich könnten sie gar nicht anders.«
    Renny, der im Pilotensitz ab und zu den Kopf nach hinten drehte, sagte: »Vielleicht ist die Dame schließlich doch menschlich.«
    Long Tom auf dem Copilotensitz lachte. »Und Doc auch.«
    Doc Savage hatte es sich zum Prinzip gemacht, sich niemals zu verlieben. Das Leben, das er führte, war viel zu gefährlich, als daß er einer Frau zumuten konnte, es mit ihm zu teilen. Er wußte, wenn er sich an eine Frau band, würden seine Gegner diesen schwachen Punkt sofort ausnutzen und versuchen, sich über seine Frau an ihm zu rächen. Trotzdem beobachteten ihn seine Männer stets, ob er dieses Prinzip, wenn die Richtige kam, nicht doch über den Haufen werfen und sich verlieben würde.
    »Geist«, grollte Renny gerade laut genug durch das Motordröhnen. »Köpfchen, nicht eine schöne Larve, muß die haben, die Doc einmal einfängt. Das hab’ ich schon immer gesagt.«
    »Nun, auch vom Aussehen her wirkt die Kleine nicht gerade wie eine Hexe«, gab Long Tom zurück.
    Im rückwärtigen Teil der Maschine waren Monk und Ham bei demselben Thema und hatten deshalb sogar zu streiten aufgehört.
    »Das Mädchen da wäre tatsächlich eine Frau für’s Leben«, sagte Monk gerade.
    »Ja, sie ist ein süßes Ding«, gab Ham ihm recht.
    Eigentlich hätte Monk vor Überraschung, daß Ham ihm einmal recht gab, tot Umfallen müssen, aber statt dessen sagte er nur: »Ich habe noch niemals ernstlich an’s Heiraten gedacht, aber eine wie die könnte einen tatsächlich schwach machen.«
    Doc waren die verliebten Blicke, die seine Männer dem Mädchen zuwarfen, keineswegs entgangen. Er winkte Tom heran.
    »Hör zu«, erklärte ihm Doc, »das Mädchen scheint seine unglaublichen psychischen Fähigkeiten dazu benutzen zu wollen, uns in sie verliebt zu machen. Sag den anderen, sie sollen sie möglichst nicht ansehen und ihre Gedanken anderweitig beschäftigen.«
    »Heiliger Moses!« rief Long Tom.
    Dann ging er der Reihe nach zu den anderen und gab ihnen Docs Warnung weiter.
    Als er damit zu Renny kam, sagte der: »Heiliges Kanonenrohr! Vielleicht hat sie später sogar vor, uns eifersüchtig zu machen und gegeneinander aufzuhetzen.«
    »Wo sie nur herkommen mag?« grübelte Long Tom.
    »Dort, wo dieser David Hutton die letzten zehn Jahre war«, knurrte Renny, »und den ganzen Umständen nach muß der Ort von der übrigen Welt völlig abgeschlossen sein.«
    Das goldhaarige Mädchen, so stellte sich heraus, konnte keine Karten lesen. Zwar hatte Doc die neuesten Karten von dem fraglichen Teil des Amazonasdschungels dabei, aber nach den ersten hundert Meilen konnten die wegen der vielen weißen Flecken kaum weiterhelfen.
    Doc versuchte dem Mädchen das Kartenlesen beizubringen, und wieder einmal begriff sie überraschend schnell.
    Doc hatte ihr auf der Karte den Punkt gezeigt, an dem sie sich im Augenblick befanden. Wie sich Entfernungen auf einer Karte darstellten, hatte das Mädchen inzwischen verstanden und zog mit dem Finger einen großen Kreis um die Stelle, der eine Entfernung von etwa tausendfünfhundert Meilen andeutete.
    »Aber in welcher Richtung?« fragte Doc.
    »Was ist Richtung?« fragte das Mädchen zurück.
    »Wo die Sonne auf geht ist Osten, wo sie untergeht ist Westen, und die beiden anderen Richtungen sind Nord und Süd«, erklärte Doc geduldig. »Sie haben doch neben David Hutton im Cockpit gesessen, und er muß doch einen Kompaß gehabt haben, nach dem er flog.« Doc zeigte ihr

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