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DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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kolumbianische Regierung hatte Doc Savage diesen ausrangierten schweren Bomber zur Verfügung gestellt, ohne viel zu fragen, was er damit wollte.
    »Ein toller Luftbus«, sagte Renny, der am Steuerknüppel saß, bewundernd und warf über die Schulter einen Blick auf Johnny. »Ich wünschte nur, wir würden mit dem Mädchen so schnell vorankommen wie mit dem Schlitten hier. Seit dem Bambusdickicht am Flugplatz hat sie uns praktisch kein Fitzelchen Information mehr geliefert.«
    »Mich macht sie nervös«, sagte Johnny auffällig einsilbig.
    »Monk und Ham macht sie auch nervös, weil der eine immer fürchtet, der andere könnte ihn bei ihr ausstechen.«
    Unter ihnen lag undurchdringlicher Dschungel, so weit das Auge reichte. Wie wenig erforscht diese Urwaldgegend war, konnte man auch der Karte entnehmen. ›Existenz fraglich‹, ›Existenz unbestätigt‹, stand dort an den meisten eingezeichneten Seen und Flußläufen.
    Renny setzte sein Fernglas an die Augen. »Hams Maskottaffe würde sieh da unten sicher sofort zu Hause fühlen«, sagte er.
    In der hintersten Kabine der Maschine – einer Dunkelkammer zum Entwickeln von Luftbildern – sagte Monk zu dem elegant gekleideten Ham fast wortwörtlich das gleiche.
    »Warum hast du dein widerliches Vieh nicht auf dem Kreuzfahrtdampfer zurückgelassen?« fragte Ham. »Wir hatten doch ausdrücklich vereinbart, diesmal beide unsere Maskottiere zurückzulassen.«
    Monk stieß ein abfälliges Schnauben aus. »Ich sah, wie du Chemistry rausschmuggeltest, und da habe ich natürlich sofort Habeas Corpus geholt.«
    »Und ich sah, wie du Habeas Corpus mitnahmst, und da mußte ich natürlich auch Chemistry holen.«
    »Willst du etwa behaupten, ich lüge?«
    »Ja, du Affe!«
    »Du Dressman! Du Rechtsverdreher! Ich breche dir dein verdammtes Advokatengenick!«
    »Lügner!« sagte Ham, um das letzte Wort zu behalten. Die beiden Maskottiere, von denen die Rede war, hielten sich dicht neben ihren Herrchen. Chemistry war eine undefinierbare Kreuzung zwischen Schimpanse und Affe, und der Hauptgrund, warum Ham ihn angeschafft hatte, war, daß er Monk so überaus ähnlich sah – wie eine Miniaturausgabe, nur zweihundert Pfund leichter.
    Habeas Corpus hingegen, Monks Maskottier, war ein hochbeiniges dürres Schwein arabischer Herkunft mit einer langen neugierigen Schnauze und Ohren, die groß wie Flügel waren. Monk hatte an sein Schwein mehr Dressurstunden verschwendet, als je ein Polizeihund erhalten hatte.
    In der Hauptkabine kam in diesem Augenblick Long Tom nach vorn, der sich gerade länger mit Z unterhalten hatte, und setzte sich in den Sitz neben Doc.
    »Hör zu, Doc, irgend etwas stimmt mit dem Mädchen nicht.«
    »So?« fragte Doc, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Ja, als ihr gestern unterwegs wart, die Maschine zu besorgen, gab ich ihr eine Zeitung, und die verstand sie kaum. So wollte sie zum Beispiel wissen, was ein Telefoto sei. Ich erklärte ihr, es sei ein Bild, das über Funk gesendet würde, und sie wollte mir nicht glauben, daß das möglich sei. Daraufhin gab ich ihr ein dickes elektronisches Handbuch, und als ich heute mit ihr spreche, da denke ich, mich laust der Affe – da versteht sie doch von Telefotos mindestens ebenso viel wie ich!«
    »Sie wird eben dein elektronisches Handbuch durchgelesen haben«, sagte Doc.
    »Aber fast zweitausend Seiten, vollgepackt mit technischen Formeln und Tabellen! Das auf einen Rutsch zu lesen und zu verdauen, ist doch völlig menschenunmöglich!«
    »Wir müssen uns eben bei ihr daran gewöhnen, daß sie das Menschenunmögliche möglich macht«, sagte Doc ruhig. »Warte hier, ich spreche mal selber mit ihr.« Doc ging hinüber, setzte sich auf den Sitz neben ihr und sah, daß sie in dem Elektronikbuch offenbar beim letzten Kapitel angekommen war.
    »Nun, macht Ihnen die Lektüre Spaß?« sagte er. »Verstehen Sie, was Sie da lesen?«
    »Oh ja. Ich bin gerade bei den Kathodenstrahlenröhren. Dort, wo ich herkomme, kennen wir zwar keine Elektrizität. Aber was die Ablenkung von Kathodenstrahlen durch Magnetfelder betrifft, so kann ich Major Roberts, den Sie Long Tom nennen, nur bedingt recht geben, weil nämlich die Wirkung von Magnetfeldern ...«
    Doc ließ sie reden und sah sie dabei sehr nachdenklich an. Sie schien genau zu wissen, wovon sie sprach.
    Etwas von seiner Verblüffung über ihr phänomenal schnell erworbenes Wissen schien sich aber doch in Docs bronzenen Gesichtszügen abzuzeichnen, denn sie hielt plötzlich inne und

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