DS049 - Das Monster auf der Kuppel
...«
»Täuscht euch ja nicht in diesem Bronzekerl«, sagte Lonesome eisig. »Man ist niemals sicher, ob man ihn wirklich hat. Hat sich jemand von euch überzeugt, ob Savage immer noch in dem Operationssaal ist?«
Die Gangster zuckten die Achseln. Daran hatte offenbar niemand gedacht.
Lonesome stieß einen Fluch aus und ging zu einem Wandtelefon. Er wählte eine Nummer und mußte eine Weile warten, bis er Antwort bekam.
Dann war es eine offenbar verstellte Stimme, die lauernd fragte: »Ja?«
»Hier Lonesome«, sagte der Gangsterboß barsch. »Wir haben Monk und Ham jetzt in der Orchestergrube.«
»Gut!« rief die Stimme erfreut. »Das macht die Sache perfekt.«
»Dann haben Sie also Doc Savage?«
Ein häßliches Lachen ließ die Hörmembrane des Telefons scheppern. »Und ob wir den haben! Direkt hier bei uns im Operationssaal. Auf dieses Versteck werden die dummen Doktoren niemals kommen.«
»Und Uppercue?« wollte Lonesome wissen.
Am anderen Ende der Leitung entstand ein kurzes, spannungsgeladenes Schweigen.
»Um den braucht ihr euch nicht mehr zu kümmern«, sagte die Stimme dann. »Um den kümmere ich mich persönlich.«
Eine Sekunde darauf fügte die Stimme noch hinzu: »Vergeßt nicht, die schwere Zeltplane über der Orchestergrube zu befestigen. Damit sind der Anwalt und dieser Monk Mayfair dann endgültig zum Ersaufen verdammt. Denn wahrscheinlich können die Kerle schwimmen.«
Lonesome fragte: »Sollten wir sie nicht lieber gleich ertränken?«
»Nein, wartet damit noch etwas«, wies ihn der Mann an, der die Befehle gab. »Es muß alles genau gleichzeitig geschehen, damit das Unternehmen auch wirklich klappt. Wir müssen da ganz sichergehen.«
Damit war das Gespräch beendet.
11.
Das letzte, was Doc Savage einfiel, bevor er in den großen imposanten Saal gebracht wurde, waren die Worte, die einer seiner Angreifer in dem Wagen gesagt hatte: »Jetzt finden wir wohl endlich heraus, was es mit dem vertrackten Metallzylinder auf sich hat.«
Danach hatte sich ihm ein spitzes Instrument in den Rücken gebohrt, und er erinnerte sich an nichts mehr. Das war in dem Streifenwagen mit dem falschen Polizisten hinter dem Lenkrad gewesen.
Die Widerstandskraft des Bronzemannes gegen alle Arten von schlaferzeugenden Drogen war ungewöhnlich hoch, was wohl auf die Vitalität seines bis ins letzte durchtrainierten Körpers zurückzuführen war.
So war es ihm auch bald gelungen, das Benommenheitsgefühl abzuschütteln, und seine Sinne waren wieder hellwach, als er jetzt auf eine Art bewegliche Plattform getragen wurde. Die Plattform begann in exzentrischem Bogen anzusteigen. Doc Savage hatte beinahe das Gefühl, schwerelos im freien Raum zu schweben.
Das Ding, auf das er gelegt worden war, bewegte sich eindeutig aufwärts, sagten ihm seine Sinne, aber gleichzeitig fing der Bronzemann mit seinem scharfen Gehör Geräusche auf, die ihm verrieten, daß sich die Plattform irgendwo innerhalb eines riesigen Raumes befand und dort aufwärts glitt. Es war ein ganz eigenartiges Gefühl.
Sehen konnte er hingegen nichts, denn er war gebunden, und mit Heftpflaster waren ihm die Augen verklebt.
Das sich bewegende Ding kam endlich zum Stillstand, und Doc Savage erkannte die Stimme eines seiner drei Angreifer wieder: »Tragt den Bronzekerl in den geheimen Raum.«
Doc wurde aufgehoben, wozu es nicht weniger als dreier Männer bedurfte, und er fing die typischen Gerüche eines Krankenhausoperationssaals auf. Er spürte, wie er unsanft auf einen langen Tisch gelegt wurde. Sofort schnallten rohe Hände die kräftigen Arme und Beine des Bronzemanns mit dicken Gurten fest. Dann wurde Doc Savage das Heftpflaster von den Augen gerissen.
Das grelle Licht, das seine goldbraunen Augen traf, blendete ihn momentan. Aber dann paßten sie sich langsam der Helligkeit an, und Doc wandte den Kopf.
Der Raum, in den er getragen worden war, war weniger ein Operationssaal als eine Art Laboratorium. Doc sah Reihen von Regalen mit den verschiedensten Chemikalien, Retorten, Petrischalen und Ständer mit Reagenzgläsern. Direkt über seinem Kopf befand sich ein großes nach oben gewölbtes Fenster, durch das jetzt der Nachthimmel zu erkennen war. Das Fenster war etwa einen Quadratmeter groß und bestand offenbar aus Glasziegeln. Darunter war ein Bündel starker blau-weißer Lampen aufgeflammt, und dieses Licht hatte den Bronzemann geblendet.
Doc wandte erneut den Kopf.
In der einen Ecke des Laboratoriums war ein seltsamer
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