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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und krachten schwer zu Boden, der Lukendeckel senkte sich wieder. Monk stieß einen Fluch aus und schnellte hoch. Mit beiden Händen bekam er den Rand des dunklen Ausschnitts zu packen, hielt sich mit einer Hand fest und langte mit der anderen hindurch. Er spürte Stoff unter den Fingern und faßte zu. Der Stoff gehörte zu einem Ärmel, und in dem Ärmel steckte ein Arm. Monk versuchte den Besitzer des Arms in den Waggon zu ziehen, aber der Mann wehrte sich. Von irgendwo sauste ein Revolverkolben herunter und auf Monks Hinterkopf. Monk jaulte auf, aber er ließ nicht locker. Der Revolver schlug noch einmal zu, und vor Monks Augen wogten farbige Schleier.
    Er gab den Arm frei und fiel auf die beiden Gegenstände, die durch die Luke gekommen waren. Der Deckel schloß sich mit einem Knall wie ein Kanonenschuß.
    »Nun sind wir also informiert«, verkündete Johnny gemessen. »Die Schurken waren über unsere Anwesenheit unterrichtet, und dieser Wagen war von Anfang an für uns als Transportmittel gedacht.«
    Monk atmete tief ein und tastete um sich.
    »Na so was ...« sagte er verwirrt. »Ein Mann und ein Mädchen!«
    Monk raffte sich auf. Long Tom schaltete seine Taschenlampe an und richtete den Lichtkegel auf die beiden Gegenstände. Monk hatte nicht gelogen. Nach der Beschreibung, die ihnen die Kellnerin in Ohio gegeben hatte, erkannten sie das Mädchen, obwohl sie es noch nie gesehen hatten.
    »Nona Idle«, stellte Renny fest. »Eigentlich haben wir sie gesucht, und jetzt haben wir sie. Sie nützt uns aber nichts mehr.«
    Nona war gefesselt und geknebelt. Ham nahm ihr den Knebel ab, Monk und Renny knoteten die Stricke auf. Das Mädchen japste nach Luft.
    »Was ist passiert?« fragte Renny. »Warum hat man Sie hier zu uns geworfen?«
    Nona rang nach Atem.
    »Gleich ...« sagte sie mühsam. »Ich muß mich erst erholen.«
    Long Tom untersuchte den Mann.
    »Pfui Teufel!« sagte er. »Die Gangster schrecken vor nichts zurück. Das ist unser Taxifahrer!«
    Der Taxifahrer war brutaler verschnürt als Nona, nämlich mit Kupferdraht, und sein Mund war mit Klebestreifen versiegelt. Johnny und Long Tom befreiten ihn.
    »Weshalb sind Sie uns gefolgt?« herrschte Monk ihn an.
    »Ich möchte wissen, wieso solche Sachen immer nur anständigen Menschen wie mir passieren ...« sagte der Taxifahrer weinerlich.
    »Sie sind nicht der einzige anständige Mensch in dieser Gegend«, belehrte ihn Monk. »Beantworten Sie meine Frage!«
    Der Taxifahrer zitterte. »Jemand hat’s auf diesen Zug abgesehen«, sagte er undeutlich. »Ich weiß es, wir werden einen Unfall haben!«
    Er stöhnte jämmerlich und klapperte mit den Zähnen. Monk stellte ihn mit einem Ruck auf die Beine und verlangte kategorisch eine Erklärung, und der Taxifahrer ermannte sich und deckte Monk mit Beschimpfungen und unfreundlichen Vergleichen ein, wie nicht einmal Ham sie Monk gegenüber gewagt hätte. Monk erwiderte die Beschimpfungen; er verfügte über ein Vokabular, das dem des Taxifahrers nicht nachstand. Während beide einander anschrien, ergriff Nona das Wort Monk und der Taxifahrer verstummten, als hätte man ihnen mit einem langen Messer den Kopf abgeschnitten.
    »Ich verstehe es nicht«, sagte sie, »ich weiß nämlich nur, was ich gehört habe. Aber der Mann hat recht, der Zug wird verunglücken. Das ist noch nicht das Schlimmste ...«
    »Was soll das heißen?« fragte Monk. »Was könnte noch schlimmer sein?«
    Long Tom leuchtete Nona wieder ins Gesicht.
    »Was ich jetzt sage, klingt wahrscheinlich nicht sehr vernünftig«, murmelte sie. »Tausende von Menschen werden sterben – ich habe keine Ahnung, woran oder wodurch. Aber ehe diese Sache zu Ende ist, werden Tausende tot sein!«
    Aus ihrer Stimme klang soviel Entsetzen, daß ihre Worte die Wirkung von Hammerschlägen hatten. Die sechs Männer standen breitbeinig und ein wenig wackelig in dem rumpelnden und schaukelnden Güterwagen und fühlten sich unbehaglich.
    »Ich kann mir nicht denken, daß mit dem Zug etwas passiert«, sagte Monk schließlich kleinlaut.
    »Er könnte entgleisen«, meinte Ham.
     
    Der Zug entgleiste nicht.
    Zuerst trösteten die Offiziellen der Eisenbahn sich mit der fadenscheinigen Erklärung, es handle sich gewiß nur um einen Zufall. Mutmaßlich hätten der Lokführer, der Heizer und die Bremser – das gesamte Begleitpersonal – gleichzeitig ihre Arbeit satt bekommen und den Dienst quittiert. Sie hätten den Zug irgendwo stehenlassen und sich abgesetzt. Dann verstiegen die

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