Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
gesprengt worden.
    Auf diese Stelle also konzentrierten die Fahnder ihre Arbeit und gelangten alsbald zu der Erkenntnis, daß auch hier kein Zug vom rechten Weg abgekommen war. Dafür gab es triftige Gründe: Einmal waren die Schienen unbeschädigt, zweitens konnten zwölf Waggons und eine Lokomotive nicht in den See fahren, ohne den Boden zu zerschrammen, und schließlich erklärte der Telegrafist der Stone Mountain Station direkt hinter jener Stelle, auf Befragen, der Zug hätte planmäßig den Bahnhof passiert.
    Damit war die Nachricht über den verschollenen Zug nicht länger zu unterdrücken. Sie geriet in die Zeitungen und verdrängte die Meldung über den Mann, der im Trakt mit den Einzelzellen des Staatsgefängnisses von Utah auf rätselhafte Weise zu Tode gekommen war, von den ersten Seiten.
     
     

12.
     
    Der Direktor nahm seinen Beruf so ernst, daß er eine amtliche Untersuchung verlangte, und das Justizministerium setzte unverzüglich ein Komitee ein, das aus neun absolut humorlosen hageren Männern mit griesgrämigen Gesichtern bestand. Dreihundert Jahre früher hätten dieselben Männer sich gewiß bei Hexenprozessen lobenswert hervorgetan, so finster und verbiestert waren sie. Der Direktor kannte sie alle, denn sie hielten bei sämtlichen ernstlichen Anliegen, die das Gefängnis betrafen, unnachsichtig Gericht, und der Einfall, die Arrestzellen so anzulegen, daß sie geeignet waren, einen Häftling zu zerbrechen, stammte von ihnen.
    Sie hatten sich am späten Nachmittag im Beratungszimmer neben dem Büro des Direktors an einem langen Tisch versammelt, und der Direktor hielt ihnen einen Vortrag. Er hatte sich wieder als Cowboy verkleidet und trug sogar Sporen.
    »Der Häftling Nummer 09983, allgemein als Big Eva bekannt, hat überraschend behauptet, in Wahrheit Doc Savage zu sein, von dem Sie gewiß schon gehört haben«, sagte er markig. »Ein paar Tage vorher hatte sein Kumpan, der mit ihm in einer Zelle liegt, ein gewisser Hondo Weatherbee, eine ähnliche Geschichte erzählt. Er hat erklärt, er hieße eigentlich Thomas Idle. Ich hatte Weatherbee zu Arrest verurteilt, und ich habe auch Big Eva in den Block mit den Einzelzellen gesteckt. In der Mordnacht ist nun ...«
    Einer der Männer des Komitees meldete sich zu Wort.
    »Warum nennen Sie den Mann immer Big Eva?«
    Der Direktor hielt die Frage für läppisch, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als sie zu beantworten.
    »Der Name ist Everett Houndchased«, erläuterte er geduldig. »Seine Kumpane haben ihm den Spitznamen angehängt. In der Mordnacht ist ...«
    »Entschuldigen Sie.« Ein anderes Mitglied des Komitees schaltete sich ein. »Dieser Doc Savage, für den Big Eva sich ausgegeben hat, ist das der berühmte Wissenschaftler?«
    »Das ist belanglos«, sagte der Direktor. »In der Mordnacht ...«
    »Ich halte diesen Punkt nicht für belanglos!« sagte das Mitglied des Komitees. »Ich halte ihn im Gegenteil für außerordentlich wichtig. Ich bin mit Doc Savage persönlich bekannt, ich bin ihm einmal in New York begegnet.«
    Der Direktor dachte lange nach. Er hatte den Eindruck, daß diese Versammlung hinter Mäusen herjagte, anstatt die Ratte zu fangen, aber möglicherweise trug es zur Klärung des Vorfalls bei, wenn einer der Männer Doc Savage identifizieren konnte.
    »Ja«, sagte er. »Angeblich handelt es sich um den gewissen Doc Savage.«
    »Doc Savage ist ein sehr angesehener Mann«, sagte das Komiteemitglied bissig. »Falls der Mann, dessen Worte Sie angezweifelt haben, wirklich Doc Savage ist, können Sie Ihren Posten so schnell verlieren, daß Ihnen der Kopf schwirrt!«
    Der Direktor kniff die Augen zusammen und musterte den Sprecher. Dieser war ein bulliger Mann mit bräunlicher Haut und braunen Haaren und einer platten Hakennase. Er erinnerte den Direktor an die Eulen, die mit Vorliebe in den Erdhöhlen der Präriehunde wohnen. Der Direktor hatte ihn nie besonders sympathisch gefunden, und jetzt wurde der Mann ihm noch widerwärtiger. Eben noch rechtzeitig unterdrückte er eine scharfe Bemerkung.
    Ein anderer Mann mischte sich ein.
    »Wir untersuchen einen Mord!« sagte er nachdrücklich.
    Der Direktor nickte.
    »Richtig«, sagte er. »Einen Mord, den Big Eva begangen hat! Einen Mord am Fingerabdruckexperten dieser Anstalt!«
    Er lehnte sich im Sessel zurück, streckte die Beine von sich und besah sich mit düsteren Blicken seine Sporen. Die Männer vom Komitee preßten die Lippen zusammen und warteten. Der Direktor gab sich

Weitere Kostenlose Bücher