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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einen Ruck und stand auf.
    »Big Eva soll Ihnen die Geschichte selbst erzählen«, entschied er. Er fixierte den Mann, der ihn an eine Eule erinnerte. »Oder meinetwegen auch Doc Savage – falls Sie so leichtgläubig sind, diesen Kerl für Doc Savage zu halten.«
    »Ich verbitte mir Ihren Ton!« schnarrte die Eule.
    Der Direktor zuckte mit den Schultern und marschierte sporenklirrend zur Tür. Er riß sie auf; davor stand einer der Wärter.
    »Holen Sie den Mörder!« kommandierte er.
    Er brüllte so laut, daß ein Kojote, der eine halbe Meile weiter in der Steppe einen Strauch beschnupperte, hinter dem drei Tage zuvor ein Kaninchen gesessen hatte, zusammenzuckte. Doc Savage hörte die Stimme des Direktors ebenfalls, obwohl er in einem fensterlosen Raum mit dicken Mauern und einer stabilen Tür stand. Er trug Handschellen, zwei Wärter mit großen Pistolen bewachten ihn.
    Der dritte Wärter trat zu ihnen ins Zimmer, gab ihnen ein Zeichen und ging voraus. Die Wärter stießen Doc in den Beratungssaal und zogen sich auf den Korridor zurück. Doc betrachtete ernst die neun humorlosen Männer, die über ihn richten sollten. Er hatte die Kontaktlinsen abgenommen, seine goldenen Augen flirrten.
    »Aber Direktor!« sagte einer der Männer. »Ich habe Big Eva selbst gesehen! Er hat nicht solche Augen!«
    Der Direktor fuhr sich mit den Fingern durch die Frisur und ärgerte sich, daß er nie auf Big Evas Augen geachtet hatte. Er fühlte sich überfordert.
    »Berichten Sie«, sagte er schroff zu Doc. »Verschonen Sie uns einstweilen mit Ihrer angeblichen oder tatsächlichen Identität und erzählen Sie von dem Mord.«
    »Ich hatte ein verdächtiges Geräusch an der Tür meiner Zelle gehört«, sagte Doc. »Ich habe aufgepaßt und gesehen, wie jemand von außen die Klappe in der Tür auf gemacht hat, dann hat eine Hand hereingelangt, und ich habe zugefaßt. Der Mann auf dem Korridor ist erschrocken und hat eine Flasche fallen lassen. Die Flasche ist zerbrochen, und ich habe Gas gewittert. Ich habe die Klappe schnell geschlossen. Der Mann ist an seinem eigenen Gas gestorben.«
    »Das ist nur ein Teil der Geschichte«, sagte der Direktor in einem Anflug von Gutmütigkeit. »Sie haben die Klappe noch einmal spaltbreit geöffnet und die Wärter gewarnt, nicht zu nah an die Zelle zu kommen. Sie haben den Wärtern dadurch das Leben gerettet. Sie haben uns zugerufen, was wir unternehmen sollen, um das Gas zu entgiften, und wir haben Chemikalien versprüht. Sie haben ein beträchtliches Unheil verhütet, trotzdem stellt sich die Frage, ob Sie unseren Fingerabdruckexperten ermordet oder in Notwehr gehandelt haben. Er hatte in dem Trakt nichts zu suchen, daran kann es keinen Zweifel geben, und wir können im Nachhinein nicht mehr klären, warum er dort war. Aber wir müssen wissen, ob er die Flasche mitgebracht hat oder ob Sie sie hatten. Ihre Kenntnis des Gifts legt den Verdacht nahe, daß Sie der Besitzer der Flasche waren, und als der Experte die Klappe bewegt hat, haben Sie die Flasche auf den Korridor geworfen. Ich behaupte nicht, daß es so war, aber es könnte so gewesen sein.«
    »Ich glaube nicht, daß dieser Mann die Flasche bei sich hatte«, sagte einer der Gentlemen des Komitees. »Er trägt einen Häftlingsanzug und ist doch bestimmt durchsucht worden ...«
    Der Direktor zuckte mit den Schultern. Er hätte dem Komitee einen Vortrag über die Gerissenheit von Gangstern halten können, doch er verzichtete darauf. Er hatte seine Pflicht getan. Seinetwegen durfte nun das Komitee nach Gutdünken entscheiden.
    »Ich halte es für unwahrscheinlich, daß dieser Mann Big Eva ist«, sagte ein anderes Mitglied des Komitees. »Dann hatte er auch keinen Grund, jemand vom Wachpersonal zu ermorden. Er brauchte nur eine amtliche Untersuchung zu beantragen, dann hätte sich herausgestellt, ob er ein Verbrecher oder der bekannte Doc Savage ist.«
    Der Mensch mit dem Eulengesicht stand auf.
    »Ich möchte mich unter vier Augen mit ihm unterhalten«, erklärte er. »Wir werden sofort wissen, ob er Savage ist oder nicht.«
    Der Direktor sah ihn kritisch an.
    »Warum unter vier Augen?« erkundigte er sich.
    »Ein solches Gespräch kann der Wahrheitsfindung dienen«, belehrte ihn die Eule.
    Der Direktor gab nach. Er schickte Doc und die Eule in ein Nebenzimmer. An der Decke brannte eine trübe Lampe, ein Fenster war nicht vorhanden. Die Tür bestand aus Stahl. Die Eule warf sie hinter sich ins Schloß.
    »Und jetzt werden wir diesen Fall ganz

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