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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wieder abgeschaltet hatte. Der Beduine überschlug sich zweimal in der Luft.
    »Jetzt bin ich doch superperplex!« erklärte Johnny heiser. »Bist du verletzt, Doc?«
    Doc hob den Dolch vom Boden auf. Die Spitze war verbogen. An der Stelle, an der er getroffen hatte, war dem Bronzemann aber nicht mehr als eine kleine Schramme zugefügt worden.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief Renny. »Einen Augenblick hatte ich tatsächlich vergessen, daß du ja eine kugelsichere Weste trägst!«
    Die Weste, die Doc unter seinem Hemd trug, war aus feingewobenem Titandraht. Keine Kugel konnte sie durchdringen, geschweige denn eine Dolchspitze.
    Der Beduine hatte sich in der Bibliothek aufgerappelt und war in die Empfangsdiele gerannt. Von dort aus starrte er ungläubig zurück, als er Doc jetzt aufstehen sah. Aber dies hielt ihn nicht mehr als eine Sekunde lang auf. Mit einem Fluch machte er kehrt und rannte durch die Tür des Apartments in den Flur hinaus.
    Renny wollte ihm sofort nachsetzen, aber der Bronzemann hielt ihn am Arm zurück.
    »Laß ihn entwischen«, sagte Doc leise. »Das paßt genau in meinen Plan.« Er sah seine drei Helfer der Reihe nach an. »Vergewissert euch, daß ihr alles dabei habt, Freunde. Den Fahrstuhl wird er jetzt kaum noch zu nehmen wagen. Zumindest nicht in den obersten dreißig Stockwerken. Wir geben ihm genau eine Minute Vorsprung.«
    Doc drehte den Dolch in den Händen, mit dem sich Hussein selbst getötet hatte, aus Treue zu seinem Mörderchef, dem ›Allwissenden‹.
    »Weit über hundert Jahre ist diese Klinge alt«, bemerkte er. »Ich möchte nicht wissen, wie vielen Menschen sie in dieser Zeit den Tod gebracht hat.«
    Es war eine gerade dicke Acht-Zoll-Klinge, die in ein Metallheft eingelassen war. Auf der einen Seite waren Herstellungsort und -datum eingraviert. »Medina – Im Jahr 1243 des Propheten.« Nach christlicher Zeitrechnung war das das Jahr 1825. Auf der anderen Seite der blutverschmierten Klinge war der alte Kampfruf der Jihad eingraviert: »
TISHAHUM, BISM ER RASSOUL!
«
    Es war derselbe Schrei, der in der Gasse zu hören gewesen war, als Monk und Ham davongeschleppt worden waren.
    »Tötet, im Namen des Propheten!«
    Doc ging mit seinen drei Gefährten zu dem privaten Expreßlift und fuhr mit ihnen hinab. Vor dem Wolkenkratzer warteten Doc, Johnny und Long Tom, bis sie im Nebel sahen, wie der Beduine aus dem Eingang schlüpfte und zu einem Wagen rannte, der um die nächste Ecke parkte.
    Eine Limousine von unscheinbarem Äußeren fuhr an den Bordstein. Renny saß am Steuer. Er hatte den Wagen aus der Kellergarage geholt. Doc schwang sich auf’s Trittbrett.
     
     

7.
     
    Der dichte Morgennebel hatte den Autoverkehr praktisch lahmgelegt. Im Schrittempo quälten sich die wenigen Fahrer voran, die sich mit ihren Wagen auf die Straßen gewagt hatten.
    Im unteren Hafen tuteten unablässig die Fährboote und Schlepper. Auch hier blieb jeder, der nicht unbedingt los mußte, lieber vor Anker oder am Kai.
    Auf dem Northern Boulevard, der die Hauptverkehrsader an der Nordküste Long Islands bildete, schien ein Fahrer alle Sicherheitsregeln zu mißachten. Passanten, die den Schatten des Wagens durch den Nebel flitzen sahen, behielten vor Staunen die Münder offen.
    Zweimal wurde der dahinrasende Wagen beinahe gestoppt. Das eine Mal von einem Motorrad-Polizisten, das andere Mal von einem Streifenwagen. Doch beide mußten die Verfolgungsjagd auf geben, nachdem sie selbst um Haaresbreite verunglückt waren.
    »Die Bullen werden uns für eine Art Geist halten«, lachte Renny am Lenkrad des ›Phantomwagens‹.
    »Trotzdem wird eine Anzeige kommen«, meinte Long Tom, »weil sie Doc draußen auf dem Trittbrett stehen sehen.«
    Tatsächlich fuhr Doc, wie es seine Art war, auf dem Trittbrett stehend mit, und der nasse Nebel schlug ihm ins Gesicht.
    Doc und seine Gefährten trugen seltsam geformte Brillen mit übergroßen Gläsern, von denen ein leises Summen ausging.
    Obwohl die normalen Scheinwerfer des Wagens ausgeschaltet waren, gab es genügend Licht, das allerdings für jemand, der nicht Docs Lichtwandlerbrille trug, unsichtbar war.
    Der Wagen hatte nämlich einen zusätzlichen Infrarot-Scheinwerfer, in dessen Licht Doc und seine Helfer dank ihrer Brillen die Straße übersehen konnten, als gäbe es den Nebel nicht.
    Was Docs Limousine noch mehr wie einen Phantomwagen erscheinen ließ, war der starke, fast lautlos laufende Motor. So war es zu erklären, daß seine Limousine von den beiden

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