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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hinten verschwand. Das weitere konnten sie später über die beiden Rückspiegel verfolgen, die an langen Streben beiderseits der in die Hülle eingelassenen Kabine befestigt waren.
    Lady Fotheran preßte sich ein Taschentuch vor den Mund, während sie in einem Rückspiegel zusah, wie Doc Savage sich hinten rittlings auf das Leitwerk des Luftschiffs hinausschwang und mit der Kraft seiner sehnigen Bronzehände das Höhenruder herabzudrücken versuchte.
    Inzwischen waren sie fast vier Meilen hoch über dem Atlantik, und der Sauerstoff in der Kabine wurde knapp. Lady Fotheran und Dernall bekamen bereits Atemschwierigkeiten. Johnny behob dies, indem er in der Kabine die künstliche Sauerstoffzufuhr einschaltete.
    Doc, hinten auf der Heckflosse, schien die verdünnte Luft nichts auszumachen. Man hätte meinen sollen, daß die Kraft von einem halben Dutzend Männern erforderlich gewesen wäre, um das Höhenruder gegen den immensen Winddruck herabzupressen, aber er schaffte es allein. Renny spürte in der Steuerung, daß sich der Bug des Luftschiffs langsam zu senken begann. Da er keine andere Möglichkeit hatte, sich mit Doc zu verständigen, betätigte er vorsichtig mehrmals rasch hintereinander das Seitenruder, um ihm damit eine Art Zeichen zu geben.
    Doc konnte die flatternde Höhenflosse nicht befestigen, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sie weiter mit bloßen Händen festzuhalten. Ein anderer hätte diese unglaubliche Kraftleistung, zumal draußen im peitschenden Sturm, nicht länger als ein paar Sekunden durchgehalten, aber er hielt durch, bis nach mehr als einer halben Stunde die Bermudainseln in Sicht kamen.
    Noch während der Landung starrte Lady Fotheran wie gebannt auf den Mann hinten auf dem Leitwerk, der buchstäblich mit eigenen Händen sein Luftschiff vom Himmel heruntergeholt hatte.
    »Es ist unglaublich«, murmelte Carson Dernall. Sein eingefallenes Gesicht hatte sogar wieder etwas Farbe bekommen.
    Mit der Bordleiter ließ sich Renny auf den Boden hinab. Hilfreiche Hände der Bodenmannschaft streckten sich ihm entgegen. Renny wehrte diese ebenso ab wie die vielen Fragen, mit denen er bestürmt wurde. Eine riesige Menge Schaulustiger, die Docs tollkühne Tat beobachtet hatten, umdrängte das Luftschiff.
    In wenigen Minuten war er wieder in der Kabine.
    »Fünf schwerbeladene Maschinen haben hier vor einer knappen Stunde aufgetankt«, berichtete er. »Die Beduinen und eine ganze Zahl von Whitey Janos Männern waren an Bord. Die Bermuda-Polizei hat ihnen verboten, das Flughafengelände zu verlassen. Sie hatten keine ordnungsmäßigen Papiere, und das Aussehen der Kerle gefiel den Beamten nicht.«
    »Dann werden wir sie jetzt wahrscheinlich überholen können«, konstatierte Doc. »Wir nehmen direkten Kurs auf die nordafrikanische Küste, entlang der wir nach Jordanien weiterfliegen. In Amman lebt ein sehr ehrenwerter Mann, den ich erst einmal konsultieren möchte.«
    »Amman wäre auch sonst recht günstig«, sagte Carson Dernall. »Dort läßt sich leicht eine Karawane in die Syrische Wüste zusammenstellen.«
    »Heiliges Kanonenrohr!« platzte Renny heraus. »Sollen wir etwa auf Kamelen reiten? Auf diesen schaukelnden Wüstenschiffen werde ich immer seekrank.«
    »Oh, das würde mir gefallen!« rief Pat begeistert aus. »Ich bin noch nie auf einem Kamel geritten.«
    »Dieses zweifelhafte Vergnügen wird dir vorerst versagt bleiben«, erklärte ihr Doc. »Wir fliegen mit dem Luftschiff weiter. Falls Monk und Ham, wie ich hoffe, überlebt haben, will ich sie zurückholen, ehe die Gefahr für sie noch größer wird.«
     
     

10.
     
    Haifid, der Syrier, war ein ehrenwertes Bündel aus Haut und Knochen. Seine fleischlose Hakennase ließ ihn wie eine lebende Mumie wirken, und seine tiefliegenden schwarzen Augen verrieten keinerlei Gemütsbewegung. Mit gekreuzten Beinen saß er auf dem Teppich in seiner Hütte aus gebranntem Lehm.
    Haifid sprach reinstes Englisch, obwohl das nicht nötig gewesen wäre. Ihm gegenüber saßen Doc Savage und Johnny, aus Höflichkeit und in Ermangelung von Stühlen ebenfalls mit gekreuzten Beinen.
    »Ich fürchte, ich muß Sie warnen, daß Sie sich da mit Kräften des Bösen anlegen, gegen die sich selbst Ihre berühmten Hilfsmittel als nutzlos erweisen werden«, erklärte Haifid. »Männer von großem Mut sind durch Amman gekommen. Manche zogen in Richtung des Tasus-Tales, und manche suchten die geheimnisvolle verborgene Stadt Tasunan. Der letzte war Denton Cartheris,

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