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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und er ist nicht zurückgekehrt.«
    »Ihr Rat ist wohlgesprochen«, erwiderte Doc Savage, der wohl wußte, daß ihn hier nur Diplomatie weiterbringen würde. »Und wir werden ihm gebührende Beachtung schenken. Dennoch habe ich einen Auftrag zu erfüllen. Zwei meiner Männer sind auf See verschwunden, und möglicherweise sind sie in das Tasus-Tal verschleppt worden.«
    Haifid neigte den Mumienkopf auf seinem dürren Hals. »Der berühmte Mann aus Bronze hat meinem Volk in der Vergangenheit große Dienste erwiesen. Daher will ich ihm alles mitteilen, was ich über das Tal des Tasus weiß. In den Bergen wird davon nur im Flüsterton gesprochen. Der Nubier, der als Hadith bekannt ist, Sklave eines Scheichs der Scheichs, soll den Schatten des Todes neuerweckt und veranlaßt haben, wieder über die Wüste zu wandeln.«
    Doc Savage sagte nichts. Er hörte geduldig zu. Wenn man von Haifid, dem Syrier, etwas erfahren wollte, mußte man ihn ausreden lassen.
    Haifid erflehte wiederholt den Segen Allahs, des Propheten, ehe er die phantastische Geschichte von der verborgenen Stadt Tasunan zu berichten begann. »In Aleppo haben reiche Persönlichkeiten eine Firma gegründet, um die Hebung der sagenhaften Schätze zu finanzieren; die in Tasunan lagern sollen. Aber bisher haben sie niemand gefunden, der den Auftrag dazu übernehmen kann oder will. Ich wiederhole, ein großes Mysterium und eine Aura des Bösen liegen über dem Tal des Tasus jenseits der Berge. Wer sich dorthin wagt, kehrt nicht zurück.«
    Johnny war weniger geduldig als Doc. Der berühmte Archäologe wollte sich in der kurzen Zeit der Zwischenlandung, während Renny und Long Tom das Nachtanken des Luftschiffs besorgten, in Amman, der geschäftigen Hauptstadt Jordaniens, umsehen, ehe sie in die Syrische Wüste weiterflogen, über das hohe Kreidekalkplateau im Grenzgebiet von Syrien, Jordanien und dem Irak. So ließ er Doc bei Haifid zurück, nachdem er den langatmigen Ausführungen des letzteren mehr als eine Stunde lang zugehört hatte, und schlenderte durch die Straßen der Altstadt, wo der bohnenstangenlange Gelehrte beinahe soviel Aufsehen erregte wie das silberglänzende Stromlinienluftschiff, das draußen vor der Stadt verankert war, wo es einen seltsamen Kontrast bildete zu den Wüstenschiffen, den staubigen Kamelen – ein Zeitsprung von Tausenden von Jahren.
    Gleichzeitig schlenderte Patricia Savage, begleitet von Lady Fotheran und Carson Dernall, durch das Einkaufsviertel der Altstadt. Abenteuer mochten die hübsche Pat zwar reizen, aber außerdem war sie eine Frau, und so konnte sie sich nicht sattsehen an den vielen orientalischen Kostbarkeiten und Merkwürdigkeiten, mit denen die kleinen dunklen schaufensterlosen Läden angefüllt waren.
    »Wären da nicht die tragischen Ereignisse um meine beiden Brüder, würde mir dies alles großen Spaß machen«, sagte Lady Fotheran, als sie in eine schmale Gasse einbogen, durch die sie auf eine Moschee sahen, deren schlanke Minaretts von der tiefstehenden Sonne vergoldet wurden. »Es ist hier zauberhaft schön.«
    »Aber für den Abendländer ist es eine gefährliche Schönheit«, wandte Carson Dernall ein. »Ich möchte vorschlagen, daß Sie sich nicht allzu weit von der Hauptstraße entfernen und keinesfalls trennen.«
    Pat lachte auf ob solcher düsterer Vorahnungen, aber dann wurde auch ihr Gesicht plötzlich ernst. »Wenn wir nur sicher sein könnten, daß Monk und Ham noch am Leben sind«, sagte sie. »Oh, Verzeihung, Lady Fotheran – und wenn Ihr Bruder in Sicherheit wäre! Aber wenn er noch am Leben ist, wird Doc ihn bestimmt finden.«
    »Ich bin inzwischen überzeugt, daß Mr. Savage einfach alles vollbringen kann«, erklärte Dernall. »Aber beherzigen Sie meinen Rat: Trennen Sie sich nicht, verlieren Sie sich nicht aus den Augen. Ich muß mich jetzt leider um meine Geschäfte kümmern. Wir treffen uns dann am Luftschiff wieder.« Er entfernte sich in Richtung Hauptstraße.
    Die Sonne sank jetzt schnell, und von einem Augenblick auf den anderen wurde es empfindlich kühl. Pat blieb kurz vor einem Laden stehen, in dem Orientteppiche zum Verkauf ausgelegt waren. Sie seufzte. Doc würde wahrscheinlich die Stirn runzeln, wenn sie mit einer Ladung Teppiche zum Luftschiff zurückkam. Außerdem blieb keine Zeit mehr, Doc hatte erklärt, daß er nach dem Gespräch mit seinem Freund Haifid sofort weiterfliegen wollte.
    Pat sah auf und bemerkte, daß Lady Fotheran weitergeschlendert war und gerade um die nächste

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