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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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plötzlich vom Luftschiff ein langgezogener Sirenenton herüber. Einer der anderen mußte etwas Wichtiges erfahren haben.
    Der Abstand zwischen den beiden Dächern betrug fast fünf Meter, aber im Sprung setzte Doc hinüber, fast lautlos. Dernall lag an der vorderen Dachkante. Wahrscheinlich hatte er in die Gasse hinuntergespäht und dabei etwas von dem Anästhesiegas abbekommen. Durch eine Injektion hätte Doc ihn wieder ins Bewußtsein zurückholen können, aber er wußte noch einen schnelleren Weg. Er lud sich Dernall auf die Schulter, und von Dach zu Dach springend und auf diese Weise die dunklen Gassen der Altstadt meidend, trug Doc ihn davon. Als er ihn nur Minuten später in der Luftschiffkabine ablegte, hatte er Dernalls Gewicht kaum gespürt.
    Renny empfing ihn aufgeregt. »Dieser alte Knabe, Haifid, kam vorbei. Er scheint alles zu wissen, was in der Stadt vorgeht. Er sagt, gleich nach Sonnenuntergang seien zwei weiße Frauen mit zwei verschiedenen Karawanen aus der Stadt geschafft worden, von denen die eine nach Osten und die andere nach Süden zog.«
    »Das ist wahrscheinlich nur ein Trick, der uns irreführen soll«, sagte Doc. »Später werden sich die Karawanen vereinigen. Ich glaube, wir können als sicher voraussetzen, daß beide zum Tasus-Tal unterwegs sind.«
    Fünf Minuten später hob sich der schlanke Leib des Luftschiffs in den Nachthimmel. Außer der Armaturenbrettbeleuchtung brannte kein Licht an Bord. Als die weißen Moscheen Ammans hinter ihnen zurückblieben, schaltete Doc auch die noch ab.
    »Setzt die Infrarot-Nachtsichtbrillen auf«, wies er seine Helfer an. »Mit ihnen können wir gegen den schnell abkühlenden Wüstenboden alles erkennen, was sich darauf bewegt. Es dürften allerhand Karawanen unterwegs sein. Wir müssen Pat und Lady Fotheran rasch finden, sonst verlieren wir kostbare Zeit.«
    Doc hielt das Luftschiff in nur zweihundert Meter Höhe über dem Wüstengrund. Leichte Bewölkung war aufgekommen und verdunkelte die Sterne. Der Mond würde erst nach Mitternacht aufgehen. Dadurch waren sie vom Boden aus kaum auszumachen.
    Dernall erwachte stöhnend, setzte sich auf und sah sich blinzelnd im Kontrollraum um. »Wie kommen wir hierher? Was ist geschehen?«
    »Die Einzelheiten haben bis später Zeit«, erklärte Doc. »Wir setzen einer Karawane nach, mit der Lady Fotheran weggeschafft wurde.«
    Doc steuerte das Luftschiff im Bogen um Amman herum und hielt dann Kurs Ost. Durch die Infrarot-Nachtsichtbrillen erkannten sie immer wieder scharfkantige Berge, die unter ihnen zurückblieben. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung bestehen die Syrische und die Arabische Wüste keineswegs nur aus Sand.
    »Sieh, Doc!« rief Renny plötzlich aus. »Das müssen sie sein. Etwa ein Dutzend Pferde, und ich wette, die beiden auf Kamelen festgebundenen Gestalten sind Frauen.«
    Rennys Ausruf erübrigte sich. Doc hatte das Luftschiff bereits herabgedrückt, dem Wüstenboden entgegen.
    »Da passiert gerade etwas!« rief Johnny aufgeregt. »Eine große Schar Reiter kommt über den Hügel!«
    Ganz deutlich waren die Gewehre zu erkennen, die von den heranpreschenden Beduinen geschwenkt wurden. Offenbar hatten sie vor, die Karawane zu überfallen.
     
     

11.
     
    »Haltet eure Kompakt-MPis schußbereit«, wies Doc seine Helfer an. »Vielleicht müssen wir intervenieren. Pat und Lady Fotheran könnten in Gefahr sein. Ich gehe tiefer herunter. Bisher sind wir noch nicht gesehen worden.«
    Aber die Beduinen hatten die Motorengeräusche gehört, obwohl Doc mit der Fahrt heruntergegangen war. Die Angreifer parierten plötzlich ihre Pferde. Nur noch ein paar flache Dünen lagen zwischen den beiden Parteien.
    Eines der Kamele in der Karawane schien besonders schwer beladen zu sein – mit hölzernen Kisten, die in einer Art Tragkorb zu beiden Seiten herabhingen.
    Plötzlich begannen die Kamele, die Pat und Lady Fotheran trugen, mit langausgreifenden Schritten über den Wüstenboden zu rennen. Auch die meisten übrigen Kamele und mit ihnen die Beduinen zu Pferde sprengten in alle Richtungen davon.
    Nur zwei Reiter blieben zurück. Sie hielten sich dicht neben dem schwerbeladenen Kamel.
    Renny und Johnny hatten sich aus ihren Kabinenfenstern gelehnt. Beide hielten die Waffen bereit, die mit Gnadenkugeln geladen waren.
    »Noch nicht schießen!« befahl Doc. »Irgendwas tut sich da.«
    Das Luftschiff schwebte in etwa zweihundert Meter Höhe über der Szene. Die beiden Beduinen zu Pferde trieben das

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