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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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leise. »Wenn er aus Aleppo kommt, ist es wichtig.«
    Der Syrer hatte die leisen Worte dennoch verstanden. »Ich komme aus Aleppo«, erklärte er. »Ich bin der bescheidene Diener des Sieben-Gesellschaften-Syndikats. Wir sind bereit, ein Drittel des Wertes des gesamten Tasus-Schatzes zu investieren, wie wir es als Bedingung von unseren Verbindungsleuten in Amman gehört haben.«
    Whitey Jano warf Popcorn in die Luft, fing es zwischen den Zähnen auf und zerkaute es knirschend. Sein Lächeln war wohlwollend. »So, von dem Sieben-Gesellschaften-Syndikat kommen Sie? Der Allwissende hat schon von Ihrer Organisation gehört. Sie wissen also bereits von der Bedingung? Ein Drittel des Gesamtwerts in bar, sobald das Zeug euch übergeben wird, und keine weiteren Fragen?«
    »Ja, das wissen wir.« Der Syrer nickte. Wegen der Speckwülste an seinem Hals sah es so aus, als ob er das Kinn nur einzog. »Wir sind, wenn nötig, darauf vorbereitet, bis zu einem Betrag von einhundert Millionen in Gold zu gehen.«
    »Die Summe ist nebensächlich«, erklärte Whitey Jano. »Wichtig ist nur, daß es keine Einmischung geben darf. Niemand von den Sieben Gesellschaften darf das Tasus-Tal betreten. Der Wille des Allwissenden muß hier in den Bergen oberstes Gesetz bleiben.«
    »Das haben wir verstanden und nehmen die Bedingung an«, sagte Duzun Kado. »Mein Auftrag lautet, mich zu überzeugen, daß der Schatz existiert. Falls dem so ist, bin ich zu einer entsprechenden Anzahlung ermächtigt!« Mit seiner dicken Hand deutete er zu den Lastkamelen hinüber. Der stumme schwarze Sklave schien eingedöst zu sein.
    »Ich wünschte, wir könnten genauer verstehen, was die da verhandeln«, raunte Renny.
    »Verflixt, und ich wünschte, es würde sich endlich etwas tun«, jammerte Monk. »Von den Schultern aufwärts ist bei mir alles taub.«
    »Das ist bei dir doch nichts Neues, du Affe«, konnte Ham sich nicht verbeißen zu bemerken, obwohl er genauso litt wie die anderen.
    Whitey Jano gab dem dicken Syrer einen Wink, und sie gingen ins Zelt hinein, gänzlich außer Hörweite von Docs Männern.
    Mit dem Einsetzen der Dunkelheit hatten die Schüsse in der Nähe der Gräber aufgehört. Die Nachtkühle minderte den Druck der Kamelhautriemen, weil sie sich wieder etwas weiteten. In der mondlosen Finsternis konnten sich Docs vier Helfer kaum noch erkennen.
    In Whitey Janos Zelt war ein flackerndes Licht erschienen. Eine neue Gestalt glitt jetzt hinein. Ihre Züge waren in jeder Hinsicht aristokratisch.
    »Ich bin Kassan, die rechte Hand des Allwissenden«, erklärte er. »Sie kommen von dem Sieben-Gesellschaften-Syndikat in Aleppo?«
    Duzun Kado wiederholte, was er schon Whitey Jano gesagt hatte. Kassan zeigte sich von dem Hundert-Millionen-Angebot nicht weiter beeindruckt.
    »Wenn morgen die Sonne auf geht, werden Sie das Privileg erhalten, auf die Stadt hinabzusehen, die Tasunan genannt wird«, erklärte Kassan. »Wohlverstanden, es darf aber weder jetzt noch in Zukunft eine Einmischung in die Angelegenheiten des Allwissenden geben, was die Stadt Tasunan oder dieses Tal betrifft.«
    Duzun Kado deutete eine Verbeugung an. »Die Wünsche des Allwissenden werden voll respektiert werden.«
    Kassans schmale Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Dann ist es gut. Sie werden in Hadiths Zelt schlafen.
    Die Wächter sind zu Ihrem eigenen Schutz da.«
    Duzun Kados fast pupillenlose schwarze Augen verrieten keinerlei Regung, aber er verstand sehr wohl, daß er scharf bewacht werden würde.
    Sein schwarzer Sklave hatte sich draußen an den Leib eines Kamels geschmiegt, um etwas von dessen Wärme abzubekommen. Docs Helfer konnten die Tiere nur als dunkle Umrisse erkennen. Von Hadiths Zelt wehten Essensdüfte herüber.
    »Heiliges Kanonenrohr!« stöhnte Renny. »Wollen die Kerle uns überhaupt nichts zu essen geben?«
    In der Nähe der an Pfählen festgebundenen Gefangenen bewegte sich ein Schatten über den Boden, völlig lautlos. Der Mann, der ihn verursachte, erreichte dies, indem er sich über den Boden rollte. Ein heiseres Flüstern drang an die Ohren der vier angestrengt lauschenden Gefangenen.
    »Haltet eure Klappen geschlossen. Ich hab’ euch was mitzuteilen.«
    Mit einem schmerzhaften Stöhnen setzte sich eine hagere Gestalt vor ihnen auf. Ihr kleiner Kopf schwankte auf einem Schildkrötenhals. »Ich bin Runt Davis«, erklärte der Mann flüsternd. »Ich bin hier, weil keiner von uns ’ne Chance hat, jemals lebend aus diesem verflixten Tal

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