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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gesäumt, und Doc wußte, in Syrien bedeutete dies, daß der Mann der Lieblingssklave eines Scheichs der Scheichs war.
    Das große Messer, mit dem er die Hand des Mannes abgehackt hatte, war ein Krummsäbel, dessen Heft mit Juwelen besetzt war, und in seiner Bauchschärpe steckte ein Krummdolch.
    Bei dem Kampf hatte es einen Toten und einen Verstümmelten gegeben. Von dem Augenblick, da Doc in der Gasse eingetroffen war, bis zu dem, da die Schlußlichter des Wagens verschwanden, waren kaum zwei Minuten vergangen.
    Doc suchte immer noch nach dem Motiv für die Auseinandersetzung. Die Männer in dem Wagen waren allerdings einwandfrei Gangster gewesen.
    Aber da war auch die Frau. Doc hatte sich vor allem deshalb nicht gerührt, weil sie mit blassem Gesicht immer noch an der Mauer stand, neben ihr eine andere Gestalt. Der Anführer der Beduinen gab mit gutturaler Stimme ein Kommando. Daraufhin entfernten sich die Beduinen lautlos. Wegen ihrer langen
abbas
sah es aus, als ob sie wie Gespenster davonglitten.
    Der Bronzemann ließ sie gehen. Trotz ihrer Krummsäbel und -dolche wäre er wahrscheinlich mit ihnen fertig geworden, aber er verfolgte eine ganz andere Absicht. Die Frau an der Mauer war, ebenso wie die Gestalt neben ihr, nicht mit den Beduinen mitgegangen. Doc trat auf sie zu.
    »Sie waren es, die mich telefonisch um Hilfe rief, nicht wahr? Aber dann wurden Sie aus der Telefonzelle gezerrt und hierhergeschleppt. Einiges ist mir noch rätselhaft, aber ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Beduinen, die ich gehen ließ, Ihre Freunde sind.«
    Die Dynamotaschenlampe in Docs Hand surrte. In ihrem Lichtstrahl war eine schlanke, nicht sehr große Frau zu erkennen, bleich zwar, aber gefaßt und von attraktivem Äußeren. Mit großen braunen Augen, die einen goldenen Schimmer hatten, beinahe wie die von Doc, sah sie ihn an.
    »Sie sind Doc Savage, der Doc Savage«, sagte sie und ihre Worte waren keine Frage. »Wer Sie sieht, weiß, daß Sie es sein müssen. Ja, ich habe Sie angerufen. Sie sind gerade rechtzeitig gekommen.«
    »Sie wurden also überwältigt, als Sie mich anriefen«, sagte der Bronzemann. »Und die Beduinen waren Ihre Freunde.«
    »Das letztere kann ich nicht sagen«, war die überraschende Antwort der Frau. »Es ist das erstemal, daß ich einen Beduinen oder Araber gestehen habe – ich meine natürlich, aus der Wüste, in ihrer heimischen Tracht. Ich weiß ebenso wenig wie Sie, was hier gerade vorgegangen ist. Jedenfalls haben mich die Männer im Wagen überfallen und hierher verschleppt.«
    Der Mann, der neben der Frau stand, hatte bisher nichts gesagt. Er hatte ein schmales, kränklich eingefallenes Gesicht. Doc Savages erster Eindruck war, daß er ein schweres Tropenfieber durchgemacht haben mußte, im Dschungel oder vielleicht auch in der Wüste.
    »Und Sie?« wandte sich Doc an ihn.
    »Ich kam zufällig hinzu, als ich den Beduinen folgte«, sagte der Mann mit dem eingefallenen Gesicht. »Ich habe lange Zeit in Syrien gelebt. Deshalb fielen mir die Männer in ihrer Wüstentracht sofort auf, und ich glaubte bekannte Gesichter dabei zu entdecken.«
    »Keiner von Ihnen hat sich bisher vorgestellt«, erinnerte Doc.
    »Oh, das vergaß ich«, sagte die Frau mit den golden schimmernden Augen. »Ich bin natürlich Sathyra Fotheran. Haben Sie meine Telegramme erhalten?«
    Doc Savage sagte darauf nichts, sondern sah den Mann an.
    »Und ich bin Carson Dernall«, erklärte der mit brüchiger Stimme. »Es ist ein höchst merkwürdiger Zufall, daß ausgerechnet ich dazukam. In Syrien war ich nämlich Denton Cartheris’ Assistent, bis zu seinem Tod. Dies ist erst das zweitemal, daß ich Lady Fotheran begegne. Beim erstenmal mußte ich ihr die Nachricht vom Tode ihres Bruders überbringen. Als ich den Beduinen folgte, hatte ich keine Ahnung, wohin mich das führen würde.«
    »Ja, ein eigenartiges Zusammentreffen«, bemerkte der Bronzemann. »Als ich Lady Fotherans Anruf erhielt, bin ich sofort losgefahren, aber unterwegs gab es ein paar kleine Verzögerungen.« Doc Savage fuhr mit dem Daumen durch die Visitenkarten, die er in der Hand hielt. »Dann gehören die hier wohl Ihnen, Lady Fotheran?«
    Zum erstenmal zeigte die Frau eine Gefühlsregung. Ihre braunen Augen weiteten sich momentan. Mit schlanken manikürten Fingern nahm sie die gravierten Visitenkarten.
    »Ja, ja, natürlich, das sind meine«, hauchte sie. »Oh, dann haben Sie also Marion gefunden! Sie nahm aus Versehen meine Handtasche mit. Wir

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