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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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es ausging.
    »Uff, nur ein komischer Stein«, knurrte Renny. »Vielleicht ist er mit Leuchtfarbe angemalt.«
    »Sei lieber vorsichtig«, warnte Long Tom ihn noch einmal. »Das Ding könnte auch eine Sprengladung sein.«
    Aber Renny hörte selten auf Warnungen, wodurch er schon in so manche fatale Klemme geraten war. Er hob den merkwürdigen flachen Stein auf. Nichts geschah. Renny drehte ihn in der Hand. Der Stein wirkte glattgeschliffen, als ob er jahrtausendelang der Witterung ausgesetzt gewesen war. Aber auf seinen glatten Flächen schienen Zeichen eingeritzt zu sein,
    »Scheint was Antikes zu sein«, grollte Renny. »Ausgesprochen etwas für Johnny.«
    Sie betraten die Empfangsdiele von Docs Suite, und als sie dort niemand fanden, gingen’ die durch die Bibliothek ins Labor weiter. Dort stand Johnny. Das Alarmsystem, mit dem Docs Hauptquartier gesichert war, hatte ihm ihr Kommen bereits gemeldet; er fragte sich, was sie vor der Tür hatte zögern lassen.
    »Wir haben hier ein Puzzle für dein superintellektuelles Archäologenhirn«, sagte Renny und legte den Stein auf einen Labortisch. »Was hältst du davon?«
    Der hagere Johnny klemmte sich das Vergrößerungsglas ins Auge, das er wie ein Monokel an einer Seidenschnur trug, und hob den Stein auf. Er betrachtete ihn lange.
    »Lumineszenz, die von einer opaken infragibilen Substanz ausgeht«, erklärte er nachdenklich. »Und diese Zeichen hier sind antike himyaritische Symbole.«
    »Gewiß«, grunzte Renny, »das hab’ ich mir auch gleich gedacht. Aber bedeuten die Zeichen etwas?«
    »Hm«, murmelte Johnny, »wenn ich mich nicht irre, scheinen sie eine eindringliche Warnung zu enthalten. Sie müssen bereits vor Jahrtausenden in den Stein eingeritzt worden sein, der zweifellos aus der Wüste in der Nähe des Euphrat stammt. Und ebenso zweifelsfrei sind es himyaritische Zeichen.«
    »Aber wie ist das möglich?« knurrte Renny. »Wie können sie schon vor Jahrtausenden eingeritzt sein, wenn sie eine Warnung für jetzt und heute enthalten? Was bedeuten sie denn?«
    Johnny starrte angestrengt durch sein Monokel. »Soweit ich es übersetzen kann, bedeuten die Zeichen:
Kümmere dich um deine eigenen Geschäfte, wenn du noch länger leben willst

    »Heiliges Kanonenrohr!« brüllte Renny. »Auf gut Englisch heißt das: Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten, oder du wirst umgelegt.«
    Johnny nickte. »Eine etwas elementare Interpretation, aber so ist es. Der Stein ist als Warnung für Doc gedacht, und ich möchte sagen, daß er etwas mit den beiden Telegrammen zu tun hat.«
    »Etwas Ähnliches hatte ich bereits erwartet«, sagte Docs sonore Stimme von der Tür her. »Freunde, dies ist Lady Sathyra Fotheran, die Schwester von Denton Cartheris. Und dies hier Carson Dernall, bis vor kurzem Forschungsassistent in Syrien.«
    Im hellen Licht der Deckenleuchten im Labor wirkte Lady Fotherans Gesicht noch hübscher als in der dunklen Seitengasse, in der Doc sie gefunden hatte. Ihre braunen Augen schienen förmlich golden zu lumineszieren.
    Carson Dernalls Gesicht hingegen wirkte in dem grellen Licht noch eingefallener. Nur die grauen Augen darin waren hellwach. Sie musterten die Vielzahl von wissenschaftlichen Geräten im Labor des Bronzemanns.
    »Ich hielt die Berichte über Sie, Mr. Savage, immer für leicht übertrieben«, erklärte er mit brüchiger Stimme, »aber ich muß sagen, ich habe noch niemals ein so komplett eingerichtetes Laboratorium gesehen.«
    Sein Blick richtete sich dann auf den Stein, den Johnny wieder auf den Labortisch gelegt hatte.
    »Antik himyaritisch, Mr. Dernall«, erläuterte Johnny. »Aus der Syrischen Wüste, würde ich sagen.«
    Carson Dernall beugte sich über den Stein, ohne ihn zu berühren.
    »Kennen Sie die Bedeutung der Zeichen?« fragte Doc Savage.
    »Ja, natürlich«, gab Dernall zu. »Ich würde sie interpretieren als:
Halte dich aus unseren Geschäften heraus, wenn du überleben willst.
«
    Johnnys Augen zwinkerten. »Im wesentlichen dasselbe, was auch ich sagte. Man kann es natürlich verschieden übersetzen.«
    Mit der Spitze seines langen dünnen Fingers berührte Dernall vorsichtig den Stein. »Das Ganze ist höchst merkwürdig, Mr. Savage. Wie ist der Stein hierhergekommen?«
    »Jemand, der nicht gesehen werden wollte, hat ihn als Visitenkarte vor der Tür hinterlassen«, erklärte Renny.
    Carson Dernalls eingefallenes Gesicht wurde noch ernster.
    »Vor der Tür hinterlassen? Mr. Savage, nach dem, was ich von der Wüste

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