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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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kurzstieliger Hammer, der mehrere Pfund wiegen mochte, genau auf die Schaufensterscheibe zu, in der die ermordete Frau festgehalten war.
    Monks Versuch, den Hammer zu fangen, mißlang. Er konnte ihn nur noch ablenken. Glas splitterte.
    »Komm! Den Kerl schnappen wir uns!« rief Monk. »Dem wird Doc auf den Zahn fühlen wollen!«
    Der Jüngling, der die Hand unter dem Mantel gehalten hatte, rannte wie ein Wiesel davon.
    Die Schaufensterscheibe mit dem Schattenriß war der Zerstörung entgangen. Monk hatte den Hammer so abgelenkt, daß er in die Schaufensterscheibe nebenan gegangen war.
    Die Verfolgungsjagd ging durch Hintergassen, über mehrere Straßen hinweg. Monk und Ham kamen dem Hammerwerfer nicht näher, aber es gelang dem Fliehenden auch nicht, sie abzuhängen. Inzwischen waren sie bereits vier Häuserblocks von der Musikalienhandlung entfernt.
    An der glatten Ziegelmauer in der Einmündung einer neuen Quergasse, in die der Hammerwerfer rannte, parkte eine schwarze Limousine. Anscheinend war der Wagen von Anfang an das Ziel des Burschen gewesen. Er rannte direkt auf das Fahrzeug zu, Monk und Ham hinterher.
    »
Tishahum, bism er rassoul!
«schnarrte eine Stimme.
    Wie Doc sprachen auch seine Männer alle wichtigen Weltsprachen. »Der Kampfruf der Beduinen«, raunte Ham Monk zu. »Tötet, im Namen des Propheten.« Sie drückten sich beide flach gegen die Ziegelmauer.
    Ein riesiger Mann, der in eine goldgesäumte
abba
gehüllt war, sprang aus der Limousine und kam auf sie zu, in der Hand ein blankgezogenes Krummschwert. Seine Gesichtshaut war dunkel wie Ebenholz, und er hatte die breite platte Nase der Nubier.
    Monk und Ham blieb jedoch keine Zeit für die Beobachtung von weiteren Einzelheiten, denn ein halbes Dutzend Gestalten mit wallenden
abbas
und
kafiehs
folgte dem schwarzen Anführer. Ihre Gesichter hatten die Farbe von mattem Blei. Offenbar trugen sie engsitzende Gesichtsmasken, die bis unter ihre
gumbaz
, das Unterkleid der Beduinen, reichte.
    Monk löste sich von der Mauer. Aus seiner Tasche zog er zwei Glasampullen. Er ging den massigen Gestalten entgegen und zertrat dabei mit den Schuhen die kleinen Glaskugeln, die er fallengelassen hatte. Ham, der dies sah, hielt den Atem an.
    Die Glasampullen enthielten ein starkes Anästhesiegas, das eine Minute, nachdem es sich in Luft verteilt hatte, seine Wirkung verlor. Aber wer es vorher einatmete, verlor unweigerlich das Bewußtsein.
    Der Nubier begann zu schwanken. Das juwelenbesetzte Krummschwert fiel ihm aus der Hand. Noch im Stehen fielen ihm die Augen zu, und er legte sich in den Schneematsch.
    Aber den maskierten Gestalten schien das Anästhesiegas nichts auszumachen. Monk schrie auf und wollte der nächststehenden seine Faust ins Gesicht setzen. Ham war sofort neben ihm.
    Aber die Übermacht war zu groß; sie wurden überwältigt.
    Während sie gefesselt zu der schwarzen Limousine getragen wurden, hatte Monk die schwache Genugtuung, daß der riesenhafte Nubier ebenfalls zum Wagen getragen werden mußte. Er war der einzige, der dem Anästhesiegas erlegen war.
     
     

4.
     
    In Docs privatem Expreßlift schossen Renny und Long Tom in den 86. Stock hinauf.
    Als sie oben den Flur entlanggingen, Long Tom rechts von Renny und ein wenig vor ihm, ließ gerade ein neuer Donnerschlag den Wolkenkratzer erzittern. »Na, hab’ ich nicht gesagt, daß wir nach dem Juliblizzard Gewitter kriegen?« frohlockte Long Tom.
    »Nachdem du bewiesen hast, was für ein guter Prophet du bist«, knurrte Renny, »kannst du dein Gewitter wieder abrufen. Es reicht inzwischen.« Wie zur Bestätigung ging im ganzen Wolkenkratzer das Licht aus. Offenbar war die Hauptsicherung durchgeschlagen.
    Als sie sich der Tür von Docs Suite näherten, fühlte Long Tom sich plötzlich an der Schulter gepackt und zurückgerissen.
    »Bleib stehen!« donnerte Renny. »Da, sieh! Was ist das wohl?«
    Der Flur war von einem eigenartigen blauen Leuchten erfüllt. Renny und Long Tom starrten auf den Punkt, von dem das Leuchten ausging. Es war eine Stelle direkt vor Docs Tür. Renny wollte einen Schritt darauf zumachen.
    »Warte, ich würde das Ding lieber nicht anrühren«, riet ihm Long Tom. »Wer weiß, was für ein verrücktes Kuckucksei da jemand Doc ins Nest zu legen versucht.« Flackernd ging das Flurlicht wieder an; der Hauselektriker hatte wohl die durchgeschlagene Sicherung ersetzt. Das blaue Leuchten wirkte jetzt nicht mehr so intensiv, aber es war noch da, und man konnte jetzt auch sehen, wovon

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