Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
wollten nämlich auf getrennten Wegen zu Ihnen, als wir merkten, daß wir verfolgt wurden.«
    »Als Sie aus dem gelben Coupé stiegen, trennten Sie sich?«
    »Ja. Marion ist meine Sekretärin. Sie wollte die Hochbahn nehmen. Dann hat sie Ihr Büro also erreicht? Wo ist sie jetzt?«
    »Was geschah, als Sie aus dem gelben Coupé stiegen?« parierte der Bronzemann ihre Frage.
    »Nun, etwas ganz Merkwürdiges. Ein grelles Licht blendete uns, so daß wir sekundenlang überhaupt nichts erkennen konnten. Oh, Mr. Savage, ich habe Ihnen so dringend etwas ganz anderes zu erzäh...«
    »Später, Lady Fotheran«, unterbrach Doc. »Was geschah sonst noch bei dem Coupé?
    »Das ist fast alles, an was ich mich erinnern kann. Es standen noch zwei andere Wagen in der Nähe, und ein paar Männer gingen herum, ehe das Licht aufflammte und uns blendete. Vier waren es, glaube ich, und sie hatten ganz eigenartige mattdunkle Gesichter.«
    »Verlegten sie Ihrer Sekretärin den Weg?«
    »Nein, nein. Ich konnte es in dem blendenden Licht zwar nicht genau erkennen, aber ich glaube, sie eilte die Treppe zur Hochbahn hinauf. Ich selbst lief, bis ich eine Telefonzelle fand, und rief Sie an.«
    »Wir werden zu meinem Hauptquartier fahren«, erklärte Doc. »Am besten gehen wir durch die Gasse in die nächste Straße und nehmen uns dort ein Taxi.«
    »Dann ist Marion dort?«
    »Wir sollten uns lieber beeilen«, stellte Doc mit ernstem Gesicht fest. »Ich fürchte, Ihre Sekretärin wird nicht kommen.«
    »Oh! Dann ist sie also von den Männern gekidnappt worden! Hat man sie weggeschafft?
    »Ja, man hat sie weggeschafft«, sagte Doc nur. Schulter an Schulter gingen sie durch die Gasse zur Parallelstraße.
    »Ich bin sicher, ich kann Ihnen bei der Sache noch irgendwie behilflich sein«, war Carson Dernalls Erklärung, warum er ebenfalls mitkam.
    Stunden später war die Polizei im Besitz einer abgetrennten Hand. Sie war in der Gasse gefunden worden und gehörte ›Runt‹ Davis.
    Runt Davis war Whitey Janos Stellvertreter gewesen, bevor Jano seine Gewaltkarriere aufgegeben hatte, um als raffinierter Betrüger ein vornehmerer Verbrecher zu werden.
     
     

3.
     
    Trotz des Schneesturms und der frühen Morgenstunde hatte sich eine kleine Schar Neugieriger auf der Straße vor der Musikalienhandlung eingefunden. Ein inzwischen verstärkter Polizeikordon hielt die Leute vom Gehsteig fern. Vor der Schaufensterscheibe mit dem ›Mordbild‹ hatten zusätzlich sechs stämmige Polizisten Posten bezogen.
    Unter den neugierigen Gaffern war auch ein schlaksiger schmalgesichtiger Jüngling. Er bewegte sich verstohlen hin und her, als ob er irgend etwas im Schilde führte, und fuhr sich mit der schmutzigen Hand immer wieder an den verkniffenen Mund.
    Das Gewitter hatte sich gegenüber dem Schneesturm immer mehr durchgesetzt. Der Schnee ging in Regen über. Die Temperatur in dieser verrückten Julinacht war merklich angestiegen.
    Unauffällig schob sich der schlaksige Jüngling zu jener Stelle der Absperrung vor, die der Schaufensterscheibe mit dem darin festgehaltenen Bild genau gegenüberlag. Seine Schirmmütze hatte er tief in die Stirn gezogen. Eine Hand hatte er unter die Klappe seines schäbigen Mantels gesteckt.
    Aronson, der Besitzer der Musikalienhandlung, führte ein hitziges Wortgefecht mit Inspektor Carnahan.
    »Aber Sie können Ihre Bullen nicht in meinem Laden lassen, wenn ich morgen früh aufmache, das verscheucht mir die Kundschaft«, argumentierte der dicke Musikalienhändler.
    »Ich kann meine Beamten so lange dort lassen, bis der Mond sich so grün färbt wie das verrückte Licht, das hier überall leuchtet«, fauchte Carnahan.
    Gemäß Docs Weisung hatten Monk und Ham neben der Schaufensterscheibe Aufstellung genommen, um sie zu bewachen. Der Regen begann langsam Hams eleganten Sommermaßanzug zu durchweichen. Er war deshalb unter einen schmalen Vorbau getreten. Monks häßliches Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    »Wenn du vernünftige Kleidung tragen würdest, anstatt wie ein Modegeck herumzulaufen, würde dir das bißchen Regen nichts ausmachen«, feixte Monk.
    Um eine Antwort war Ham noch nie verlegen gewesen. »Und wenn du dir ein Affenfell überziehen würdest, könntest du mit deiner Visage glatt als Gorilla in den Zoo ...«
    Ham kam nicht dazu, die Bemerkung zu vollenden.
    »Achtung, paß auf!« schrie Monk.
    Gleichzeitig hechtete der gorillahafte Chemiker hoch und zur Seite. Ein Wurfgeschoß kam durch die Luft geflogen, ein

Weitere Kostenlose Bücher