DS056 - Der schwarze Tod

Titel: DS056 - Der schwarze Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Schlupfwinkel umschleichen würde. Doc hörte zornige Stimmen durch das geschlossene Fenster. In eine untere Ecke der Scheibe drückte er einen kleinen Saugpfropfen, der ein hochempfindliches Mikrofon enthielt, das Geräusche nicht nur durch Glas, sondern selbst durch dünnere Wände hindurch aufnahm und durch ein kaum sichtbares Kabel in das Kästchen leitete, das Doc vor der Brust trug. Das haardünne Kabel hinter sich herziehend, kletterte et außen um das Fenster herum, erreichte das Dach, sah sich dort kurz um und duckte sich hinter den Aufbau eines Oberlichts. Er steckte sich die Stethoskophörer des Mikrofonverstärkers in die Ohren, was ihn nun allerdings hinderte, Geräusche vom Dach zu vernehmen. Er konnte ja nicht ahnen, daß Jingles seine Leute auch dort postiert hatte.
    »Es ist der verrückteste Dreh, bei dem ich je mit gemacht habe«, beklagte sich Jingles ein Stockwerk tiefer. »Die roten Klunkern, die wir im Safe von diesem Spade liegen ließen, waren mindestens zweihundert Riesen wert. Allein schon die Dinger, die am Boden lagen, dürften fünfzig wert gewesen sein. Und dann all das Bargeld, das wir erst in Vandersleeves Laden und
    dann auf Pearsalls Hausboot zurückließen! Da ist es dann verbrannt oder abgesoffen.«
    Silky Joe schien weit weniger gut über die Schwarze-Flecke-Morde informiert zu sein als Singles. »Und du sagst, der verrückte Kerl mit dem Schwarzen-Fleck-Ding läßt euch immer nur soviel mitnehmen, wie er vorher bestimmt?«
    »Das ist ja der Mist«, entgegnete Jingles. »Erst wenn noch vier oder fünf Typen, die er auf seiner Abschußliste stehen hat, mit dem Schwarze-Fleck-Ding abserviert worden sind, bekommen wir freie Hand. Danach ist dem Kerl egal, was wir machen.«
    »Mann, dann können wir hinterher doch um so kräftiger absahnen«, sagte Silky Joe. »Wir brauchen reichen Knilchen nur noch Forderungen ins Haus zu schicken, in denen wir ihnen mit dem schwarzen Fleck drohen, und schon werden sie knieschlotternd zahlen.«
    »Das sag’ ich ja die ganze Zeit. Deshalb mach ich ja weiter mit. Aber bis wir an’s Abkassieren kommen, haben wir alle Bullen von Groß-New-York auf dem Hals, während der Kerl, der den schwarzen Fleck hat, wie er sagt, für immer untertauchen wird.«
    Mehrere Männer kamen in den Raum, und über seine Abhörleitung hörte Doc Savage Stimmengemurmel.
    »Draußen ist alles still und sauber«, erklärte ein Mann. »Viel zu still, wenn ihr mich fragt. He – was ist das da am Fenster?«
    Doc riß sich die Stethoskophörer herunter. Hinter ihm knirschte ein Oberlicht, als es angehoben wurde, in den rostigen Angeln. Er hörte, wie unten das Fenster geöffnet wurde.
    Den Abhörverstärker vor der Brust, schwang sich Doc über die Dachkante. Mit unglaublicher Geschwindigkeit begann er abwärts zu klettern. Über ihm trampelten Schritte zum Dachrand. Von unten drang ein peitschenartiger Knall herauf.
    »Das hätte ich wissen sollen!« tobte Jingles. »Aber jetzt haben wir den Bronzekerl in der Falle! Jetzt kommt er uns nicht mehr davon!«
    Eine weitere Kugel aus einer schallgedämpften Pistole klatschte unmittelbar neben Docs Kopf in die Mauer und spritzte ihm Ziegelsplitter ins Gesicht. Von oben und unten wurde er jetzt unter Feuer genommen.
    Zwei Männer lehnten sich über ihm aus dem Fenster.
    »So, da hängt der superschlaue Doc Savage jetzt zwischen Himmel und Erde!« triumphierte der eine.
    Die nächsten Kugeln trafen Docs Körper. Dank seiner kugelsicheren Weste spürte er nicht mehr als heftige Schläge, aber die Weste schützte nicht sein Gesicht, und auf dem Kopf trug er diesmal nicht seine kugelfeste Schädelkappe.
    Seine Zehen berührten ein Fenster. Er trat die Scheibe ein. Doch bevor er sich hineinschwingen konnte, eilten Männer in den Raum dahinter.
    Eine Kugel pfiff so dicht über seinen Handrücken hinweg, daß er den Luftzug spürte. Er sah hinunter. Ölig-schwarz schwappte dreißig Meter tiefer das East-River-Wasser. Doc drückte sich von der Hauswand ab, vollführte in der Luft einen Salto wie ein Kunstspringer. Dann streckte er sich und schoß wie ein Pfeil auf die Wasseroberfläche zu.
    Den untergetauchten Pfeiler erkannte er in dem trüben Wasser erstmals es fast zu spät war. Mit einer ruckartigen Körperbewegung konnte er gerade noch vermeiden, wie von einer Lanze aufgespießt zu werden, streifte ihn aber mit dem Kopf und bekam auf seine ungeschützte Schädeldecke einen Schlag, der ihm fast die Besinnung nahm und alle seine Muskeln