DS056 - Der schwarze Tod
wir alle in Lebensgefahr.«
»Das weiß ich, Doc, und deshalb ist die Sache ja um so aufregender«, entgegnete die unverwüstliche Pat.
Doc drückte mit dem Daumen den Spezialstarter der Limousine.
Es gab einen nicht sehr lauten Knall, der Doc aber trotzdem hinderte, per Funk seine Männer zum Lagerhaushangar zurückzubeordern, wie er so dringend vorgehabt hatte. Die Erklärung war ganz einfach. Jemand hatte dem Bronzemann eine Dosis seiner eigenen Medizin verpaßt. An die Zündung des Wagens war eine elektrisch ausgelöste Gasbombe angeschlossen. Dies kam für Doc so überraschend, daß er keine Zeit mehr gehabt hatte, den Atem anzuhalten. In natürlicher Pose aneinandergelehnt, schliefen er und Pat augenblicklich ein.
Etwa eine halbe Stunde später kam ein Streifenwagen durch die Seitenstraße. Die beiden Beamten grinsten sich an.
»Offenbar eingepennt«, bemerkte der eine. »Aber lassen wir sie schlafen. Wenn sie immer noch da sind, wenn wir wieder hier vorbeikommen, wecken wir sie auf.«
Es verging mehr als eine Stunde, bis sie wieder durch die abgelegene Seitenstraße kamen. Diesmal stiegen die beiden Beamten aus, um nachzusehen.
Doc war gerade dabei, daß Bewußtsein wiederzuerlangen. Erschrocken stellte er fest, daß er beinahe zwei wertvolle Stunden verloren hatte. Die beiden Beamten starrten ihn an.
»Du bleibst hier«, erklärte er Pat, und zu den beiden Polizisten gewandt: »In einem leerstehenden Fabrikgebäude hier in der Nähe hat sich eine Gangsterbande eingenistet. Kommen Sie, ich führe Sie hin.«
Auf dem Weg dorthin gab Doc weitere Erläuterungen ab. »Ich war der Gefangene der Gangster, und sie wollten mich als Köder benutzen, um meine Männer in eine Falle laufen zu lassen.«
Den Beamten kam die Sache ziemlich unglaubwürdig vor, auch wenn sie Doc Savage inzwischen erkannt hatten. Es gab kaum einen Polizisten in New York, der den Bronzemann nicht kannte. Sie mußten auch davon gehört haben, daß Doc sich mit der Aufklärung der Schwarze-Flecke-Morde befaßte.
Unten am Eingang des Fabrikgebäudes waren keinerlei Anzeichen zu entdecken, daß sich jemand darin befand und kürzlich darin befunden hatte.
»Wenn Ihre Männer hier waren, müßten sie doch irgendwelche Spuren hinterlassen haben«, erklärte einer der Beamten. »Vielleicht sollten Sie lieber mit zum Revier kommen und von dort aus mit dem Polizeichef telefonieren.«
»Warten Sie einen Moment«, sagte Doc.
Er nahm ein
laterna-magica
-ähnliches Kästchen zum Vorschein. Als er daran einen Schalter umlegte, erwarteten die Polizisten, daß Licht aufblitzen würde. Aber scheinbar geschah nichts dergleichen. Es war ein Ultraviolettstrahler, dessen Licht für das menschliche Auge unsichtbar ist. Aber auf einem Rest Fensterscheibe neben der Tür erschien eine bläulich fluoreszierende Schrift:
Doc – etwas Merkwürdiges geht vor. Zu allem Übel ist auch noch Ham verschwunden. Wenn du dies findest, sind wir ins Hauptquartier zurückgefahren. Setz dich mit uns in Verbindung.
Renny
Doc erklärte den Beamten, daß die Nachricht mit einer unsichtbaren Spezialkreide geschrieben war und daß auch so gewöhnliche Substanzen wie Vaseline oder Aspirin solche Lichtwandlereffekte bewirkten.
»Ich habe die Gangster droben eingeschläfert«, fuhr Doc fort. »Gehen wir rauf.«
Die beiden Streifenwagencops sahen Doc noch zweifelnder an, als er sie in die Räume führte, die Jingles Sporado und seinen Gangstern als Unterschlupf gedient hatten. Niemand war mehr dort. Es gab auch keinerlei Anzeichen, daß sich kürzlich jemand in den Räumen auf gehalten hatte.
Jingles Sporado, Silky Joe und die anderen mußten aus dem Anästhesiegasschlaf erwacht sein und aus Angst vor Docs unheimlichen Tricks Hals über Kopf das Weite gesucht und sämtliche Einrichtungsgegenstände mitgenommen haben.
Vier von Docs Männern waren im Hauptquartier, als er mit Pat dort eintraf. Ham erschien ein paar Minuten später. Für seine Abwesenheit gab er keine Erklärung. Aber wenn er die anderen zu dem leerstehenden Fabrikgebäude begleitet hätte, würde er sicher nach Docs Limousine gesehen haben.
»Jemand hat uns genarrt«, rief Renny. »Es war gar nicht Doc, der uns angerufen hatte.«
Auch Doc ließ sich auf keine weiteren Erklärungen ein.
»Ich saß in der Klemme«, sagte er nur. »Mit etwas Glück konnte ich mich herausarbeiten. Dann kam Pat, um mich zu retten.«
»Jetzt bin ich doch superperplex«, erklärte Johnny. »Und was tun wir
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