DS056 - Der schwarze Tod
jetzt?«
Der Bronzemann lächelte.
»Ich glaube immer noch, daß wir am Lagerhaushangar Schwierigkeiten zu erwarten haben. Außerdem müssen wir langsam daran denken, das U-Boot zu bergen, indem wir das Innendock leerpumpen. Kehrt also dorthin zurück und laßt euch nicht noch einmal von dort weglocken. Wenn ich euch brauche, komme ich persönlich.«
»Und mich bringst du wieder nach Hause, Doc?« erkundigte sich Pat.
»Nein. Du fährst mit den anderen zum Hangar und bleibst dort. Wenn du das nächstemal auf tauchst, wo es Schwierigkeiten gibt, hast du vielleicht nicht mehr soviel Glück.«
Von seinem Hauptquartier aus fuhr Doc direkt zu dem Krankenhaus, in dem Doremon lag, um ihn wegen des Brandes zu befragen.
Ronald Doremons Augen waren noch blutunterlaufen, aber er war nicht mehr im Delirium. Durch die Brandwunden sah sein Kopf aus wie eine rote Billardkugel.
»Ich glaube, ich habe jemand unten am Kai herumschleichen sehen, als ich zum Brandort kam«, erklärte Doremon.
»Kannten Sie ihn?« fragte Doc.
»Nein. Es war ein schmächtiger kleiner Mann mit einem grauen Spitzmausgesicht«, sagte Doremon.
An sich hätte das Arthur Jotther gewesen sein können, aber Doc ging nicht weiter darauf ein. »Ist Ihnen sonst noch etwas auf- oder eingefallen, was mit dem Brand zu tun haben könnte?«
»Ich zerbreche mir schon die ganze Zeit den Kopf, ob jemand vielleicht hinter dem Golddetektor hergewesen ist, den wir dort im Labor entwickeln«, sagte Doremon. »Oder hinter dem Gold, an dem wir die Tests machten. Ich wohne nicht weit vom Labor entfernt, gleich in Park Ridge drüben. Als ich den Feuerschein sah, bin ich sofort rübergelaufen.«
Doc glaubte nicht, daß es um den Golddetektor oder das Gold ging. »So, in Park Ridge wohnen Sie«, sagte er. »Wo dort? In Westchester?« ,
»Ja. Dort wurde ich mit Congdon, dem Generaldirektor, bekannt und bekam vor sechs Jahren durch ihn meinen ersten Job.«
»Hoffentlich können Sie in ein paar Tagen entlassen werden«, sagte Doc. »Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie irgend etwas brauchen.«
Park Ridge in Westchester County ist mehr als eine Ansammlung von Häusern in grünem Hügelland. Es ist eine Institution.
Die Luxusvillen der Millionäre, die dort lagen, wurden Tag und Nacht von einer Vielzahl privater Wachmannschaften abgeschirmt. Jeder Wagen, der dort in der Abenddämmerung und im Schleichtempo durchfuhr, war sofort verdächtig. Auch wenn nur ein einzelner Mann darin saß. Es konnte sich ja um den Ausspäher einer Einbrecherbande handeln.
So traten denn auch prompt zwei Privatpolizisten an Docs Wagen heran, als er kurz anhielt, um auf seiner Straßenkarte nachzusehen.
Doc erkundigte sich nach der Lage von drei verschiedenen Landsitzen. Daraufhin sahen ihn die beiden Wächter gleich noch argwöhnischer an, und der eine lockerte sogar seinen Revolver im Halfter.
»Sind Sie auch wirklich sicher, Kumpel, daß Sie dort hinwollen?« fragte der eine. »In allen dreien wohnt nämlich niemand mehr. Und in dem zweiten, den Sie nannten, soll es spuken. Der Kerl, dem er gehörte, hat sich seinerzeit mitten in seinem Wohnzimmer erhängt.«
Der andere leuchtete Doc jetzt mit einer Stablampe ins Gesicht. »He, ist Ihr Name nicht Savage?« sagte er.
»Oh ja«, sagte Doc und lächelte.
»Dann tun Sie doch nicht so, als ob Sie eines von den Häusern kaufen wollen«, sagte der Mann. »Wenn Sie hier auftauchen, bedeutet das Ärger. Als der alte Vandersleeve umgelegt wurde, haben wir ganz schön dumm dagestanden. Hinter was sind Sie her?«
»Vielleicht will ich mir nur mal Spukhäuser ansehen«, erklärte Doc ausweichend. »Selbst Geister können manchmal nützliche Hinweise geben. Vielen Dank für die Auskunft.«
Einer der Landsitze, nach denen Doc sich erkundigt hatte, hatte einmal einem Millionär namens Anthony Hobbs gehört. Als er über Nacht beinahe sein ganzes Vermögen verlor, hatte er einen Strick genommen und sich in seinem Wohnzimmer erhängt.
Als Doc mit seinem Wagen davonglitt, raunte der eine Privatpolizist dem anderen zu: »Ich fahre Savage nach. Ruf du inzwischen die Zentrale an und gib dort Voralarm. Wo Doc Savage auf taucht, gibt es gewöhnlich Ärger.«
Der Wachmann sprang in einen kleinen Wagen. Er hatte große Mühe, Doc zu folgen, denn dessen Limousine war schnell. Nur gelegentlich sah er ein Schlußlicht aufblitzen.
Doc zog seine gepanzerte Limousine durch eine weite Kurve, und für ein, zwei Sekunden tauchte ein abgeschlossenes Tal in ihrem
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