DS057 - Die grünen Mumien
verblüfft los.
»Schwächling!« spottete der Gorilla. »Kannst du nicht mal eine kleine Oma bändigen?«
Die Frau rammte dem Gorilla einen Ellenbogen in die Rippen, der Gorilla japste nach Luft. Der Dandy packte wieder zu, er erwischte das Kopftuch und brachte es in seinen Besitz, während der Gorilla die alte Frau aufhob und zu Docs Tür schleifte.
»Laß ihn los!« rief der Dandy dem Gorilla nach. »Das ist keine alte Frau, sondern Hugo Parks, und er kann allein gehen.«
Parks wehrte sich, bis die Tür von Docs Empfangszimmer hinter ihm zufiel. Monk gab ihn frei, und er und Ham postierten sich an der Tür, aber offenbar dachte Parks nicht mehr an Flucht.
»Ich habe mich albern benommen«, sagte er kühl. »Ich wußte nicht, daß die beiden Männer zu Doc Savage gehören. Ich wollte zu Ihnen, ich fühle mich bedroht. Deswegen der Widerstand, und deswegen die Maskerade.« Doc stand an einem der Fenster, Renny saß an dem Intarsientisch. Parks wartete nicht, bis ihm ein Platz angeboten wurde. Er ließ sich in einen Ledersessel fallen und schlug salopp die Beine übereinander.
»Ich hatte gehofft, daß Sie zu mir kommen«, sagte Doc. Er deutete auf Renny. »Mein Freund ist Ihrem Partner Thorne gefolgt, aber ehe er ihn gefunden hatte, war Thorne tot. Leider hat Renny versäumt, sich in der Pension nach Ihnen zu erkundigen, und später hatte es keinen Sinn mehr. Ich vermute, daß Sie nicht mehr dort wohnen.«
Parks nickte düster.
»Ich bitte Sie, mir zu helfen«, sagte er sachlich, als wäre er daran gewöhnt, in ständiger Lebensgefahr zu schweben. »Andernfalls werde ich ebenfalls sterben. Ich muß so schnell wie möglich zurück zum Matto Grosso.«
»Der Fluch.« Renny schaltete sich ein. »Sie fürchten, daß der Fluch Sie hier eher ereilt als in Brasilien.«
Parks nickte wieder.
»Ich halte nicht viel vom ›Übernatürlichen‹«, teilte Ham mit. »Aber die beiden Toten sind zweifellos Realität.«
Parks schwieg.
»Thorne hat uns von einem Weißen berichtet; er will beobachtet haben, wie der Weiße gestorben ist«, sagte Doc. »Dieser Weiße war wahrscheinlich einer meiner Freunde – Johnny. Was hat es damit auf sich?«
»Wir haben tatsächlich zugeguckt«, sagte Parks leise. »Er ist zusammengebrochen und grün geworden. Wir sind gerade von Indianern überfallen worden, aber wir hätten ihm unter anderen Verhältnissen auch nicht helfen können. Später haben wir sein Lager entdeckt. Jemand hat uns erzählt, der Weiße hätte zu Ihrer Gruppe gehört, wir waren uns dessen nicht sicher, trotzdem haben wir ein paar Sachen mitgenommen, die wir gefunden haben. Thorne wollte sie Ihnen bringen.«
»Das hat er getan«, sagte Doc.
»Außerdem war ein bleierner Kasten im Lager Ihres Freundes«, erklärte Parks. »Der Kasten war leer, dennoch wollte ich ihn nicht liegen lassen. Der Kasten war in Thornes Zimmer. Nach Thornes Tod ist das Zimmer von irgend jemand geplündert worden. Der Kasten ist weg.«
»Und Johnny«, sagte Doc, »haben ... haben Sie ihn noch einmal gesehen?«
Parks schüttelte den Kopf.
»Wir haben nach der Leiche gesucht«, sagte er. »Als alles vorbei war, haben wir die Leiche gesucht. Sie war nicht mehr da. Es gibt dort eine Menge wilde Tiere und Ameisen und Geier ...«
»Also keine Hoffnung«, sagte Renny niedergeschlagen. »Aber wir können das Verbrechen auf klären – die Kette von Verbrechen! Wir können nach Brasilien fahren und Ermittlungen anstellen.«
»Sie haben gesagt, Sie wollen in den Matto Grosso zurück.« Doc wandte sich an Parks. »Ich werde Sie nicht fragen, weshalb Sie unbedingt wieder in den Dschungel wollen – nach meiner Ansicht ist es dort für Sie gefährlicher als hier, aber das ist Ihre Sache. Können Sie mir wenigstens verraten, in welchen Teil des Matto Grosso Sie wollen?«
»Nein«, sagte Parks kalt.
»Na hören Sie mal!« Monk war entrüstet. »Sie verlangen, daß wir Ihnen helfen, unser Freund Johnny ist in der Gegend, nach der Sie sich sehnen, umgebracht worden, aber Sie weigern sich, uns mitzuteilen, um welche Gegend es sich handelt!«
»Eine Unverfrorenheit!« sagte Ham schneidend. »Wir sollten Sie rausschmeißen.«
»Halt!« sagte Doc ruhig. »Wir wollen unserem Besucher nicht unrecht tun.«
»Wir tun ihm bestimmt unrecht«, meinte Monk. »Wir sind viel zu freundlich zu ihm.«
»Parks verlangt von uns eine Sicherheit, daß wir ihn nicht im Dschungel allein lassen, um uns nur noch um
Johnny zu kümmern«, sagte Doc. Und zu Parks: »Habe
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