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DS059 - Der lachende Tod

DS059 - Der lachende Tod

Titel: DS059 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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rostbraun behaart, wodurch er ausgesprochen einem Affen ähnelte. Trotz dieses Aussehens war Monk einer der führenden Industriechemiker der Staaten. Aber nicht deshalb blieben die Leute auf der Straße stehen und rannten ihm manchmal sogar nach, sondern weil er so komisch und tolpatschig wirkte.
    Ham Brooks hingegen war rank und schlank, und wenn ihn die Leute anstarrten, dann deshalb, weil Ham sich stets bemühte, seinem Ruf als einer der zehn bestgekleideten Männer New Yorks gerecht zu werden. Ham zog sich am Tag mindestens dreimal um, trug stets einen schwarzen Spazierstock, der in Wirklichkeit ein Degenstock war, und anerkanntermaßen war er einer der gewieftesten Anwälte, die je aus der Harvard-Universität hervorgegangen waren.
    Monk und Ham fuhren in einer schweren Limousine, die Monk steuerte. Etwa einen Häuserblock vor sich hatten sie das Taxi, das sich Miami Davis genommen hatte.
    Während sie dem Mädchen folgten, vertrieben sich Monk und Ham die Zeit mit einer kleinen Auseinandersetzung. Sie konnten über alles streiten. Im Augenblick ging es ums Heiraten. Bei einem kürzlichen Abenteuer waren beide dieser ›Gefahr‹ nur knapp entronnen.
    Monk verzog, während er unverwandt das Taxi im Auge behielt, sein häßliches Gesicht zu einem breiten Grinsen und erklärte: »Ich habe nur deshalb bisher nicht geheiratet, weil ich noch nicht das Mädchen gefunden habe, das das genaue Gegenteil von mir ist. Nicht Gleiches, sondern Gegensätze ziehen sich an, das ist meine These.«
    »Aber du wirst doch sicher schon mal einem Mädchen begegnet sein, das hübsch und klug ist und einen grundehrlichen, anständigen Charakter hat«, sagte Ham.
    »Nein, bisher noch ...« Erst in diesem Augenblick wurde sich Monk bewußt, was Ham ihm da unterschob, und starrte ihn wütend an. »He, was für eine blöde Bemerkung hast du da gerade gemacht ?«
    »Es war lediglich eine nüchterne Feststellung der Tatsachen, du haariger Gorilla«, sagte Ham.
    »Du mißgeborener Winkeladvokat!« rief Monk mit seiner hohen Kinderstimme. »Ich könnte dich lebend fressen – aber wahrscheinlich würde dein Fleisch nach Stinktier schmecken!«
    Ham schnaubte verächtlich. »Dann scheinst du unten in deinem Bauch mehr Verstand zu haben als oben im Kopf.«
    Im Augenblick schienen sie kurz davor zu sein, die Verfolgung des Taxis mit dem Mädchen aufzugeben, um den Wagen anzuhalten, auszusteigen und sich gegenseitig zu erschlagen. Aber das täuschte. In Wirklichkeit waren sie die besten Freunde. Jeder von ihnen hatte schon mehrfach sein Leben riskiert, um das des anderen zu retten.
    Auf dem Rücksitz flackerte gelegentlich eine Miniaturausgabe der ewigen Monk-Ham-Kabbelei auf. Dort hockten die beiden Maskottiere – Habeas Corpus und Chemistry. Habeas Corpus war ein bemerkenswert aussehendes Schwein. Es hatte überlange Läufe, flügelgroße Ohren und eine Schnauze, die dafür geschaffen zu sein schien, in engen Löchern zu schnüffeln. Chemistry war eine undefinierbare Schimpansen-Pavian-Kreuzung, und vor allem sein zotteliges rostbraunes Fell gab ihm eine frappante Ähnlichkeit mit dem häßlichen Monk.
    Habeas Corpus, das Schwein, gehörte Monk.
    Chemistry, der Affe, gehörte Ham.
    Der schwere Wagen verursachte kaum Fahrgeräusche. Das Schwipp-Schwapp der Scheibenwischer war lauter als der Motor. Gelegentlich fuhren sie durch Pfützen auf der löchrigen Straßendecke, und dann spritzte das Wasser zur Seite.
    Monk beendete den Streit von vorhin, indem er sagte: »Das Mädchen scheint genau zu wissen, wohin es will.«
    »Offenbar will sie zur Sheepshead Bay«, knurrte Ham.
    »Ja – so sehr ich es hasse, dir jemals recht zu geben«, grollte Monk.
    Gleich darauf fuhr das Taxi des Mädchens an den Bordstein und hielt.
    Sie lagen im Augenblick nur einen halben Block weit zurück. Monk steuerte den Wagen sofort von der Straße, außer Sicht, rumpelte über die Bordsteinkante und hielt in der Deckung eines baufälligen Gebäudes, an dem ein Schild verkündete: LEBENDE KÖDER!
    Monk blinzelte zu dem Schild hinauf. »Hoffentlich ist das kein Omen«, murmelte er.
    Ham zeigte plötzlich mit der Hand. »He! Wer ist das?«
    Monk schaute in die Richtung, in die Ham gedeutet hatte, konnte aber in der einsetzenden Dunkelheit nur ein paar alte regentriefende Schuppen erkennen. »Wer soll wo sein?«
    »Ich dachte, ich sah da einen Mann auf uns zukommen«, sagte Ham. »Als er uns entdeckte, sprang er zurück und verschwand.«
    »Dann sollten wir ihm nachgehen«,

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