DS060 - Die Stadt unter dem Meer
weg?« fragte Monk nervös.
Doc ignorierte seinen Rat, ließ sich in den Steuersitz zurückfallen und schob die beiden Kontrollhebel für die Raupenketten vor. Der Tauchtank rollte etwa drei Meter weit. Dann gab es einen Ruck, und er blieb stehen.
»Wir müssen gegen irgend etwas gefahren sein«, brummte Monk.
Doc nahm eine kurze Inspektion vor, und dann erfüllte auf einmal jener seltsame Trillerlaut, den Monk und Ham so gut kannten, das Innere des Tauchtanks. Sie wußten, diesmal konnte das nur neue Schwierigkeiten bedeuten.
»Eisenstangen sind uns in die Raupenketten geschoben worden«, sagte Doc. »Wir sitzen fest.«
Rein gewohnheitsmäßig wandte Ham sich anklagend an Monk. »Du solltest doch auf deiner Seite da auf passen, warum hast du nichts gesagt, als du sahst ...« Dann hielt er plötzlich inne, schluckte und wandte sich an Doc: »Sagtest du, Eisenstangen?«
»Allerdings.«
»Aber wo sollen hier unter Wasser Eisenstangen herkommen?«
»Das ist es ja«, sagte Doc, »was die Sache so merkwürdig macht, um es gelinde auszudrücken.«
Monk sprang wieder an sein Beobachtungsfenster und spähte hinaus. »Das rote Ding ist verschwunden!« rief er.
»Vielleicht hast du da überhaupt nur so etwas wie rotes schwankendes Seegras gesehen!« brummte Ham.
»Ja«, fauchte Monk, »und jetzt ist es davongegangen oder geschwommen – wolltest du das sagen?«
Ham biß sich auf die Lippen.
Monk hob den Deckel eines eingebauten Faches an, zerrte einen Froschmannanzug heraus und begann ihn hastig anzuziehen.
»Freunde«, erklärte er, »ihr könnt von mir aus weiter hier unten bleiben und ungewöhnliche Dinge erleben. Ich für meinen Teil gehe lieber mal nachsehen, ob oben noch die Sonne scheint.«
»Für einen Affen«, sagte Ham, »hast du manchmal wirklich bemerkenswerte Ideen.« Er zerrte einen weiteren Tauchanzug hervor. Zu der Ausrüstung gehörten Atemmasken und Sauerstofflaschen, und aus dreißig Metern Wassertiefe hätte man damit leicht an die Oberfläche gelangen können – wenn man nicht auf gehalten wurde.
»Ihr wärt sicherer, wenn ihr bleibt«, sagte Doc Savage unerwartet.
Monk und Ham starrten ihn an. »Wie meinst du das?«
Statt einer Antwort zeigte Doc auf das Beobachtungsfenster in der Decke. Es wurde von etwas Rotem blockiert.
»Eines von den Dingern scheint auf uns draufzuhocken«, schluckte Ham.
»Wie Johnny wohl sagen würde – jetzt bin ich doch superperplex«, murmelte Monk.
Doc Savage sprang an die Kontrollhebel für den Greifarm. Er ließ ihn nach oben schwenken. Die Klaue an seinem Ende öffnete sich wie eine Hand, um das rote Ding zu packen, das auf dem Tauchtank kauerte. Aber das Manöver mißlang.
Überraschend flink schwamm das scharlachrote Objekt davon, und sie konnten erkennen, daß es anscheinend ein dünnes Stahlseil hinter sich herzog, das plötzlich stramm wurde.
Doc betätigte sofort den Hebel, der den Greifarm schwenken ließ, aber der ruckte nur kurz, rührte sich dann nicht mehr, und der Servoelektromotor, der ihn antrieb, brummte dumpf vor Überlastung.
»Da, am anderen Fenster!« brüllte Monk plötzlich los. »He! Sie scheinen überall zu sein!«
Er hätte sich den Atem sparen können, denn auch Doc und Ham hatten längst gesehen, daß inzwischen jedes einzelne Beobachtungsfenster von einem der roten Objekte blockiert war.
Ein paar knirschende, nicht näher definierbare Geräusche drangen von außen herein. Dann waren die roten Objekte plötzlich von den Fenstern verschwunden, und es war draußen tief dunkel.
»Sie müssen den Unterwasserscheinwerfer eingeschlagen haben!« rief Ham.
Wie ein Blitz sprang Doc Savage plötzlich zum Einstiegsluk, packte die T-förmigen Krampen, die es zuhielten, und zerrten daran. Gleich darauf hatten auch Monk und Ham begriffen, warum er das tat, sprangen hinzu und halfen ihm, das Luk, das nach außen aufging, zuzuhalten. Aber auf dem engen Raum behinderten sie sich gegenseitig. Eine unerbittliche Kraft zog das Luk gegen ihre vereinten Anstrengungen Zentimeter um Zentimeter auf.
Dann kam an den Rändern bereits das erste Seewasser hereingerauscht. Und in solcher Tiefe war der Wasserdruck so stark, daß es wie aus Feuerlöschschläuchen hereinschoß.
Als etwa ein halbes Faß Wasser in den Tauchtank eingedrungen war, bekamen Doc und seine beiden Helfer das Luk plötzlich zu. Viel zu leicht, fand Monk.
»Wenn ich mich nicht irre, haben sie von draußen zu ziehen aufgehört«, murmelte der Chemiker.
Ham blickte auf seinen
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