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DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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vorhin erst. Ich schlich mich zu diesem Bootshaus herunter in der Hoffnung, hier ein Boot zu finden, aber vergeblich. Ich war gerade am Überlegen, wie ich sonst fliehen könnte, als ich Sie sprechen hörte und Sie an Ihren Stimmen sofort erkannte.«
    Monk und Ham mußten diese erstaunliche Geschichte erst einmal verdauen.
    »Wer nahm Sie gefangen?« fragte Monk dann.
    »Nun, mehrere Männer. Mit einer Ausnahme waren sie mir gänzlich fremd.«
    »Und wer war die Ausnahme?«
    »Jonas, der Butler, der bei Radiator Smith angestellt ist.«
    Die Stille der Nacht wurde nur dann und wann von dem heiseren Schrei eines Seevogels, irgendwo draußen im Nebel über dem Wasser, unterbrochen. Dann schrie an Land eine Eule, und in der Ferne jaulte ein Hund, was sich fast wie Wolfsgeheul anhörte.
    Ham fragte: »Haben Sie irgendeine Ahnung, Smith, warum Sie hierhergelockt und gefangengenommen wurden?«
    »Nun – wissen tu ich’s nicht, aber ich habe eine Theorie.«
    »Und die ist?«
    »Vielleicht, weil man fürchtete, daß ich den Boß der Bande identifizieren könnte, weil ich zur fraglichen Zeit in Radiator Smiths Haus gewesen bin.«
    »Jonas, den Butler, meinen Sie?«
    »Nein, der ist nur ein kleiner Handlanger.«
    »Wen dann?« fragte Ham.
    Monk sagte: »Er muß Annie Spain meinen.«
    Monk und Ham setzten bei diesem Gedanken harte Mienen auf. Sie hatten Annie Spain inzwischen kennengelernt. Wenn sie ihr auch nicht alles glaubten, was sie sagte, mochten sie sie doch, einfach deshalb, weil sie ein bemerkenswert hübsches Mädchen war. Der Gedanke, daß sie für die Morde verantwortlich sein sollte, entsetzte sie.
    »Meinen Sie tatsächlich Annie Spain?« fragte Ham. »Nein«, sagte Oxalate Smith. »Annie Spain meine ich nicht.«
    »Wen dann?« wollte Ham wissen. »Los, machen Sie endlich den Mund auf.«
    »Radiator Smith selbst«, sagte Oxalate Smith.
    Monk und Ham sahen sich an.
    »Das ist ja lächerlich«, meinte Monk.
    »Wieso? Wußten Sie denn nicht, daß Maurice Smith gar nicht Radiator Smiths leiblicher Sohn war, sondern nur adoptiert? Wenn Radiator der Boß der Bande ist, und Maurice kam dahinter, würde das durchaus ein Motiv für den Mord abgeben.«
    »Hmmm«, sagte Monk zweifelnd.
    An diese Möglichkeit hatten bisher weder er noch Ham gedacht.
    Nachdem Ham einen Augenblick nachgedacht hatte, wechselte er abrupt das Thema. »Wo wurden Sie gefangengehalten?«
    »In einem Haus, oben auf der Klippe.«
    »Könnten wir dort reingelangen?«
    »Das könnte gefährlich werden«, sagte Oxalate Smith nervös.
    »Aber wir könnten es vielleicht schaffen?«
    »Ja.«
    »Dann los«, sagten Monk und Ham wie aus einem Mund.
     
    Das Haus war alt und groß. Das Erdgeschoß war aus Naturstein gebaut; der erste Stock war mit Brettern verschalt, der zweite mit Schindeln verkleidet. Es hatte jede Menge Giebel. Gegen den Sternhimmel zählten Monk und Ham fünf, und sie sahen das Haus nur von der einen Seite.
    »Wenn es darin spukt, würde ein Geist allerhand zu tun haben«, japste Monk im Flüsterton.
    Wie schweres Seufzen klang das Schwappen der See in den Klippenhöhlen zu ihnen herauf. Das Haus stand nur wenige Meter vom Klippenrand entfernt, und der steile Pfad, den sie her auf geklettert waren, hatte ihnen den Atem genommen.
    Nirgendwo in dem Haus war ein Licht zu entdecken, auch kein Geräusch oder eine Bewegung.
    »Die schlafen jetzt wohl«, flüsterte Oxalate Smith.
    »Wir haben Anästhesiegas dabei«, raunte Ham. »Ich schlage vor, wir setzen es ein und stürmen das Haus. Der einfachste und direkteste Weg ist meistens der beste.«
    »Wenn da nur sechs oder sieben Leute sind, erledigen wir die auch so«, sagte Monk, der handfeste Keilereien liebte.
    »Seien Sie kein Narr«, flüsterte Oxalate Smith.
    »Er kann nichts dafür, das ist ihm angeboren«, sagte Ham.
    Das Anästhesiegas – es führte zu rascher Bewußtlosigkeit, ohne schädliche Neben- oder Nachwirkungen zu erzeugen – befand sich in kleinen Zylindern mit Schlauchdüsen, so daß man es auch durch normale Schlüssellöcher leiten konnte. Monk nahm sich die Vordertür vor, Ham die Hintertür.
    Das Gas blieb mehr als eine halbe Stunde wirksam; in dieser Hinsicht unterschied es sich von dem Anästhesiegas, das Doc sonst immer benutzte und das bereits eine Minute, nachdem es sich in der Luft verteilt hatte, seine Wirkung verlor.
    Um das Haus betreten zu können, zogen sich Monk und Ham klar durchsichtige Plastiktüten über die Köpfe, die sie mit Klebestreifen am Hals

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